Goldminen-Verzweiflung und -Euphorie im historischen Kontext
08.04.2015 | Dr. Uwe Bergold
Obwohl die (Senior-)Goldminen als auch der Goldpreis in EUR ihre zyklische Wende - nach einer zermürbenden Bodenbildung - bereits vollzogen haben (siehe hierzu bitte Abb. 1), generierte der älteste Goldminenindex BGMI (Barron´s Gold Mining Index) am 20.03.15 in USD nochmals ein neues zyklisches Tief (siehe hierzu bitte Abb. 2). Aufgrund dieser Entwicklung und der daraus resultierenden extrem negativen Stimmungslage im Edelmetallsektor, wollen wir die aktuelle Baisse im historischen Kontext zu all den vorangegangenen Korrekturzyklen innerhalb der vergangenen 75 Jahre vergleichen.
Der BGMI geht zurück bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Abbildung 2 bis 1939), weshalb er sich für langfristige Zyklenbetrachtung hervorragend eignet. Da seine Kursstellung nur einmal wöchentlich erfolgt, entfällt bei diesem Index auch das tagtägliche "Rauschen". In Abbildung 2 werden zwei säkulare Baissen (1939 bis 1960 und 1980 bis 2000) und zwei strategische Haussen (1960 bis 1980 und 2000 bis 202?) visualisiert. Die vorangegangene Hausse von 1925 bis 1939 ist in Abbildung 2 nicht mehr sichtbar. Gleichzeitig wurde ein struktureller Aufwärtstrend - basierend auf den beiden letzten säkularen Tiefpunkten (1960 und 2000) - hinzugefügt, auf dem der Index aktuell eine historische Unterstützung findet.
Trotz der extrem enttäuschenden Entwicklung der vergangenen vier Jahre, befindet sich der gesamte Gold- und Rohstoffsektor, inkl. der dazugehörigen Aktien, noch immer - seit unserer strategischen Kaufempfehlung zum Jahrtausendwechsel - in einer säkularen Hausse. Auch die Goldminen, welche in den vergangenen Jahren überproportional einbrachen, werden in den kommenden Jahren dies wieder durch einen übermäßigen Anstieg kompensieren. Vergleicht man die aktuell zyklische Baisse mit den neun vorherigen, inkl. ihrer darauffolgenden Haussen, dann lässt dies gar keinen anderen Schluss zu. Frei nach Kostolany: "An der Börse wird immer das gleiche Theaterstück aufgeführt. Nur die Schauspieler werden ausgewechselt."
Prozentualer Verlauf aller zyklischer Goldminen-Baissen seit 1939
In Abbildung 3 haben wir den prozentualen Verlauf aller zyklischen Baissen (siehe bitte rote Pfeile in Abbildung 2) seit 1939 visualisiert. Die aktuelle Korrektur ist hellblau gekennzeichnet. Alle zehn Bärenmärkte (auch der aktuelle) zeichneten sich am Ende durch Angst, Panik, Frustration und Kapitulation aus. Während das "Publikum" genervt den Sektor verlässt (Zusammenlegung und Schließung von Publikumsfonds im Rohstoff- und Goldsektor), akkumuliert gleichzeitig das "Smart Money" (in den vergangenen 12 Monaten investierten Private Equity-Gesellschaften knapp 10 Mrd. USD in den Minensektor) diesen ausgebombten und extrem unterbewerteten Sektor (Kurs-Buch-Verhältnis von unter 1).
Am Ende jeder Hausse verhält es sich genau spiegelbildlich. Vergleicht man die aktuelle Baisse mit all den neun vorherigen, dann erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich um eine der stärksten der vergangenen 75 Jahre handelt. Während im Durchschnitt der BGMI bei allen Baissen zirka 65 Prozent in 168 Wochen verlor, fielen die Goldminen in der aktuellen Korrektur bis zum 20.03.15 (206 Wochen) um 71 Prozent (Junior Gold Miners: - 89 Prozent). Damit stellt der Rückgang der vergangenen vier Jahre die drittstärkste und drittlängste Goldminenkorrektur in der Geschichte dar.
Egal was in den kommenden Wochen und Monaten noch alles passiert. Eines liegt auf der Hand: Der Goldminensektor befindet sich in USD weiterhin in einem zyklischen Bodenbildungsprozess - bei gleichzeitig extrem niedrigen Risiko auf der Unterseite - von dem aus die nächste zyklische Hausse beginnen wird.
