Gold: Die Zeit ist reif
31.01.2015 | Gary E. Christenson
Dezember 1987 bis März 1993: Gold fiel innerhalb von 5,3 Jahren um 36%.
Februar 1996 bis Juli 1999: Gold fiel innerhalb von 3,4 Jahren um 40%.
August 2011 bis November 2014: Gold fiel innerhalb von 3,3 Jahren um 40%.
(Preisänderungen basierend auf dem Goldpreis in US-Dollar)
Regierungen, Vertrauen, Preise - sie alle steigen und fallen. Der aktuelle Kollaps beim Goldkurs von August 2011 bis November 2014 war typisch für einen einmal im Jahrzehnt stattfindenden Goldpreisrückgang.
Was hat sich inzwischen geändert? Schauen wir uns einmal den üblichen Verdächtigen an:
Während des Goldpreiseinbruchs von 1996 bis 1999 war der US-Dollar stark.
Während des Goldpreiseinbruchs von 2011 bis 2014 war der US-Dollar stark.
aber
Anfang November 2014 hat Gold einen Boden erreicht und ist seitdem um 13% gestiegen (basierend auf dem Schlusskurs am 23. Januar), und das obwohl der Dollarindex seit dem Boden im Gold zur selben Zeit weitere 9% gestiegen ist.
Es gibt noch weitere Dinge, die eine mögliche Begründung für die Rally beim Goldpreis liefern. Nebenbei bemerkt: Gold ist in vielen anderen Währungen nahe einem Allzeithoch, wenn auch nicht in US-Dollar.
Die Schweizerische Nationalbank hat der Welt versichert, dass ihre Bindung an den Euro solide sei, doch schon kurz darauf hat sie ebendiese Bindung aufgegeben und weltweit Milliarden von Verlusten verursacht (Tendenz steigend). Die Schweizer haben damit jüngst erneut bestätigt, was bereits seit Jahrzehnten offensichtlich war - Zentralbanken lügen häufig, um sich selbst ebenso wie die politische und finanzielle Elite zu schützen. Die Schweizer haben ihr Gold gegen Euro getauscht und dabei große Verluste gemacht. Die Asiaten hingegen haben klugerweise ihre Währungen gegen Gold eingetauscht. Sie können davon ausgehen, dass Asien weiterhin mehr physische Goldbarren nachfragen wird.
Die Rohölpreise sind innerhalb von sechs Monaten um 55% eingebrochen. Sicher waren einige Ölunternehmen gut gegen einen Ölpreiskollaps abgesichert, doch gewiss trifft das nicht auf jedes von ihnen zu. Was passiert, wenn die Hedges ablaufen oder die Gegenpartei nicht auszahlen kann? Wie hoch sind die riskanten Derivate? Ein Kollateralschaden scheint für viele Ölexportnationen unvermeidbar. Vielleicht erkennt die Elite ja die negativen Konsequenzen und kauft daher zur Absicherung physisches Gold.
Der Krieg in der Ukraine ist dabei, zu eskalieren. Kissinger und Gorbatschow haben beide davor gewarnt, dass dieser Konflikt zur Fortsetzung des Kalten Krieges zwischen den USA und Russland führen und womöglich sogar in einem heißen oder einem Atomkrieg enden könnte. Krieg wiederum führt zu massiven Schulden, Inflation und Goldkäufen.
Gold hat als Konsequenz des Irrglaubens an Stärke gewonnen, dass "Gelddrucken" irgendjemandem sonst außer natürlich der politischen und finanziellen Elite helfen könnte. Die Bank of Japan hat Yen gedruckt, als gäbe es kein Morgen, was in gewisser Weise leider die eher düstere Zukunft der japanischen Wirtschaft versinnbildlicht. Vielleicht kaufen ja die Japaner oder andere Westler Gold, um sich so vor der "Gelddruck"-Politik ihrer Zentralbank zu schützen.
Im Hinblick auf Griechenland, Spanien, Italien, die Europäische Union und den Euro gibt es derzeit ernste finanzielle und politische Probleme. Selbiges gilt auch für den Mittleren Osten und die Vereinigten Staaten. Die Goldkäufe ziehen an.
Die Zinssätze sind aktuell auf einem langfristigen Tief angelangt; einige europäische Renditen befinden sich bereits seit fünf Jahren oder länger im negativen Bereich. Das ist gewiss kein Zeichen einer gesunden Wirtschaft. Da die gängige "Lösung" in mehr Schulden, im "Gelddrucken", in der Monetarisierung von Staatsschulden und größeren Defiziten liegt, verstehen Investoren die Konsequenzen eines solchen "Gelddruckens" und haben letztendlich realisiert, dass sie zu ihrem Schutz physisches Gold kaufen müssen.
