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Renzi's Traum und der Big-Mac-Index

09.03.2015  |  Robert Rethfeld
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Hingegen signalisiert der Index für Deutschland, die Niederlande und Österreich eine Unterbewertung.

Neben der Kaufkraft zeichnen Einflussfaktoren wie Kapitalströme, Devisenspekulationen, Zinsdifferenzen und politische Einflüsse für Wechselkursentwicklungen verantwortlich. Letztendlich dürfte eine Währung stets versuchen, sich einem fairen Kaufkraftwert anzunähern, sollte sie vom Weg abgekommen sein.

So hat die Aufhebung des Euro/Franken-Mindestkurses dafür gesorgt, dass die im Jahr 2014 bestehende Unterbewertung des Franken ein Ende gefunden hat (folgender Chart).

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Für den Genuss eines Big Mac legt man durchschnittlich 6,50 Franken auf die Theke, so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Wie der adjustierte Index zeigt, rechtfertigt das BIP pro Kopf diesen Preis. Der faire Wert des Euro/Franken müsste demnach irgendwo zwischen 1,05 und 1,15 liegen.

Ein Blick nach Asien: Japan ist das Paradebeispiel für eine große Volkswirtschaft, deren Währung nach fast allen Maßstäben unterbewertet ist.

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Laut Big Mac Index liegt eine Unterbewertung von 25 Prozent vor. Die Unterbewertung des Yen errechnet sich aus einem eher geringen durchschnittlichen Big-Mac-Preis von umgerechnet 3,14 US-Dollar sowie dem vergleichsweise hohes BIP pro Einwohner.

Auch der australische Dollar ist unterbewertet. Der chinesische Yuan fällt hingegen nicht besonders auf.

Fazit: Der faire Wert einer Währung lässt sich über den adjustierten Big-Mac-Index angenähert definieren. Der japanische Yen ist gegenüber dem US-Dollar um etwa 25 Prozent unterbewertet. Der Euro wird vom Markt derzeit (mit 108,50) nahe seinem fairen Wert gehandelt.

Während der Euro für die Spanier und Italiener überbewertet ist, liegt für Deutschland, die Niederlande und Österreich eine Unterbewertung vor. Der EZB bleibt gar nichts anderes übrig, als beständig zu versuchen, einen Mittelweg der Interessen zu finden. Sollte der Euro den japanischen Weg gehen (Unterbewertung von 25 Prozent), würde er in den Bereich von 0,85 bis 0,80 fallen.

Von jetzt ab würde die anhaltende Abwärtsbewegung den fairen Wert des Euro stetig weiter ins Minus drücken. Wird die US-Regierung - nach Japan - eine zweite große Wirtschaftsregion tolerieren, die versucht, sich auf Kosten des US-Dollars zu sanieren? Das ist schwer vorstellbar. Die Euro/Dollar-Parität wäre ein guter Punkt für einen „Akkord“, eine Intervention, eine Manipulation. Renzi's Traum hätte sich erfüllt.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de


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