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Der Abverkauf im Gold war abzusehen

09.03.2015  |  Philip Hopf
Da sind die Kurse am Freitag mal wieder völlig unerwartet in den Keller marschiert. Und bereits heute werden Sie im Nachhinein erklärt bekommen, warum dies aus fundamentaler Sicht passiert ist. Es gibt natürlich immer mindestens einen Grund der alles logisch erscheinen lässt. Das kleine jedoch nicht zu vernachlässigende Manko ist, die ganze Finanzbranche die ihnen ständig im Nachhinein erklärt, warum es jetzt wieder so oder so gekommen ist, unterliegt einer starken Grenzbegabung.

Diese auf Pathologie spezialisierten Experten, sind hoch talentiert und ebenso kreativ. Zu jederzeit wird ihnen im Nachhinein erklärt, warum der Kurs gefallen ist, wieder erwartend, oder eben gestiegen. Gründe, die logisch und sinnvoll erscheinen, stehen bei der globalen, medialen Informationsflut immer zu Hauf parat und werden so interpretiert, wie es eben gerade richtig erscheint.

Geht es jedoch darum, korrekt und konstant voraus zu prognostizieren, wohin sich die Kurse als nächstes bewegen, welche Attraktoren und Zielbereiche sie anlaufen werden, also genau die Informationen zu vermitteln, die jeden Anleger wirklich brennend interessieren würden. Dann wird es plötzlich ganz still und andächtig. Denn hier hört die Grenzbegabung auf. Am liebsten wird dieses Thema der Zukunftsprognose damit abgetan, dass sie unmöglich wäre. Oder man schiebt hinterher, “das war nicht vorauszusehen“.

Ein interessantes Argument, denn damit berauben sich die Nutzer dieses Arguments, ihrer eigenen Daseinsberechtigung. Was nutzt ihnen ein Analyst, der Ihnen farbenfroh und voller Überzeugung die Vergangenheit zusammen bastelt, aber keinen blassen Schimmer hat, wenn es darum geht, was in einer Woche passiert, oder wohin sich die Kurse in den kommenden Monaten bewegen?

Stellen Sie sich nur vor, diese Koryphäen hätten Ihren Beruf nicht verfehlt und wären Ihrer wahren Berufung als Pathologen und Archäologen gefolgt. Keine Todesursache bliebe unaufgeklärt und unsere Museen wären überfüllt mit jahrtausende alten Artefakten der Menschheitsgeschichte. So gebären sich selbige lieber als Anleger-Schädlinge, als Nutzen zu stiften.

Bevor ich zur aktuellen Marktsituation komme, möchte ich noch aus einem Artikel von mir zitieren, welchen ich am 28.10.2013 unter dem Titel, "Irrtum und Irrglaube" veröffentlicht habe. Die Aussagen darin sind knapp eineinhalb Jahre alt. Die Fragen darin jedoch, werden für die meisten Anleger unter ihnen, die gleiche Relevanz haben, als wären Sie gestern erst gestellt worden.

“Aus irgendeinem, mir nicht erklärbaren Grund, denkt der Mainstream, dass sie anhand von Fundamentaldaten den Heiligen Gral ausgraben, mit dem sie die zukünftigen Bewegungen am Edelmetallmarkt erkennen. Fakt jedoch ist, viele Autoren reden über dieses Thema ad nauseam, drehen und wenden die Daten solange, bis sie jeweils in ihr vor prognostiziertes Szenario passen.

Jedoch, sie als Anleger bringt das keinen Schritt weiter, und ich weigere mich eine fundamentale Analyse zu betreiben, von der klar ist, dass diese niemand dabei geholfen hat die unmittelbaren Bewegungen an den Edelmetallmärkten vorherzusehen. Ganz im Gegenteil, wer in den letzten 2 Jahren der Fundamental-Analyse gefolgt ist, wurde nur zu oft bitter dafür bestraft und stand meist auf der falschen Seite des Marktes.

Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, wenn sie auf die letzten 2 Jahre zurückblicken, selbst wenn sie die Nachrichten gekannt hätten noch bevor sie öffentlich wurden, sie wären in ihren Entscheidungen bezüglich der nächsten Trendrichtung höchstwahrscheinlich falsch gelegen. Da die Kurse in den meisten Fällen keiner "Logik" gefolgt sind! Denken sie darüber nach.“

Was hat sich bis heute geändert? Die Marktschreier und Daueroptimisten liegen mit ihren "Bald kommt die Mega Rallye" Aussagen nicht mehr nur 2 Jahre, sondern nunmehr 4 Jahre auf der falschen Seite des Marktes und haben Sie als Anleger aller Wahrscheinlichkeit viel Geld und noch mehr Nerven gekostet.

Kurse nicht genau und durch reine Chartanalyse voraus prognostizieren zu können ist eine Fehlbehauptung, welche wir Woche für Woche wiederlegen.

Am 15.01.2015 schrieben wir in unserem Weekend Update im Bereich von 1285 $: Wer sich jetzt nochmals auf die Shortseite wagt, hat indes eines der besten Chancen/Risiko Verhältnisse der letzten Monate. Wir befinden uns an einem klaren Pivot Punkt des Marktes, der über die weitere Entwicklung des gesamten Handelsjahres 2015 entscheiden kann.

Sie erinnern sich, zu diesem Zeitpunkt war der Markt wieder sehr euphorisch und man sprach vom Beginn einer neuen Rallye und dem Durchstarten des Goldpreises.

Wir blieben standhaft gegen den Mainstream positioniert. Seit dem hat der Goldpreis um satte 120 $ Abverkauft und schloss am Freitag genau in unserem Zielbereich bei 1166 $.



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