Vielleicht besteht der gemeinsame Nenner ja darin, dass die Zentralbanken und die verschuldeten Regierungen verzweifelt und verängstigt und in unbekannten Währungsgewässern ins Schwimmen geraten sind, lügen und viele Märkte manipulieren. Anleger scheinen der Zentralbanken und der Lügen der Regierungen überdrüssig. Ihr Vertrauensverlust spiegelt sich in der Marktvolatilität und der relativen, jedoch vorübergehenden, Stärke des US-Dollars wider. Wenn der US-Dollar wieder schwächer wird, so wird zugleich die Dringlichkeit, Gold zu kaufen, immer größer!
Das schwindende Vertrauen in die Währungen, die Zentralbanken und Regierungen wird die Aufmerksamkeit auf reales Geld lenken, auf das Geld, das Tausende von Jahren überlebt hat, sowohl vor als auch nach der Ära von Zentralbankversprechen, -lügen, -manipulationen und geldpolitischer Stützung. Gold steht vor einem entschlossenen Comeback auf den Finanzmärkten, da es realer ist als all die Papier-Fiatwährungen, die auf Glauben, Schulden und den Lügen insolventer Zentralbanken und Regierungsbehörden gründen.
Gold liegt etwa 150 $ höher als während seines Tiefs Anfang November und ist noch immer langfristig unterbewertet. Papierversprechen, Papierwährungen und offizielle Erklärungen der Zentralbanken und Regierungen erscheinen weniger real und anfälliger und werden in 2015 und 2016 aller Wahrscheinlichkeit eine weitere Schwäche erleben.
Um es frei mit den Worten Churchills auszudrücken, so werden die Zentralbanken (so hoffen wir) das Richtige tun (ihre Währungen mit Gold decken), nachdem sie alle anderen Alternativen ausgeschöpft haben. Wie groß aber wird der Kollateralschaden in der Zwischenzeit sein und was kann man tun, um sich selbst zu schützen?
Holen Sie sich Gold (und Silber)! Schließlich hat es den Prüfungen der Zeit, der Geschichte und der Verwüstung, die das Papiergeld und die Lügen der Zentralbanken angerichtet haben, standgehalten.
Lesen Sie auch: Folly Triumphant von Hugo Salinas Price
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2015 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Februar 1996 bis Juli 1999: Gold fiel innerhalb von 3,4 Jahren um 40%.
August 2011 bis November 2014: Gold fiel innerhalb von 3,3 Jahren um 40%.
(Preisänderungen basierend auf dem Goldpreis in US-Dollar)
Regierungen, Vertrauen, Preise - sie alle steigen und fallen. Der aktuelle Kollaps beim Goldkurs von August 2011 bis November 2014 war typisch für einen einmal im Jahrzehnt stattfindenden Goldpreisrückgang.
Was hat sich inzwischen geändert? Schauen wir uns einmal den üblichen Verdächtigen an:
Während des Goldpreiseinbruchs von 1996 bis 1999 war der US-Dollar stark.
Während des Goldpreiseinbruchs von 2011 bis 2014 war der US-Dollar stark.
aber
Anfang November 2014 hat Gold einen Boden erreicht und ist seitdem um 13% gestiegen (basierend auf dem Schlusskurs am 23. Januar), und das obwohl der Dollarindex seit dem Boden im Gold zur selben Zeit weitere 9% gestiegen ist.
Es gibt noch weitere Dinge, die eine mögliche Begründung für die Rally beim Goldpreis liefern. Nebenbei bemerkt: Gold ist in vielen anderen Währungen nahe einem Allzeithoch, wenn auch nicht in US-Dollar.
Die Schweizerische Nationalbank hat der Welt versichert, dass ihre Bindung an den Euro solide sei, doch schon kurz darauf hat sie ebendiese Bindung aufgegeben und weltweit Milliarden von Verlusten verursacht (Tendenz steigend). Die Schweizer haben damit jüngst erneut bestätigt, was bereits seit Jahrzehnten offensichtlich war - Zentralbanken lügen häufig, um sich selbst ebenso wie die politische und finanzielle Elite zu schützen. Die Schweizer haben ihr Gold gegen Euro getauscht und dabei große Verluste gemacht. Die Asiaten hingegen haben klugerweise ihre Währungen gegen Gold eingetauscht. Sie können davon ausgehen, dass Asien weiterhin mehr physische Goldbarren nachfragen wird.
