Strategische Rückschläge der US-Politik (Teil 2/2)
14.03.2015 | Jim Willie CB
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Russland hat neue Verträge mit südamerikanischen Nahrungsmittellieferanten geschlossen. China kann die niedrigeren Erdölpreise genießen, da selbt kein Energieproduzent. Wahrscheinlich werden sogar einige große US-Energiefirmen die Sanktionen letztendlich umgehen, oder sie mit großen Schritten übertrampeln.Syrienkonflikt und die Bail-Ins zyprischer Banken
Noch mehr Rückschläge sind in Fall Syrien auszumachen. Vor Ort wurde kürzlich ein britisches Flugzeug abgeschossen, das ISIS-Guerillas belieferte. Die Lügen der westlichen Presse werden dieses Ereignis vertuschen. Die iranische Gas-Pipeline wird am Ende in Betrieb gehen und die Verbindung zum Mittelmeer herstellen.
Der Krieg deckt auf, inwieweit CIA, MI6 und die Saudis hinter ISIS stecken, bei der Planung, Ausrüstung, Rekrutierung, Organisation und Finanzierung. Die fabrizierten, gefälschten Videos der Enthauptungen werden als Fälschungen identifiziert - das Schlüsselmerkmal sind fehlende Blutströme. Gefahr lauert, da das US-Militär unter dem Schutzmantel des Pentagon die Waffen gegen die CIA-Söldner erhoben hat. Endloser Krieg und ständiges Chaos - unter diesem Motto funktioniert die US-Kriegsmaschinerie. Die Netzwerknachrichten senden endlose Propaganda.
Nichts wird die iranischen Gasrouten an der Verbindung mit der russischen Gazprom oder dem syrischen Hafen in Tartus hindern, der sich weiterhin in russischer Hand befindet.
Jetzt wird auch sehr deutlich, dass die zyprischen Bail-Ins verschiedenste Motive hatten. Die entfremdeten Bankkunden sind abgezogen. Die nationale Regierung Zyperns hat inzwischen aber keine Aufmerksamkeitsspanne mehr für die EU-Kommission oder deren hochmütige Herrschaft. Die geheimen Motive des Bail-Ins: Blockade russischer Bankengeschäfte; dieses Fenster zum Westen war auch der Grund, warum so viele russische Banken einen Sitz in Zypern hatten.
Die anderen wichtigen geheimen Motive: Man wollte die Russen an der Konvertierung von US-Staatsanleihen in physisches Gold hindern, die über das zyprische Bankenfenster vorgenommen wurde. Die Führung Zyperns streut nun Dung in EU & US-Gesichter: Sie wendet sich nach Osten mit einer neuen russischen Meeresflottenvereinbarung. Die Anstrengungen, die Russland bezüglich der Türkei unternommen hatte, waren in der Tat höchst brisant. Das türkische Kontingent in Zypern sorgt für den Hebel, um die Kupferinsel für Russland empfänglich zu machen.
Fakt ist: Der Westen vergewaltigte eine Nation und diese wendete sich im Nachhinein Richtung Osten. Hier haben die Russen also einen weiteren militärischen Gewinn für sich zu verbuchen. Russland wird die Ukraine, die Türkei und Zypern an sich ziehen. China wird den gesamten südeuropäischen Sektor, bekannt als PIGS, mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion an sich ziehen. Die Achse US-UK-EU wird ganz Osteuropa verlieren. Die Vereinigten Staaten werden weiter isoliert.
Kuba-Embargo
2014 statteten Russland und China den Kubanern in Havanna einen offiziellen Besuch ohne großes Aufsehen ab. Der Kreml erließ Kuba eine größere Trance alter Schulden aus Sowjetzeiten. Man unterzeichnete eine Vereinbarung, die der Ausweitung des kommerziellen Hafens außerhalb der Hauptstadt in der Nähe von Mariel Port dienen soll. Die Vereinbarung wird auch eine Ausweitung des Meeresflottenstützpunktes und eine Ausweitung des Luftstützpunkts nach sich ziehen.
Anfangs wird es um Handel gehen - zum Beispiel um eine kleine Freihandelszone. Man kann davon ausgehen, dass später auch ein neuer russischer Flottenstützpunkt rund um Mariel ins Auge gefasst wird. Er wird dann umgesetzt, wenn Kuba über seine erste Schuldenverpflichtung zu stolpern beginnt. Vielleicht ist die Nutzung als Flottenstützpunkt Teil einer geheimen Klausel in der Vereinbarung zum erfolgten Schuldenerlass gewesen.
Dann wird es einen Flottenstützpunkt in Sichtweite der US-Küsten geben. Russland und China werden umfangreiche Direktinvestitionen für Kuba zuschießen - eine kleine strategisch wichtige Inselnation mit einer Bevölkerung von 11 Millionen Menschen! Im Rahmen dieser Entwicklungen könnte auch gegen die Armut des Landes vorgegangen werden. Die Hebelwirkung wird enorm sein - im nationalen Interesse Kubas und bezüglich eines russischen Militärstützpunktes.
Die Washingtoner Clownstruppe kam dann letzten Monat vorbei, man verbeugte sich und bot Verträge an - und dann wurde ihnen die Tür gewiesen. Hinter ihren Rücken wurden sie als scheinheilig beschimpft. Die USA werden ausgestochen und das höchstverdient. In den kommenden Monaten werden zahlreiche russische und chinesische Firmen mit den Arbeiten beginnen - und zwar sehr offensichtlich. Sie werden kubanische Arbeiter einstellen, was über die Zeit volkwirtschaftliche Wirkung haben wird.
Eines wurde noch nicht erwähnt - die Invasion russischer Energiefirmen in Mexiko, wo sich der staatliche Mineralölkonzern PEMEX für die Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen geöffnet hat. Kein einziger Vertrag mit US-Energiefirmen wurde bislang gesichtet. Die US-Regierung ist viel stärker mit mexikanischen Drogen beschäftigt, und mit geschmuggeltem Waffennachschub für die Drogenbarone im Land. Man denke nur an die Operation Fast & Furious vor ein paar Jahren. Den Chinesen gehören große Häfen in Mexiko, aber auch in den USA und Kanada.