Die Märkte nach dem FOMC-Meeting vom 18. März 2015
25.03.2015 | Rolf Nef
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Grafik 6 zeigt den Dow Jones und wie er am Mittwoch ebenfalls anstieg. Er befindet sich aber in einem aufsteigenden Keil, typisch für Endphasen und kann gut noch mal die obere Trendlinie berühren, bevor er mit den ansteigenden Zinsen abstürzt. Typisch ist auch das divergente Momentum (steigender Preis, fallendes Momentum =Divergenz).Am Mittwoch reagierte der US$ ebenfalls heftig nach unten (Grafik 7). Die 5-Wellen Struktur seit Mai 2014 lässt erwarten, dass der 25%ige Preisanstieg des US$ vorbei ist.
Aber jetzt zu Gold und Silber, die ja von besonderem Interesse sind. Grafiken 8 und folgende zeigen diese.
Grafik 6: Dow Jones, täglich
Grafik 7: Dollar Index, täglich
Gold machte am Dienstag sein Preistief bei 1143 Dollar und schoss am Mittwochabend dann ebenfalls in die Höhe (Grafik 8). Die Abwärtstrendlinie von Mitte Januar wurde dann am Freitag durchbrochen. Wie muss man das sehen im längerfristigen Kontext? Grafik 9 zeigt, dass am Dienstag der Abwärtstrend seit September 2011 zu Ende ging, obwohl das Preistief am 7. November 2014 bei 1132 $US war.
Dieses Nicht-unterschreiten ist sehr bullish zu werten. Noch viel bullisher ist aber die "running correction", eine Korrektur mit dem Trend, seit April 2006 bei 730 $ zu werten. Dort hat die Korrektur begonnen und nicht im September 2011. Natürlich hat sich diese nur entwickelt wegen der Intervention der Notenbanken im April 2013. Die Korrektur beträgt 400 $ oder 55% aber nicht nach unten - was das Normale wäre für eine Korrektur - sondern nach oben. Das ist die technische Grundlage der Preisexplosion der kommenden Monate.
Die fundamentale Grundlage ist die Knappheit des Goldes im Verhältnis zu den 200.000 Milliarden Krediten in der Welt. Wenn der Markt zum Kredit-Scheunentor raus geht und zum Gold-Nadelöhr rein will dann geht eben der Preis ab. Wie hoch ist denn das Potential für die nächste Phase? Grafik 10 zeigt zwei Methoden der Preisschätzung. Mit der ersten benützt man einfach den Trendkanal seit 1934 verbunden mit der Spitze 1980. Dieser Kanal verläuft mit dem obern Ende bei ca. 10.000 $US.
Weil hier ein lagarithmischer Maßstab verwendet wird, ist diese Linie eigentlich eine exponentiell ansteigende Kurve. Die zweite Methode beruht auf der Erfahrung, dass im Goldpreisverhalten massenhaft Fibonaccizahlen vorkommen. So stieg der Preis 1869 in der Schlussphase mal 5, 1976 bis 1980 mal 8. Die nächste Fibonaccizahl wäre 13. Setzt man diesen Multiplikator bei 1150 $ an, so kommt man auf 15.000 $US. Diese zweite Methode würde ein Überschiessen aus dem Kanal bedeuten, wäre aber weder abnormal noch verwunderlich.
Zum Schluss zum Silber, dem wirklich heißen monetären Edelmetall.
Grafik 8: Gold in US$ 8 Stunden
Grafik 9: Gold wöchentlich in US$