Die indischen Goldimporte explodieren im März ...

Den täglichen Handelsdaten können wir entnehmen, dass größere Mengen Gold direkt aus Ghana nach Indien eingeführt werden. Könnte es sein, dass hier “Konflikt-Gold“ aus Ghana kommt?



Gold-Monetisierung

Inzwischen versucht die indische Regierung, die Goldimporte mit einer neuen Methode, der Gold-Monetisierung, zu behindern. Sie ist vergleichbar mit dem türkischen System (hier ein Link zum Artikel über den Optionalen Reservemechanismus der Türkei). Und hier ein Zitat des Leiters des World Gold Council in Indien, Somasundaram PR: “Wird man den Banken im Rahmen jener Einlagen-Monetisierung auch erlauben, einen Teil ihrer Reserven in Gold zu halten? Das ist eine der Empfehlungen. Für die Banken muss es enorme Anreize geben, damit sie diese Einlagen-Monetisierung umsetzen.“

Kurz erklärt: Den Indern wäre es dann erlaubt, ihr Gold in Geschäftsbanken einzulegen, was technisch betrachtet immer auch ein Kredit an die Bank ist. Im Anschluss daran kann diese Bank das Gold für ihre Mindestreservepflichten gegenüber der Zentralbank einsetzen - in diesem Fall gegenüber der Reserve Bank Of India (RBI).

Diese Einlagen wären zinstragend (in der Türkei sind sie in Gold denominiert). Allerdings kann auch dieses Gold, genau wie alle anderen Bankeneinlagen im Fall einer Insolvenz verschwinden. Die allgemeingültige Regel lautet ja: Kein Risiko, kein Ertrag.

Doch wie wird die RBI die als Bankenreserven hinterlegten Goldbestände behandeln, falls das Goldeinlagesystem nach den Vorstellungen des World Gold Councils in Kraft tritt? Die türkische Zentralbank (CBRT) zählt diese Reserven immerhin zu den eigenen offiziellen Goldreserven - und das ist Doppelerfassung.



Die offiziellen Goldreserven der Türkei steigen nicht aufgrund von Offenmarktkäufen der CBRT, der Anstieg ist Ausdruck jener Goldmengen, die von Banken als Reserveeinlagen bei der CBRT hinterlegt werden.

Nach Aussage des Bloggers Yunus Emre gab es für seine Goldeinlagen - bei Nutzung der ‘Gold'-Kreditkarte, die von seiner lokalen Geschäftsbank in der Türkei angeboten wird - keine Option für die Abhebung dieser Bestände. Das Gold gelangt in die Bank, kein Problem. Es dort rauszubekommen, ist schwierig. Auch ein Weg, Gold zu monetisieren. (Lesen Sie seinen Beitrag auf Englisch hier).

Der World Gold Council hat zwei Berichte über Gold-Monetisierung veröffentlicht: 1) Why India Needs A Gold Policy, 2) Turkey: gold in action. Beide Berichte umfassen zusammen fast 90 Seiten, doch an keiner Stelle werden die Risiken erwähnt, die entstehen, wenn man einer Bank Gold leiht. Die meisten Menschen besitzen Gold, weil sie exakt diese Bankenrisiken vermeiden wollen.

Die indische Regierung hat noch einen weiteren Plan, um den “UMLAUF VON SCHWARZGELD" zu verhindern. So müssen Inder, die Goldkäufe über 100.000 Rupien tätigen (aktuell ca. 1.455 €), ihre Permanent Account Number (PAN) vorweisen, die zur Verhinderung von Steuerhinterziehung eingesetzt wird. Für die indische Schmuckindustrie wäre das verheerend, da die Kundschaft dieses Sektors zu 80 % aus dem ländlichen Bereich stammt und meist keine PAN besitzt. Die indischen Juweliere haben daher schon gedroht, gegen diese Pläne zu streiken.

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© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer



Dieser Artikel wurde am 24. März 2015 auf www.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.