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Wird Gold Bestandteil eines neuen internationalen Währungssystems sein?

28.01.2015  |  Jan Nieuwenhuijs
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K: … Ich wurde soeben zum Präsidenten beordert. Hören Sie - Shultz hat mit eine Kopie des Telegramms zugeschickt, das Volker ihm gegeben hat - das, das Volker ihm über die Interventionen geschickt hat, und er hat mich nach meiner Meinung gefragt. Ich habe im Moment im Grunde nur einer Auffassung und die besteht darin, alles zu tun, was in unserer Macht steht, um einen vereinigten europäischen Standpunkt zu verhindern, ohne dass unser Zutun dabei auffliegt.

S: Okay. Also, ich interpretiere das als weniger Intervention, was eine gute Idee ist, und ich denke, George wird mit dieser Meinung sehr zufrieden sein. Tun Sie, was Sie können, um einen vereinigten europäischen Standpunkt zu verhindern.

K: Ich denke nicht, dass ein vereinigtes europäisches Finanzsystem in unserem Interesse ist. Ich weiß ja nicht, an welche technischen Begründungen Sie jetzt denken, aber diese Leute helfen nun dabei, das auszutüfteln.

S: Ja, Sir.

K: Ich weiß nicht, ob das auf kurze Sicht gilt, aber ich bin überzeugt, dass es langfristig zutrifft.

S: Ich stimme zu 1.000% mit Ihnen überein.

K: Also möchte ich lieber mit jedem von ihnen allein spielen. Wissen Sie, wenn es darum ginge, eine individuelle Währung zu unterstützen, so wäre ich dazu eher geneigt.

S: Ja, etwa wie die Mark.

K: Ganz genau.

S: Ja, Sir.

K: Ergibt das für Sie einen Sinn?

S: Ja, das tut es.

K: Sie verstehen sicher, meine Gründe sind rein politischer Natur, allerdings habe ich auch einen Geheimdienstbericht über die Diskussionen im deutschen Kabinett erhalten und als mit klar wurde, dass all unsere Feinde für die europäische Lösung sind, da stand mein Entschluss fest.

S: Ja, Sir. Nun, ich muss auflegen. Ich werde das mit George telefonisch klären.

K: Seien Sie vorsichtig. In Bonn wird jede Leitung angezapft.

S: Ich versichere Ihnen, das werde ich.


Als nächstes, von Wikileaks, ein Bericht über ein Treffen, das von allen europäischen Finanzministern über Gold abgehalten wurde, geschrieben für das US-Außenministerium am 23. April 1974 (Europa und die Vereinigten Staaten haben dieses Thema über mehrere Jahre hinweg diskutiert):

In einem breiteren internationalen Kontext betrachtet, war das, was in Zeist herauskam, eine Einigung bezüglich bestimmter wesentlicher Vorschläge, die es zunächst näher zu betrachten gilt, ehe sie in einer nächsten Ministerkonferenz der EWG [EU] vorgelegt werden. Sollte der Ministerrat zu einem späteren Zeitpunkt eine Einigung über einen bestimmten Standpunkt erreichen, so könnte das weitere Vorgehen sein, dass die Europäische Gemeinschaft ein formales Angebot formuliert, darüber, wie mit dem Goldproblem in der Zeit vor der Reform des internationalen Währungssystems umgegangen werden soll.

In Zeist haben sich die Minister auf zwei generelle Absichten geeinigt. Erstens haben sie erneut versichert, dass die SZR das Hauptreserve-Asset des zukünftigen Systems sein werden und dass vorübergehende Goldabkommen diesem Ziel nicht widersprechen sollten. Zweitens haben sie sich darauf geeinigt, dass solche vorläufigen Vereinbarungen die Währungsbehörden in die Lage versetzen sollten, die monetären Goldbestände effektiv als Instrument einer internationalen Abrechnung zu nutzen.

Es bestand Einigkeit unter den Ministern, dass eine Erhöhung des offiziellen Goldpreises, obwohl er als zweites Ziel dienen könnte, zum ersten in Widerspruch stehen würde. Um das monetäre Gold als internationalen Reservebestand zu mobilisieren, haben sie Folgendes beschlossen:

1) Währungsbehörden sollte es gestattet sein, Gold zu kaufen und verkaufen, sowohl untereinander, zu einem marktbezogenen Preis, als auch auf dem freien Markt. Die Währungsbehörden könnten uneingeschränkt Gold kaufen oder verkaufen und hätten keine Verpflichtung, eine bestimmte Transaktion einzugehen.

2) Bestimmte Delegationen sind der Ansicht, dass Goldtransaktionen mit dem freien Markt t über einen längeren Zeitraum nicht zu einem Nettoanstieg der gemeinsamen offiziellen Goldbestände führen sollte.

3) Um diese Richtlinien anzuwenden, kann eine Vielzahl von praktischen Lösungen in Betracht gezogen werden. Zwei wurden im Besonderen genannt. Einer besteht darin, dass die Währungsbehörden in regelmäßigen Abständen einen Mindest- und einen Höchstpreis festlegen, unter oder über welchen sie nicht auf dem Markt verkaufen oder kaufen würden. Die andere Lösung besteht darin, einen als Puffer dienenden Bestand zu schaffen, der von einem Agenten verwaltet wird, welcher wiederum von den Währungsbehörden den Auftrag erhalten würde, auf dem Markt einzuschreiten, um auf diese Weise ordnungsgemäße Bedingungen auf dem freien Goldmarkt sicherzustelllen.


Nun, da wir wissen, was Europa in den Siebzigern geplant hat, ist es viel einfacher zu verstehen, was im Anschluss daran geschah. Erinnern Sie sich an das Washingtoner Goldabkommen? Kurz bevor der Euro 1999 eingeführt wurde, haben sich alle europäischen Zentralbanken in einem Programm namens Centralbank Gold Agreement (CBGA), auch Washingtoner Goldabkommen genannt, zusammengeschlossen, um ihre Goldverkäufe gemeinsam zu handhaben. (Beachten Sie, dass [/url=https://www.bullionstar.com/blog/koos-jansen/eurosystem-is-increasing-its-allocated-official-gold-reserves/]die gesamten Goldreserven der Eurozone noch immer die der USA überseigen[/url])

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