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Wie risikofrei ist Gold?

27.02.2015  |  Axel Merk
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Einige werden sagen, das sei ein Hinweis darauf, dass Gold sich in einer Blase befindet. Aber auch auf die letzten 100 Jahre betrachtet, hat Gold ganz ähnlich abgeschnitten. Unserer Einschätzung nach trifft wahrscheinlich eher Folgendes zu: Der Verbraucherpreisindex weist zu niedrige Inflationsraten aus.

Wenn es darum geht, sich für Gold als ein Investment zu entscheiden, stellt sich automatisch die Frage, wo der Goldpreis in Zukunft stehen könnte. Falls uns die Geschichte dahingehend Aufschluss geben kann, so dürfte die Korrelation mit anderen Investments - hier vor allem Aktien - auch in Zukunft gering bleiben.

Es sind die positiven Gewinnaussichten, mit denen viele ein Problem haben. Und jeder, der Gold über einen gewissen Zeitraum hinweg beobachtet hat, weiß, dass sein Preis volatil sein kann. Anleger werden sich noch einen 28%igen Verlust im Jahr 2013 erinnern. In jenem Jahr stieg der S&P 500 steil in die Höhe - Gold konnte also seiner Rolle als Instrument der Diversifikation gerecht werden.

Kurzfristig betrachtet, sorgen sich Anleger um etwaige Zinserhöhungen durch die Fed: Wenn die Renditen für Bareinlagen steigen, ist das Konkurrenz für einen Barren, der unverzinst bleibt. Der letzte Absatz im jüngsten Bericht des Fed-Offenmarktausschusses gibt uns aber zu verstehen, dass der Realzins noch über einen längeren Zeitraum hinweg negativ bis niedrig bleiben wird.

“Der Ausschuss geht aktuell davon aus, dass es die wirtschaftliche Situation - obgleich nahezu mandatskonforme Arbeitslosen- und Inflationszahlen erreicht wurden - möglicherweise erforderlich machen könnte, den Fed-Leitzins unterhalb der Stände zu halten, die der Ausschuss auf lange Sicht als normal beurteilen würde."

Wir sind in der Tat der Auffassung, dass sich die USA, die Eurozone und Japan auch in den kommenden 10 Jahren wahrscheinlich keine positiven Realzinsen leisten können.

Wird Gold deshalb zu einem “sicheren“ Investment? Nein. Anleger sollten nie mehr Geld auf ein Investment setzen, als sie mit ihrem ruhigen Gewissen und Schlaf vereinigen könnten (gemeint ist nicht das ‘physisch unters Kopfkissen Gesteckte‘). Wer eine schwere Korrektur bei einer Anlage nicht verkraften kann, hat dieser Anlageklasse wahrscheinlich zuviel Geld zugewiesen.

Da wir gerade von zuviel Geld zugewiesen - oder Überallokation - sprechen: Was ist eigentlich mit der heutigen Aktienallokation? Für die meisten Investoren hat sich die Aktiensparte ihres Portfolios sehr gut entwickelt. Wir glauben, dass die Volatilität an den Aktienmärkten in den letzten Jahren durch die Politik der Zentralbanken unterdrückt wurde.

Wären Sie in der Lage, im Fall stark steigender Aktienmarktvolatilität, einen Abschwung zu verschmerzen? Falls nicht, wohin sonst könnten sie noch ausweichen? Genau diese letzte Frage lässt sich eben nicht so leicht beantworten, weil die Zentralbanken ein Umfeld geschaffen haben, in dem es so etwas wie eine sichere Anlage vielleicht gar nicht mehr gibt.

Was Anleger aber machen können: Sie sollten eine eigenen Werkzeugkasten parat haben, mit dem sie dem Werkzeugkasten der Fed etwas entgegensetzen können. Wir meinen, dass die Anleger darüber nachdenken sollten, auch Gold im Werkzeugkasten zu haben. Die Frage ist nur wieviel?


© Axel G. Merk
Founder, Portfolio Manager at Merk Investments LLC
www.merkfund.com


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Dieser Artikel wurde am 24. Februar 2015 auf www.merkinvestments.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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