Die Rohölpreise sind innerhalb von sechs Monaten um 55% eingebrochen. Sicher waren einige Ölunternehmen gut gegen einen Ölpreiskollaps abgesichert, doch gewiss trifft das nicht auf jedes von ihnen zu. Was passiert, wenn die Hedges ablaufen oder die Gegenpartei nicht auszahlen kann? Wie hoch sind die riskanten Derivate? Ein Kollateralschaden scheint für viele Ölexportnationen unvermeidbar. Vielleicht erkennt die Elite ja die negativen Konsequenzen und kauft daher zur Absicherung physisches Gold.
Der Krieg in der Ukraine ist dabei, zu eskalieren. Kissinger und Gorbatschow haben beide davor gewarnt, dass dieser Konflikt zur Fortsetzung des Kalten Krieges zwischen den USA und Russland führen und womöglich sogar in einem heißen oder einem Atomkrieg enden könnte. Krieg wiederum führt zu massiven Schulden, Inflation und Goldkäufen.
Gold hat als Konsequenz des Irrglaubens an Stärke gewonnen, dass "Gelddrucken" irgendjemandem sonst außer natürlich der politischen und finanziellen Elite helfen könnte. Die Bank of Japan hat Yen gedruckt, als gäbe es kein Morgen, was in gewisser Weise leider die eher düstere Zukunft der japanischen Wirtschaft versinnbildlicht. Vielleicht kaufen ja die Japaner oder andere Westler Gold, um sich so vor der "Gelddruck"-Politik ihrer Zentralbank zu schützen.
Im Hinblick auf Griechenland, Spanien, Italien, die Europäische Union und den Euro gibt es derzeit ernste finanzielle und politische Probleme. Selbiges gilt auch für den Mittleren Osten und die Vereinigten Staaten. Die Goldkäufe ziehen an.
Die Zinssätze sind aktuell auf einem langfristigen Tief angelangt; einige europäische Renditen befinden sich bereits seit fünf Jahren oder länger im negativen Bereich. Das ist gewiss kein Zeichen einer gesunden Wirtschaft. Da die gängige "Lösung" in mehr Schulden, im "Gelddrucken", in der Monetarisierung von Staatsschulden und größeren Defiziten liegt, verstehen Investoren die Konsequenzen eines solchen "Gelddruckens" und haben letztendlich realisiert, dass sie zu ihrem Schutz physisches Gold kaufen müssen.
Vielleicht besteht der gemeinsame Nenner ja darin, dass die Zentralbanken und die verschuldeten Regierungen verzweifelt und verängstigt und in unbekannten Währungsgewässern ins Schwimmen geraten sind, lügen und viele Märkte manipulieren. Anleger scheinen der Zentralbanken und der Lügen der Regierungen überdrüssig. Ihr Vertrauensverlust spiegelt sich in der Marktvolatilität und der relativen, jedoch vorübergehenden, Stärke des US-Dollars wider. Wenn der US-Dollar wieder schwächer wird, so wird zugleich die Dringlichkeit, Gold zu kaufen, immer größer!
Das schwindende Vertrauen in die Währungen, die Zentralbanken und Regierungen wird die Aufmerksamkeit auf reales Geld lenken, auf das Geld, das Tausende von Jahren überlebt hat, sowohl vor als auch nach der Ära von Zentralbankversprechen, -lügen, -manipulationen und geldpolitischer Stützung. Gold steht vor einem entschlossenen Comeback auf den Finanzmärkten, da es realer ist als all die Papier-Fiatwährungen, die auf Glauben, Schulden und den Lügen insolventer Zentralbanken und Regierungsbehörden gründen.
Gold liegt etwa 150 $ höher als während seines Tiefs Anfang November und ist noch immer langfristig unterbewertet. Papierversprechen, Papierwährungen und offizielle Erklärungen der Zentralbanken und Regierungen erscheinen weniger real und anfälliger und werden in 2015 und 2016 aller Wahrscheinlichkeit eine weitere Schwäche erleben.
Um es frei mit den Worten Churchills auszudrücken, so werden die Zentralbanken (so hoffen wir) das Richtige tun (ihre Währungen mit Gold decken), nachdem sie alle anderen Alternativen ausgeschöpft haben. Wie groß aber wird der Kollateralschaden in der Zwischenzeit sein und was kann man tun, um sich selbst zu schützen?
Holen Sie sich Gold (und Silber)! Schließlich hat es den Prüfungen der Zeit, der Geschichte und der Verwüstung, die das Papiergeld und die Lügen der Zentralbanken angerichtet haben, standgehalten.
Lesen Sie auch: Folly Triumphant von Hugo Salinas Price
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2015 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.