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Sklavenstaat Europa - Vorzeigeobjekt im US-Finanzkalifat (Teil 4)

04.05.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Allein die Ausbesserung der Pipelines stellte ein Projekt in der Größenordnung von hundert Milliarden Euro dar. Für die völlige Erneuerung, also den kompletten Total-Ersatz des gesamten Systems durch fabrikneue Röhren, was eigentlich nötig wäre, laufen die Kosten in den mehrstelligen Billionenbereich, die Moskau aus eigener Kraft niemals aufbringen kann. Ähnliches gilt für Transportwesen und Infrastruktur.

Liegen hier nicht ganze Paradiese für die deutsche Industrie brach? Und der Rohstoffreichtum diente als Basis für die Finanzierung. In drei Jahren geht die Russland-China Pipeline (400 Mrd. €) in Betrieb. Wo bleiben die deutschen Unternehmer?

Die Grundfrage, die sich am Ende den Deutschen stellt, ist simpel genug. Sie lautet: Was haben die geographisch ferne USA denn Deutschland außer einer 70-jährigen Besatzung, deren Kosten Deutschland auch noch voll zu tragen hat, ohne jeden Friedensvertrag und noch immer im Vier-Mächte-Status, und der diktatorischen EU mit ihren nicht gewählten Machthabern und US-Leibeigenen in Brüssel, außer endlosen Kosten und Garantien für Bankrott-Staaten sowie unterwürfigem Vasallentum wirklich zu bieten? Und was böte eine freundschaftliche Allianz mit dem geographisch fast benachbarten größten und sogar militärisch zweitstärksten Land der Welt? Welche Alternative wäre zu wählen?

Dabei sollten auch unbedingt mit Amerika freundschaftliche Beziehungen aufrechterhalten werden, aber keine solchen auf der Basis von Feudalherr und Leibeigenschaft in ihrer modernen Version.


Eigendynamik des Dollarkrebses, Dr. Keynes versagt jämmerlich

Der Dollar als US-Machtbasis, dessen sichere Stellung und Position als Welt-Reservewährung bereits stark schwindet, leidet an einem unheilbaren Krebsleiden am Finanzdarm. Dies führt, wie bei allen schweren Erkrankungen zu einer Eigendynamik. Die Finanzverdauung stockt. Die Herren in Washington wissen das sehr genau und bereiten in aller Stille eine geordnete Ablösung des Todeskandidaten durch eine neue Weltleitwährung unter ihrer Regie vor.

Glaubt man vertraulichen Hintergrundinformationen von Insidern, dann scheint es sich um eine Mischung aus Sonderziehungsrechten des IWF und einem Währungskorb zu handeln, in dem der Dollar als notoperierter Patient in stark geschwächter - also abgewerteter - Form noch enthalten ist. Vielleicht sogar mit einer Goldkomponente.

Wenn dies stimmt, werden sich Massen von Amerikanern wünschen, nie geboren worden zu sein. Auch dürfte das Land dann eine Zeitlang unter Kriegsrecht stehen und die 140 besetzten Länder bzw. die dortigen militärischen Stützpunkte gezwungenermaßen aufgeben. Was das Ganze, wenn es denn eintrifft, für die Edelmetallpreise bedeutet, können sich selbst äußerst phantasieschwache Mitbürger vorstellen.

Immerhin haben 6 US-Bundesstaaten Gold als Alternativwährung bereits zugelassen. Weitere werden folgen. Im US-Bundesstaat Washington haben gerade acht Abgeordnete der Republikaner eine Gesetzesvorlage im Repräsentantenhaus eingebracht, um Gold und Silber bundesweit als Alternative zum Dollar zuzulassen. Dies dürfte zum heutigen Zeitpunkt kaum Erfolg haben, doch der Grundstein wurde gelegt und der Bau des Gebäudes wird später folgen.

Eine Reihe von Indikatoren weist konkret auf das kommende systemische Scheitern hin: So stagnierte bsw. die amerikanische Wirtschaft im 1. Quartal 2015, im Klartext: Im Gegensatz zu Russland mit seiner sehr niedrigen Schuldenlast - Wachstum gleich Null.

