Gold verliert wieder sichtlich an Glanz und der US-Dollar feiert seinen Siegeszug
10.03.2015 | Christian Kämmerer
Die Schwäche des Goldpreises steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem insbesondere seit Sommer 2014 haussierenden US-Dollar. Zwar verliert das edle Metall bereits seit seinem Höchststand vom Herbst 2011 bei knapp 1.921,00 USD stetig an Wert, doch die sich seit 2013 abzeichnende Stabilisierung erfährt nunmehr eben auch noch aufgrund der gegenwärtigen US-Dollarstärke zusätzlichen Gegenwind. Grund genug sich einmal heute diesen beiden Underlyings zuzuwenden.
Das zuletzt im Januar vorgestellt Big Picture zu Gold in Verbindung der Ausnahmesituation beim Schweizer Franken (CHF) verliert in diesem Zusammenhang an Charme und Wertigkeit. So wie sich die aktuell Situation darstellt, sollte man eher mit einer Ausdehnung der Verluste rechnen.
Diese Annahme erfährt zusätzliche Unterstützung durch die bevorstehende Saisonalität mit Blick auf die kommenden 90 Handelstage. Doch schauen wir heute auf das große Bild in Form des Monatschartintervalls. Wie man anhand des Preisverlaufs sieht, nutze Gold die sich bietende Chance vom Januar nicht. Notierungen über 1.330,00 USD blieben aus und stattdessen zeigt sich seit einigen Wochen eine klare Abwärtstendenz, welche ihr Ende noch nicht gefunden zu haben scheint.
Vielmehr deutete vieles auf neue Mehrjahrestiefs hin und somit scheint die Goldpreiskorrektur doch noch nicht ausgestanden. Unterhalb des Monatshochs bei 1.223,30 USD sollte man daher Abgaben in Richtung von rund 1.132,00 USD einkalkulieren, bevor darunter die nächste Abwärtswelle bis in den Unterstützungsbereich von 1.000,00 bis 1.030,00 USD starten sollte. Ob sich Gold dort, dank des psychologischen Effekts stabilisieren kann, bleibt abzuwarten.
Aus heutiger Sicht ist sogar ein temporäres Abtauchen unter das vierstellige Preisniveau zu erwarten. Das 38,20%-Fibonacci-Retracement-Level des Aufwärtsimpulses von 1999 bis 2011 befindet sich bspw. bei rund 885,00 USD und stellt ein durchaus erstrebenswertes Korrekturziel dar.
Um sich der darstellenden Preisschwäche zu entziehen, müsste sich Gold via Wochen- besser nach Monatsschluss über das Niveau von 1.330,00 USD erheben. Sodann könnte man wieder mit Preissteigerungen in Richtung von 1.435,00 bis 1.530,00 USD liebäugeln.
Kommen wir nunmehr wie auch getitelt zum US-Dollar bzw. vielmehr dem US-Dollarindex (USDX). Diesmal wieder in der außerordentlichen Beschau anhand des Quartalscharts seit den 70iger Jahren. Wie man sieht, setzt das aktuelle Quartal in Sachen Performance noch einen oben drauf. Die sich seit dem Hochpunkt von knapp 165,00 Punkten etablierte Abwärtstrendlinie erfährt aktuell einen Durchbruch.
Bleibt dies bis zum 31. März der Fall, scheinen sich nicht nur Monate sondern eher Jahre einer konsequenten Fortschreibung des Aufwertungsprozesses beim US-Dollar abzuzeichnen. Was dies für den Euro (EUR) und auch andere Währungen wie dem britischen Pfund (GBP) oder auch dem australischen Dollar (AUD) bedeuten dürfte, braucht nicht weiter kommentiert zu werden. Doch solange die amerikanische Notenbank FED eine Politik der Liquiditätsverknappung präferiert, dürfte dies auch durchaus so bleiben.
Technisch betrachtet sind nunmehr Kurse über 94,45 Punkten als durchgehend bullisch zu betrachten. Dies bedeutet selbst bei einer temporären Korrekturwelle, welche durchaus in den nächsten Monaten einmal Einzug halten könnte, wäre das übergeordnet bullische Bild nicht verletzt. Mittel- bis langfristig erscheinen in diesem Kontext Niveau bei rund 118,00 Punkten durchaus realistisch. Der US-Dollar ist dementsprechend wieder zurück auf der Bühne der Währungen und es scheint, als wäre die über Jahrzehnte anhaltende Abwertung tatsächlich beendet.
Eine Umkehr dieses Prozesses wäre erst bei einer Rückkehr unter das Niveau von 91,50 Punkten denkbar. Doch fehlt hierfür jeglicher Grund. Obgleich ein zu starker Dollar unter langfristigen Gesichtspunkten sicherlich auch nicht im Interesse Amerikas sein dürfte, doch wer weiß schon wie die Zukunft aussehen wird. Konzentrieren wir uns daher auf das hier und jetzt und loten daraus schlussfolgernd die Tendenzen der preislichen Zukunft aus. Bleiben Sie dabei stets flexibel und verfallen keinesfalls in ein Wunschdenken, denn auch die augenblickliche Stärke des US-Dollars kann sich rasch wieder umkehren.
© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
www.jfdbrokers.com
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.
Das zuletzt im Januar vorgestellt Big Picture zu Gold in Verbindung der Ausnahmesituation beim Schweizer Franken (CHF) verliert in diesem Zusammenhang an Charme und Wertigkeit. So wie sich die aktuell Situation darstellt, sollte man eher mit einer Ausdehnung der Verluste rechnen.
Diese Annahme erfährt zusätzliche Unterstützung durch die bevorstehende Saisonalität mit Blick auf die kommenden 90 Handelstage. Doch schauen wir heute auf das große Bild in Form des Monatschartintervalls. Wie man anhand des Preisverlaufs sieht, nutze Gold die sich bietende Chance vom Januar nicht. Notierungen über 1.330,00 USD blieben aus und stattdessen zeigt sich seit einigen Wochen eine klare Abwärtstendenz, welche ihr Ende noch nicht gefunden zu haben scheint.
Vielmehr deutete vieles auf neue Mehrjahrestiefs hin und somit scheint die Goldpreiskorrektur doch noch nicht ausgestanden. Unterhalb des Monatshochs bei 1.223,30 USD sollte man daher Abgaben in Richtung von rund 1.132,00 USD einkalkulieren, bevor darunter die nächste Abwärtswelle bis in den Unterstützungsbereich von 1.000,00 bis 1.030,00 USD starten sollte. Ob sich Gold dort, dank des psychologischen Effekts stabilisieren kann, bleibt abzuwarten.
Aus heutiger Sicht ist sogar ein temporäres Abtauchen unter das vierstellige Preisniveau zu erwarten. Das 38,20%-Fibonacci-Retracement-Level des Aufwärtsimpulses von 1999 bis 2011 befindet sich bspw. bei rund 885,00 USD und stellt ein durchaus erstrebenswertes Korrekturziel dar.
Um sich der darstellenden Preisschwäche zu entziehen, müsste sich Gold via Wochen- besser nach Monatsschluss über das Niveau von 1.330,00 USD erheben. Sodann könnte man wieder mit Preissteigerungen in Richtung von 1.435,00 bis 1.530,00 USD liebäugeln.
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Kommen wir nunmehr wie auch getitelt zum US-Dollar bzw. vielmehr dem US-Dollarindex (USDX). Diesmal wieder in der außerordentlichen Beschau anhand des Quartalscharts seit den 70iger Jahren. Wie man sieht, setzt das aktuelle Quartal in Sachen Performance noch einen oben drauf. Die sich seit dem Hochpunkt von knapp 165,00 Punkten etablierte Abwärtstrendlinie erfährt aktuell einen Durchbruch.
Bleibt dies bis zum 31. März der Fall, scheinen sich nicht nur Monate sondern eher Jahre einer konsequenten Fortschreibung des Aufwertungsprozesses beim US-Dollar abzuzeichnen. Was dies für den Euro (EUR) und auch andere Währungen wie dem britischen Pfund (GBP) oder auch dem australischen Dollar (AUD) bedeuten dürfte, braucht nicht weiter kommentiert zu werden. Doch solange die amerikanische Notenbank FED eine Politik der Liquiditätsverknappung präferiert, dürfte dies auch durchaus so bleiben.
Technisch betrachtet sind nunmehr Kurse über 94,45 Punkten als durchgehend bullisch zu betrachten. Dies bedeutet selbst bei einer temporären Korrekturwelle, welche durchaus in den nächsten Monaten einmal Einzug halten könnte, wäre das übergeordnet bullische Bild nicht verletzt. Mittel- bis langfristig erscheinen in diesem Kontext Niveau bei rund 118,00 Punkten durchaus realistisch. Der US-Dollar ist dementsprechend wieder zurück auf der Bühne der Währungen und es scheint, als wäre die über Jahrzehnte anhaltende Abwertung tatsächlich beendet.
Eine Umkehr dieses Prozesses wäre erst bei einer Rückkehr unter das Niveau von 91,50 Punkten denkbar. Doch fehlt hierfür jeglicher Grund. Obgleich ein zu starker Dollar unter langfristigen Gesichtspunkten sicherlich auch nicht im Interesse Amerikas sein dürfte, doch wer weiß schon wie die Zukunft aussehen wird. Konzentrieren wir uns daher auf das hier und jetzt und loten daraus schlussfolgernd die Tendenzen der preislichen Zukunft aus. Bleiben Sie dabei stets flexibel und verfallen keinesfalls in ein Wunschdenken, denn auch die augenblickliche Stärke des US-Dollars kann sich rasch wieder umkehren.
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© Christian Kämmerer
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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.