Das schwarze Gold bleibt bullisch - Brent- und WTI-Öl zum Monatsabschluss
28.02.2015 | Christian Kämmerer
Erst zur Mitte des Monats nahmen wir hier an dieser Stelle die beiden Öl-Sorten Brent- und WTI-Crude unter die Lupe. Die sich damals andeutende Rally schien durchaus Fortsetzungspotenzial zu besitzen und doch weisen beide damals noch gleichlaufende Öl-Sorten unlängst eine entgegengesetzte Entwicklung auf.
Hintergrund dieser Entwicklung könnten die zuletzt gestiegenen Lagerbestände des WTI-Öls gewesen sein und so erweckt auf Monatsbasis sowie zum Monatsabschluss, welcher unmittelbar bevorsteht, das Brent-Öl einen bullischer Eindruck als das WTI-Öl. Warum die Aussichten dennoch wie bereits zur Mitte des Monats bewertet, weiterhin aussichtsreich bleiben, wollen wir im Nachgang nochmals anhand der Big Picture Beschau der Charts im Monatsintervall bewerten.
Beginnen wir daher zunächst mit dem US-Öl der Sorte WTI, welche sich seit einigen Tagen schwächer als Brent entwickelt. Ist dies jedoch ein Grund zur Sorge? Aus aktueller Betrachtung heraus nicht. Vielmehr könnte die aktuelle Schwäche eher als Einladung eines günstigen Long-Engagements mit Blick auf die kommenden Wochen darstellen. Denn wie wir anhand der Saisonalität feststellen, besteht zumindest Saisonal klarer Rückenwind in Sachen weiterer Performance über den März hinaus.
Doch nunmehr zur einzigen und wahren Realität des Preisverlaufs. Kurzer Rückblick: Der Preischart zeigt hier den Hochpunkt des Jahres 2008 bei 145,29 USD. Die damalige Finanzmarktkrise führte zu einer extrem scharfen Korrektur und so fiel das Öl auf ein Niveau von 33,87 USD zurück. Die Öl-Förderstaaten regierten entsprechend und mitsamt Drosselung der Förderquoten und Entspannung an den Finanzmärkten, machte sich der Preis wieder auf Niveaus über 100,00 USD je Barrel anzustreben. Kaum über 107,00 USD fand sich jedoch ein Widerstandslevel, welche mit dem Test vom Juni erneut bestätigte.
Seither befindet sich WTI-Öl im Abwärtssog und hat aufgrund der Unterschreitung des Levels von 78,35 USD eine weitere Beschleunigung erfahren. Das Unterstützungsniveau um 65,00 USD bot dabei nicht den Halt, den man hätte unter technischen Gesichtspunkten erwarten können. Vielmehr rauschte der Preis im Dezember und Januar weiter in die Tiefe und fand erst bei 43,60 USD seinen vorläufigen Tiefpunkt im Sinne eines neuen Mehrjahrestiefs.
Der Februar zeigt - der Tendenzpfeil wurde unverändert belassen - eine klare Entfernung von den Hochs zur Monatsmitte. Dennoch bleibt auch hier der bullische Grundton erhalten, sodass man sich bei Preisen über 46,50 USD durchaus weiterhin auf eine mögliche Erholungsfortsetzung in Richtung von 65,00 USD einstellen sollte.
Die Alternative wäre bei einem Rückgang unter 43,60 USD zu favorisieren. Hierbei wurde der Fahrplan B angepasst, da erst ein neues Verlaufstief die Lage gänzlich umkehren würde. Letztlich sollte man bei Notierungen unter 43,60 USD mit Anschlussverlusten in Richtung des Tiefs aus dem Jahr 2008 bei 33,87 USD ausgehen.
Kommen wir nunmehr zum Anschluss und dem Öl der Nordseesorte Brent. Auch hier ein kurzer Rückblick zu Beginn. Der Crash der Finanzmarktkrise führte den Preis von 146,08 USD bis auf 36,61 USD zurück, beovr eine mehrjährige Erholung Einzug hielt. Diese stieß sich jedoch buchstäblich den Kopf im Bereich von 115,50 USD seit dem Jahr 2012 und so Begann auch hier im Sommer des letzten Jahres eine starke Korrekturwelle mitsamt Aufgabe der Unterstützungszone von 70,00 bis 73,00 USD. In der Folge markierte Brent-Öl ähnlich wie das WTI ein Mehrjahrestief bei 46,41 USD, bevor bereits noch im Januar eine Gegenbewegung startete.
Die Herrlichkeit der aktuellen Monatskerze überzeugt jedoch unverändert und auch der grundsätzliche Bias im Sinne einer weiteren Erholung bleibt somit uneingeschränkt erhalten. Oberhalb von 59,00 USD sind daher weiterhin Zugewinne in Richtung des Widerstandsbereichs von 70,00 bis 73,00 USD zu erwarten.
Das Gegenteil wäre natürlich der Fall, sofern Brent-Öl nochmals unter die Marke von 50,00 USD zurückfallen sollte. In diesem Fall wäre neben dem Januartief bei 46,41 USD eine weitere Verlustphase bis zum Tief vom Dezember 2008 bei 36,61 USD sehr wahrscheinlich.
