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Vorsicht vor dem falschen Aufschwung

20.04.2015  |  Ole Hansen
"Rohstoffe haben vergangene Woche das beste Ergebnis seit zwei Monaten erzielt. Großen Anteil hatte eine Rallye im Energiesektor, insbesondere bei den beiden Ölsorten Brent und WTI", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Der US-Dollar verlor etwas an Stärke und pendelte sich gegenüber dem Euro in einer Handelsspanne von 1,05 bis 1,10 Euro ein. Grund dafür sei zum einen die Ungewissheit über den Zeitpunkt und die Höhe der erwarteten Zinsanhebung der US-Notenbank und zum anderen hätten die neuesten US-Konjunkturdaten negativ überrascht.

Industriemetalle hätten insbesondere von schwachen Wachstumsdaten in China profitiert. "Das chinesische Wirtschaftswachstum ist mit sieben Prozent im ersten Quartal 2015 auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen. Die anschließende Rallye wurde von Spekulationen über neue Konjunkturprogramme seitens der chinesischen Regierung getrieben", sagt Hansen.

Edelmetalle hingegen hätten eine ruhige Woche erlebt. Gold konsolidiert bei einer Marke von 1.200 USD pro Feinunze und wird von den weltweiten fallenden Anleiherenditen unterstützt. "Bevor sich die Stimmung gegenüber Gold jedoch nachhaltig zum Positiven wenden kann, muss die Marke von 1.225 USD pro Feinunze überschritten werden", sagt Hansen.

Die Ölsorte WTI ist die fünfte Woche nacheinander gestiegen und erzielte einen Gewinn von 8,5 Prozent - was zuletzt im Februar 2011 gelang. "Gründe dafür sind die erwartete Reduktion der US-Produktion und politische Spannungen im Jemen", sagt Hansen. Zwar hätten sowohl die International Energy Agency als auch die Opec ihre Prognosen für eine Nachfragesteigerung nach oben korrigiert. Dennoch produziert die Opec knapp 2,5 Millionen Barrel pro Tag mehr als der Markt in diesem Quartal braucht.

Eine steigende Nachfrage sei zwar gut für die Preisentwicklung, es aber schon so früh im Jahr einzupreisen, erhöhe das Risiko eines falschen Aufschwungs an den Ölmärkten. "Denn der Reduktion von 20.000 Barrel in den USA steht ein Anstieg von 800.000 Barrel der Opec-Mitglieder im März gegenüber", sagt Hansen. "Dabei ist die potentielle Rückkehr Irans auf den Ölmarkt bei dieser Rechnung noch gar nicht enthalten. Dies könnte den Ölpreis zwischen 5 und 10 USD pro Barrel reduzieren", so Hansen abschließend.

Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)


© Saxo Bank
www.saxobank.com



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