James Turk: Souveränität weltweit bedroht
18.03.2015 | James Turk
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Ich möchte nur wieder an Präsident Eisenhowers Abschiedsrede an die Nation erinnern, in der er uns vor dem “militärisch-industriellen Komplex“ warnte. Dieser Sektor verdient sehr viel Geld mit den Kriegen, die die USA überall in der Welt führen; in den Führungspositionen im Sektor gibt es möglicherweise eine Menge schadenfreudiger Leute, die ihre Taschen mit Aktienoptionen und anderen Instrumenten vollgestopft bekommen, während sie dem Konflikt in der Ukraine zuschauen.Daily Bell: Und Syrien? Wird die derzeitige Führung fallen?
James Turk: Und dann wird Frieden wird in der Region einkehren? Und die US-Waffenindustrie verliert viele ihrer Kunden? Das wird wahrscheinlich nicht passieren.
Daily Bell: Was passiert mit der mexikanischen Immigration und den USA? Blick der Kontinent einer Nordamerikanischen Union entgegen?
James Turk: Ja. In vielen Teilen der Welt ist die Souveränität bedroht, da nichtgewählte supranationale Einrichtungen ihre Macht ausweiten. Das ist ein besorgniserregender Trend. Schauen Sie nur, wie die führenden Köpfe dieser Organisationen nationale Souveränität als Bedrohung von Frieden und Freiheit hinstellen.
In Wahrheit schreiben diese Organisationen den Menschen doch nur vor, wie sie ihre Leben zu führen haben, und das ist die wirkliche Gefahr für Frieden und persönliche Freiheit. Schauen Sie, was der IWF mit Griechenland macht, oder was er vor Jahren mit Indonesien gemacht hat oder aber mit dutzenden anderen Ländern, denen der Willen dieser Organisation aufgezwungen wurde - ungeachtet der Tatsache, ob dieser Wille wirklich im besten Interesse der dort lebenden Menschen war oder nicht.
Daily Bell: Wir haben zunehmend das Gefühl, dass der Westen hinter eine Anzahl von Provokationen und Kriegen steckt, um die Öffentlichkeit zu Hause von der ununterbrochenen Rezession abzulenken. Was denken Sie?
James Turk: Mit Sicherheit kann ich nicht sagen, ob das so ist. Ein Blick in die Geschichte zeigt aber, dass diese Beobachtung plausibel ist.
Daily Bell: Wäre es möglich, dass die Welt auf zunehmende Internationalisierung vorbereitet wird - also auch globale Regierungsgewalt und eine globale Währung.
James Turk: Ja. Autoritäre Menschen und andere Soziopaten streben vor allem nach einem - Kontrolle. Einige geben sich auf lokaler Ebene schon mit Macht im Lehrer-Eltern-Beirat zufrieden, andere wollen die Welt dominieren. Das ist nur eine Frage des Maßstabs; solche Menschen gibt es aber. Und sie werden alles versuchen, um die Rechte der anderen einzuschränken und zu unterdrücken.
Daran hat sich nichts geändert, es passiert immer wieder. Die englischen Könige des Mittelalters hatten beispielsweise ein und dasselbe Ziel wie jene Neocons, die heute Washington D.C. im Griff haben: Macht. Wenn sie dann die ersehnte Macht einmal haben, üben sie Kontrolle über das Volk aus, das ist letztlich ihr Ziel. Die entscheidende Stütze ihrer Macht ist immer dieselbe - die Kontrolle des Geldes. Deswegen ist ihnen die Einführung einer Weltwährung auch so wichtig.
Glücklicherweise gibt es schon eine wunderbare Weltwährung namens Gold. Wird Gold als Währung eingesetzt, begrenzt es die Ausweitung des Staates und ermöglicht somit das menschliche Recht auf Fortschritt. Dieses kurbelt wiederum die Produktion und die Sparneigung an, die das Rückgrat unserer kapitalistischen Gesellschaft sind; und diese Gesellschaft hat der Menschheit zur kontinuierlichen Erhöhung der Lebensstandards verholfen.
Wir haben aber heute das Problem, dass der Kapitalismus bedroht ist. Das augenscheinliche Indiz dafür ist, dass die Lebensstandards unter Druck geraten sind. Heute wird bei weitem nicht mehr so hoher Wohlstand erzeugt wie noch vor 1971.
Daily Bell: Noch irgendwelche Gedanken zum Abschluss?
James Turk: Ich werde bald 68. Ich habe also schon eine ganze Menge in meinem Leben gesehen. Ich war und bin zudem ein begeisterter Leser. Neben dem Lernen aus Erfahrung habe ich auch viel aus der Geschichte gelernt. Und das erklärt, warum ich ein Optimist bin.
Trotz der Probleme, Katastrophen und Rückschläge gedeiht die Menschheit. Wir bewegen uns sicher nicht in einer geraden Linie nach vorne, allerdings sind die Lebensstandards ein klarer Hinweis darauf, dass wir uns nach vorne bewegen - den Rückschlägen - Rezessionen und Depressionen, die es immer wieder in der Geschichte gegeben hat und geben wird - zum Trotz.
Wir müssen uns nur darauf vorbereiten, dass wir von solchen Ereignissen nicht mitgerissen werden. Es bedarf sorgfältiger Planung für die Zukunft, damit wir und unsere Familien geschützt sind - komme was wolle. Falls man etwas aus der Geschichte lernen kann, dann vielleicht, dass physisches Goldeigentum eine der besten Möglichkeiten ist, um sich gegen zukünftige Unsicherheit abzusichern.
Daily Bell: Vielen Dank für dieses Interview.
© Anthony Wile
www.thedailybell.com
Dieser Artikel wurde am 08.03.2015 auf www.dailybell.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.