Abb. 1: Goldminen und Goldpreis in EUR von 08/2007 bis 03/2015
Quelle: GR Asset Management GmbH
Quelle: GR Asset Management GmbH
Der BGMI geht zurück bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Abbildung 2 bis 1939), weshalb er sich für langfristige Zyklenbetrachtung hervorragend eignet. Da seine Kursstellung nur einmal wöchentlich erfolgt, entfällt bei diesem Index auch das tagtägliche "Rauschen". In Abbildung 2 werden zwei säkulare Baissen (1939 bis 1960 und 1980 bis 2000) und zwei strategische Haussen (1960 bis 1980 und 2000 bis 202?) visualisiert. Die vorangegangene Hausse von 1925 bis 1939 ist in Abbildung 2 nicht mehr sichtbar. Gleichzeitig wurde ein struktureller Aufwärtstrend - basierend auf den beiden letzten säkularen Tiefpunkten (1960 und 2000) - hinzugefügt, auf dem der Index aktuell eine historische Unterstützung findet.
Abb. 2: BGMI (Barron´s Gold Mining Index) in USD von 07/1939 bis 03/2015
Quelle: GR Asset Management GmbH
Quelle: GR Asset Management GmbH
Trotz der extrem enttäuschenden Entwicklung der vergangenen vier Jahre, befindet sich der gesamte Gold- und Rohstoffsektor, inkl. der dazugehörigen Aktien, noch immer - seit unserer strategischen Kaufempfehlung zum Jahrtausendwechsel - in einer säkularen Hausse. Auch die Goldminen, welche in den vergangenen Jahren überproportional einbrachen, werden in den kommenden Jahren dies wieder durch einen übermäßigen Anstieg kompensieren. Vergleicht man die aktuell zyklische Baisse mit den neun vorherigen, inkl. ihrer darauffolgenden Haussen, dann lässt dies gar keinen anderen Schluss zu. Frei nach Kostolany: "An der Börse wird immer das gleiche Theaterstück aufgeführt. Nur die Schauspieler werden ausgewechselt."
Prozentualer Verlauf aller zyklischer Goldminen-Baissen seit 1939
In Abbildung 3 haben wir den prozentualen Verlauf aller zyklischen Baissen (siehe bitte rote Pfeile in Abbildung 2) seit 1939 visualisiert. Die aktuelle Korrektur ist hellblau gekennzeichnet. Alle zehn Bärenmärkte (auch der aktuelle) zeichneten sich am Ende durch Angst, Panik, Frustration und Kapitulation aus. Während das "Publikum" genervt den Sektor verlässt (Zusammenlegung und Schließung von Publikumsfonds im Rohstoff- und Goldsektor), akkumuliert gleichzeitig das "Smart Money" (in den vergangenen 12 Monaten investierten Private Equity-Gesellschaften knapp 10 Mrd. USD in den Minensektor) diesen ausgebombten und extrem unterbewerteten Sektor (Kurs-Buch-Verhältnis von unter 1).
Am Ende jeder Hausse verhält es sich genau spiegelbildlich. Vergleicht man die aktuelle Baisse mit all den neun vorherigen, dann erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich um eine der stärksten der vergangenen 75 Jahre handelt. Während im Durchschnitt der BGMI bei allen Baissen zirka 65 Prozent in 168 Wochen verlor, fielen die Goldminen in der aktuellen Korrektur bis zum 20.03.15 (206 Wochen) um 71 Prozent (Junior Gold Miners: - 89 Prozent). Damit stellt der Rückgang der vergangenen vier Jahre die drittstärkste und drittlängste Goldminenkorrektur in der Geschichte dar.
Egal was in den kommenden Wochen und Monaten noch alles passiert. Eines liegt auf der Hand: Der Goldminensektor befindet sich in USD weiterhin in einem zyklischen Bodenbildungsprozess - bei gleichzeitig extrem niedrigen Risiko auf der Unterseite - von dem aus die nächste zyklische Hausse beginnen wird.
Abb. 3: Prozentualer Verlauf aller zyklischen BGMI-Baissen seit 1939
Quelle: GR Asset Management GmbH
Quelle: GR Asset Management GmbH