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Investieren unter Repression: Haben Sie Gold?

19.02.2015  |  Axel Merk
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Ein Unternehmen lässt sich anhand verschiedener Modelle bewerten, die auch die zukünftigen Einnahmen berücksichtigen (z.B. mit einem Modell des abgezinsten, freien Cashflows). Falls Investoren ebenfalls potentielle, zukünftige Entwicklungen in ihren Berechnungen berücksichtigen wollen, könnten bei beim Gold ganz ähnliche Methoden verwenden.

Nun ist es nicht so, dass sich das Gold an sich verändern würde; es verändern sich schlicht und einfach die Währungen, in denen es bewertet wird: Von 1970 bis Ende 2014 hat der Goldpreis einen durchschnittlichen Jahresgewinn von 8,3% erzielt.

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Bei einer Betrachtung der letzten 100 Jahre würden sich immer noch attraktive Gewinne ergeben, allerdings war es den Investoren in gewissen Zeiträumen nicht erlaubt, Gold zu besitzen. Die meisten Investoren wären mit einem Jahresgewinn von 8,3% ganz zufrieden; allerdings gibt es dabei ein paar Unwägbarkeiten.

• Die Entwicklung ist nicht schön glatt. Investoren, die beim Hoch 1980 kauften, hätten lange auf eine Goldpreiserholung warten müssen.

• Es gibt keine Garantie, dass der Goldpreis auch weiterhin im Verlauf der Zeit steigen wird.

Es lässt sich allerdings auch beobachten, dass sich die Kaufkraft von Gold aus historischer Sicht nicht allzu stark verändert hat: Eine Gallone Milch (ca. 4,5 l) oder ein Anzug kosten immer noch ungefähr genauso viel Gold wie schon vor einhundert Jahren. Das legt Folgendes nah:

• Über lange Zeitverläufe hinweg konnte Gold seine Kaufkraft halten.

• Die Metallpreise dürften wohl genauso unproduktiv sein, wie der Verbraucherpreisindex die Inflation zu niedrig erfasst. Das wiederum legt folgenden Gedanken nah: Positive Realzinsen werden nur dann zur Konkurrenz für Gold, wenn die Investoren tatsächlich in der Lage wären, ihre Kaufkraft mit geldähnlichen Instrumenten zu erhalten oder auszubauen.

Schauen wir in die Kristallkugel, was die Zukunft bringen könnte. Ein stichhaltiger Kritikpunkt für den oben gezeigten Chart des ‘Realzinses‘: Er beschäftigt sich eher mit der derzeitigen Inflation anstatt mit zukünftiger. Die Zentralbanken haben nun verschiedene Möglichkeiten, zukünftige Inflationserwartungen abzuschätzen.

Die Charts unten - einer für die USA, einer für die Eurozone - beschäftigen sich mit längerfristigen Inflationserwartungen. Auf diese Weise sollen (ohne an dieser Stelle ins technische Detail zu gehen) die kurzfristigen Störungen eliminiert werden.

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Die rote Linie bezeichnet das Inflationsziel von 2%. Wenn die längerfristigen Inflationserwartungen ‘zu tief‘ fallen, machen sich die Zentralbanker Sorgen. Aus diesem Grund schlägt EZB-Chef Draghi aktuell auch Alarm.



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