Ein Abgleiten in die Rezession droht, und das, dem großen Guru Keynes getreulich folgend, trotz aller Kapitalinjektionen mit selbst kostenlos geschaffenem Kunstgeld über mehr als ein Jahrzehnt hinweg. Die Frischgeld- (nicht Frischzellen-) Spritzen helfen einfach nicht mehr. Der Dollar-Junkie reagiert, außer einem letzten, schwachen Zucken, nicht einmal mehr auf zehnfache Überdosen von Finanzheroin.

Der gute alte Keynes, dem man in der westlichen Wirtschaftspolitik mit Inbrunst folgt, würde sich die Haare in bitterster Verzweiflung ob des völligen Versagens seines Finanzevangeliums raufen, wenn er denn noch könnte. Ganze Haarbüschel als Folge des Raufens könnte demnächst auch in einer anderen bedauernswerten Gruppe anfallen:

Den Aktionären, insbesondere den amerikanischen. Die Börsen steigen und steigen, aber die Wirtschaft stagniert oder rezessiert sogar. Das ist die denkbar schlechteste Basis für jeden Aktienmarkt, der wie gesagt von Woche zu Woche neue Rekorde einfährt und sich völlig von jeder Realität abgekoppelt hat. Doch der Abgleich mit eben dieser Realität setzt IMMER ein. Das Erwachen dürfte schauderhaft ausfallen. Da helfen auf Dauer auch keine Überfälle und Übergriffe auf ausländische Staaten und das Ausplündern von deren Konten und Goldkellern mehr.

Vier kleine Bespiele dieser üblen Machenschaften:

Das libysche Kapital (rund 100 Mrd. $) wurde eingefroren und von der US- Hochfinanz schlicht konfisziert. Hinzu kamen 120 t Gold.

Die Ausbeute an ägyptischem Kapital fiel mit rund 70 Mrd. $ etwas schwächer aus und auch an Gold gelang es nur 40 t zu stehlen - Verzeihung, wollte sagen: "für Freunde kostenlos aufzubewahren". Alles wurde in den selbständigen Staat (genau wie der Vatikan) "City of London" als sicherer Hort und neue "Freistätte" überführt.

Ein gekonnt vom CIA inszenierter Massenaufstand und die Anklage gegen Präsident Mubarak wegen Mordes, Raubes, Massendiebstahl und Vergewaltigung sowie unerlaubten Entschleierungen von mindestens 840 Frauen genügten, und schon war das Land seines Kapitalgrundstocks beraubt. Groteske Gerichtsprozesse in Kairo verursachen im Ausland nur noch Kopfschütteln, wenn man die dahinter stehende Systematik und Logik inmitten der allergrößten Finanznot der US-Geldmacht und ihrer Underlinge nicht begreift.

Das irakische Staatskapital in Höhe von 65 Mrd. $ floss ohne viel Aufhebens zusammen mit dem Staatsgold von ca. 70 t leise und flink nach London und New York.

Dasselbe Schicksal erlitt die Ukraine. Leider gab es kaum einmal 60 t des Goldes und nur klägliche 30 Mrd. $ an Staatskapital. Der "große Raub von Kiew" entpuppte sich als eher "kleiner Raub" und löste in den Kreisen der Hochfinanz enttäuschte Grimassen aus. 30 Mrd. $ und vielleicht 50 t Gold stuft diese Clique inzwischen als reinen "Klimperkram" ein.

In der Ukraine wurden seit Stalins Zeiten keine Diktatoren mehr gesichtet, die CIA-gestürzte Regierung war voll demokratisch gewählt und hatte noch eine Amtszeit von über 2 Jahren vor sich. Der Mangel an Despoten hilft den überfallenen Opfern schon längst nicht mehr. Im Übrigen steht die Ukraine unmittelbar vor dem offenen Staatsbankrott.

"Despotengelder" und "Diktatorengold" stützen das wankende US-Finanzgebäude.

Jedenfalls müssen die Überfälle, angezettelten Kriege durch eigene oder Stellvertreterkämpfer und das anschließende Ausrauben durch das angloamerikanische Großkapital und ihrer Bankerschergen als reine Verzweiflungstaten eingestuft werden. Handele es sich nun um dem Volk beschönigend als "Despotengelder" und "Diktatorengold" verkaufte "hoch edle Maßnahmen" oder einfach nur um schlichtes Staatsvermögen.



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