Veröffentlichung vom 27.02.2015
© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
JFD Brokers - Just FAIR and DIRECT
www.jfdbrokers.com
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.
Hintergrund dieser Entwicklung könnten die zuletzt gestiegenen Lagerbestände des WTI-Öls gewesen sein und so erweckt auf Monatsbasis sowie zum Monatsabschluss, welcher unmittelbar bevorsteht, das Brent-Öl einen bullischer Eindruck als das WTI-Öl. Warum die Aussichten dennoch wie bereits zur Mitte des Monats bewertet, weiterhin aussichtsreich bleiben, wollen wir im Nachgang nochmals anhand der Big Picture Beschau der Charts im Monatsintervall bewerten.
Beginnen wir daher zunächst mit dem US-Öl der Sorte WTI, welche sich seit einigen Tagen schwächer als Brent entwickelt. Ist dies jedoch ein Grund zur Sorge? Aus aktueller Betrachtung heraus nicht. Vielmehr könnte die aktuelle Schwäche eher als Einladung eines günstigen Long-Engagements mit Blick auf die kommenden Wochen darstellen. Denn wie wir anhand der Saisonalität feststellen, besteht zumindest Saisonal klarer Rückenwind in Sachen weiterer Performance über den März hinaus.
Forex-Bull-Stats
Doch nunmehr zur einzigen und wahren Realität des Preisverlaufs. Kurzer Rückblick: Der Preischart zeigt hier den Hochpunkt des Jahres 2008 bei 145,29 USD. Die damalige Finanzmarktkrise führte zu einer extrem scharfen Korrektur und so fiel das Öl auf ein Niveau von 33,87 USD zurück. Die Öl-Förderstaaten regierten entsprechend und mitsamt Drosselung der Förderquoten und Entspannung an den Finanzmärkten, machte sich der Preis wieder auf Niveaus über 100,00 USD je Barrel anzustreben. Kaum über 107,00 USD fand sich jedoch ein Widerstandslevel, welche mit dem Test vom Juni erneut bestätigte.
Seither befindet sich WTI-Öl im Abwärtssog und hat aufgrund der Unterschreitung des Levels von 78,35 USD eine weitere Beschleunigung erfahren. Das Unterstützungsniveau um 65,00 USD bot dabei nicht den Halt, den man hätte unter technischen Gesichtspunkten erwarten können. Vielmehr rauschte der Preis im Dezember und Januar weiter in die Tiefe und fand erst bei 43,60 USD seinen vorläufigen Tiefpunkt im Sinne eines neuen Mehrjahrestiefs.
Der Februar zeigt - der Tendenzpfeil wurde unverändert belassen - eine klare Entfernung von den Hochs zur Monatsmitte. Dennoch bleibt auch hier der bullische Grundton erhalten, sodass man sich bei Preisen über 46,50 USD durchaus weiterhin auf eine mögliche Erholungsfortsetzung in Richtung von 65,00 USD einstellen sollte.
Die Alternative wäre bei einem Rückgang unter 43,60 USD zu favorisieren. Hierbei wurde der Fahrplan B angepasst, da erst ein neues Verlaufstief die Lage gänzlich umkehren würde. Letztlich sollte man bei Notierungen unter 43,60 USD mit Anschlussverlusten in Richtung des Tiefs aus dem Jahr 2008 bei 33,87 USD ausgehen.
Monthly Chart - Created Using Guidants
Kommen wir nunmehr zum Anschluss und dem Öl der Nordseesorte Brent. Auch hier ein kurzer Rückblick zu Beginn. Der Crash der Finanzmarktkrise führte den Preis von 146,08 USD bis auf 36,61 USD zurück, beovr eine mehrjährige Erholung Einzug hielt. Diese stieß sich jedoch buchstäblich den Kopf im Bereich von 115,50 USD seit dem Jahr 2012 und so Begann auch hier im Sommer des letzten Jahres eine starke Korrekturwelle mitsamt Aufgabe der Unterstützungszone von 70,00 bis 73,00 USD. In der Folge markierte Brent-Öl ähnlich wie das WTI ein Mehrjahrestief bei 46,41 USD, bevor bereits noch im Januar eine Gegenbewegung startete.
Die Herrlichkeit der aktuellen Monatskerze überzeugt jedoch unverändert und auch der grundsätzliche Bias im Sinne einer weiteren Erholung bleibt somit uneingeschränkt erhalten. Oberhalb von 59,00 USD sind daher weiterhin Zugewinne in Richtung des Widerstandsbereichs von 70,00 bis 73,00 USD zu erwarten.
Das Gegenteil wäre natürlich der Fall, sofern Brent-Öl nochmals unter die Marke von 50,00 USD zurückfallen sollte. In diesem Fall wäre neben dem Januartief bei 46,41 USD eine weitere Verlustphase bis zum Tief vom Dezember 2008 bei 36,61 USD sehr wahrscheinlich.
Monthly Chart - Created Using Guidants
Veröffentlichung vom 27.02.2015
© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
JFD Brokers - Just FAIR and DIRECT
www.jfdbrokers.com
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.