Der Schwindel vom Aufschwung dank fallender Ölpreise
14.02.2015 | Claus Vogt
Phantasie statt Sachverstand
Derzeit können Sie fast überall lesen, dass fallende Ölpreise einen ähnlich positiven Effekt für den Verbraucher und die gesamte Wirtschaft hätten wie eine Steuersenkung. In beiden Fällen hätten die Menschen mehr Geld für Konsumausgaben in der Tasche, so heißt es.
Klingt gut, ist aber leider falsch. Ich weiß zwar nicht, wie es sich bei durchschnittlichen Ökonomieprofessoren und Analysten verhält. Aber bei mir und meinen Freunden - darunter übrigens auch ein paar Ökonomieprofessoren - besteht ein ganz erheblicher Unterschied zwischen den Wirkungen einer Steuersenkung und den Folgen sinkender Energiepreise. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es bei Ihnen, liebe Leser, ganz genauso ist.
Fallende Ölpreise wirken nicht wie eine Steuersenkung, …
Bei einer Steuersenkung haben Sie tatsächlich mehr Geld zur Verfügung, das Sie entweder ausgeben oder sparen können. Das ist ein rundum positiver Effekt für Sie und die gesamte Wirtschaft. Sie können mehr konsumieren und die Wirtschaft profitiert entweder direkt von Ihren zusätzlichen Ausgaben oder - über gewisse Umwege - von Ihrer höheren Sparquote.
Bei fallenden Energiepreisen tritt dieser Effekt allerdings nicht ein. Warum? Weil in diesem Fall Ihr Einkommen ja gar nicht steigt. Sie verfügen bei einem Ölpreis von 50 $ pro Barrel noch immer über dasselbe Einkommen wie bei einem Ölpreis von 100 $. Das einzige, was sich verändert, ist der Mix Ihrer Ausgaben und eventuell die Höhe Ihrer monatlichen Ersparnis.
… sie verändern nur den Mix Ihrer Ausgaben
Zwar sinken Ihre Konsumausgaben für Heizöl und Benzin. Das an dieser Stelle eingesparte Geld können Sie selbstverständlich für andere Zwecke verwenden und beispielsweise shoppen oder essen gehen. Das freut den Verkäufer und den Wirt, und sicherlich auch Sie, weil Ihnen der Kauf eines neuen Spielzeugs oder eines leckeren Menüs wahrscheinlich mehr Freude bereitet als der Kauf von Heizöl und Benzin.
Aber die Summe Ihrer Konsumausgaben bleibt natürlich bestenfalls konstant. Und wenn Sie sich dafür entscheiden, einen Teil der niedrigeren Energierechnung nicht anderweitig zu verbraten, sondern im Hinblick auf das marode Rentensystem zu sparen, dann nehmen Ihre Konsumausgaben in der Summe sogar ab.
Plus 15% für unsere Leser mit einem Öl-Zertifikat
Kommen wir nun zum praktischen Teil dieses Artikels. Der folgende Chart zeigt Ihnen die Ölpreisentwicklung der vergangenen Jahre und darunter einen Sentimentindikator. Wie Sie sehen, ist die Stimmung der Ölmarktteilnehmer auf ein Niveau gefallen, das zuvor nur in der Endphase der großen Krise von 2008/09 zu sehen war.
Derzeit können Sie fast überall lesen, dass fallende Ölpreise einen ähnlich positiven Effekt für den Verbraucher und die gesamte Wirtschaft hätten wie eine Steuersenkung. In beiden Fällen hätten die Menschen mehr Geld für Konsumausgaben in der Tasche, so heißt es.
Klingt gut, ist aber leider falsch. Ich weiß zwar nicht, wie es sich bei durchschnittlichen Ökonomieprofessoren und Analysten verhält. Aber bei mir und meinen Freunden - darunter übrigens auch ein paar Ökonomieprofessoren - besteht ein ganz erheblicher Unterschied zwischen den Wirkungen einer Steuersenkung und den Folgen sinkender Energiepreise. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es bei Ihnen, liebe Leser, ganz genauso ist.
Fallende Ölpreise wirken nicht wie eine Steuersenkung, …
Bei einer Steuersenkung haben Sie tatsächlich mehr Geld zur Verfügung, das Sie entweder ausgeben oder sparen können. Das ist ein rundum positiver Effekt für Sie und die gesamte Wirtschaft. Sie können mehr konsumieren und die Wirtschaft profitiert entweder direkt von Ihren zusätzlichen Ausgaben oder - über gewisse Umwege - von Ihrer höheren Sparquote.
Bei fallenden Energiepreisen tritt dieser Effekt allerdings nicht ein. Warum? Weil in diesem Fall Ihr Einkommen ja gar nicht steigt. Sie verfügen bei einem Ölpreis von 50 $ pro Barrel noch immer über dasselbe Einkommen wie bei einem Ölpreis von 100 $. Das einzige, was sich verändert, ist der Mix Ihrer Ausgaben und eventuell die Höhe Ihrer monatlichen Ersparnis.
… sie verändern nur den Mix Ihrer Ausgaben
Zwar sinken Ihre Konsumausgaben für Heizöl und Benzin. Das an dieser Stelle eingesparte Geld können Sie selbstverständlich für andere Zwecke verwenden und beispielsweise shoppen oder essen gehen. Das freut den Verkäufer und den Wirt, und sicherlich auch Sie, weil Ihnen der Kauf eines neuen Spielzeugs oder eines leckeren Menüs wahrscheinlich mehr Freude bereitet als der Kauf von Heizöl und Benzin.
Aber die Summe Ihrer Konsumausgaben bleibt natürlich bestenfalls konstant. Und wenn Sie sich dafür entscheiden, einen Teil der niedrigeren Energierechnung nicht anderweitig zu verbraten, sondern im Hinblick auf das marode Rentensystem zu sparen, dann nehmen Ihre Konsumausgaben in der Summe sogar ab.
Plus 15% für unsere Leser mit einem Öl-Zertifikat
Kommen wir nun zum praktischen Teil dieses Artikels. Der folgende Chart zeigt Ihnen die Ölpreisentwicklung der vergangenen Jahre und darunter einen Sentimentindikator. Wie Sie sehen, ist die Stimmung der Ölmarktteilnehmer auf ein Niveau gefallen, das zuvor nur in der Endphase der großen Krise von 2008/09 zu sehen war.
Rohölpreis der Marke WTI in $ pro Barrel, Sentimentindikator, 2005 bis 2015
Die Stimmung der Akteure am Ölmarkt ist so schlecht wie zuvor nur während der Endphase der großen Krise 2008/09.
Quelle: sentimentrader.com
Quelle: sentimentrader.com