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Gold wird Teil von Chinas Wirtschaftsprojekt "Neue Seidenstraße"

18.05.2015  |  Jan Nieuwenhuijs
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Mehr Auszüge aus Escobars Artikel:

Auch wenn man die chinesischen Anteile an entscheidenden russischen Öl- und Gasprojekten mit einbezieht, geht es in dieser sich stetig weiterentwickelnden strategischen Partnerschaft nicht nur um Energie und die Rüstungsindustrie, sondern zunehmend auch um Investitionen, das Bankwesen, Finanzen und Hochtechnologie.

[…] Die Reichweite der Partnerschaft ist enorm und erstreckt sich von der russisch-chinesischen Zusammenarbeit innerhalb der Shanghai Cooperation Organization (SCO) über die russischen und chinesischen Anteile an der neuen Entwicklungsbank der BRICS bis zur Unterstützung Russlands für die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) und die Neue Seidenstraße unter Führung Chinas.

[…] Gemeinsam mit den anderen BRICS-Staaten wickeln Peking und Moskau ihre Handelsgeschäfte immer öfter unabhängig vom US-Dollar ab und verwenden stattdessen ihre eigenen Währungen. Gleichzeitig prüfen sie die Einrichtung eines alternativen SWIFT-Systems, dem dann zwangsläufig auch die EU-Staaten beitreten würden, so wie sie der AIIB beigetreten sind.


Es haben außerdem bereits Gespräche über eine gemeinsame Währung der EAWU mit dem Namen Altyn stattgefunden, der sich auf eine antike Währung bezieht, die früher in Eurasien in Umlauf war. Der Altyn wurde in der Vergangenheit zwar nie in Gold geprägt, jedoch bedeutet das Wort in der in Eurasien weit verbreiteten Sprachfamilie der Turksprachen Gold.

Auch im folgenden Videoclip aus dem russischen Fernsehen geht es um den Altyn (Russisch mit englischen Untertiteln):

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Weißrussland, Kasachstan, Russland und China haben ihre offiziellen Goldreserven seit dem ersten Quartal des Jahres 2000 beträchtlich erhöht. Kirgistan hat dies in einem geringeren Umfang getan und Armenien hält derzeit offiziell keine Goldreserven vor.

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"Ein Gürtel, eine Straße." Und Gold.

Albert Cheng, der leitende Direktor des World Gold Council gab es erstmals am 12. April 2015 während einer Rede im Multi Commodities Centre in Dubai bekannt: China hat vor, Gold in das Wirtschaftsprojekt "Ein Gürtel, eine Straße" mit einzubeziehen. Auf einer von Chengs Vortragsfolien konnten wir Folgendes lesen:

Der chinesische Goldmarkt in den nächsten 10 Jahren - Integration der Zusammenarbeit im Goldsektor in "Ein Gürtel, eine Straße"

  • Mr. Xu Luode, der Präsident der Shanghai Gold Exchange und ein Abgesandter des Nationalen Volkskongresses (NVK) schlug diesem und der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV) Mitte März 2015 vor, den Goldmarkt in den strategischen Entwicklungsplan der Initiative "Ein Gürtel, eine Straße" einzubeziehen.

  • Er trat dafür ein, Kooperations- und Entwicklungsmechanismen einzurichten, um bedeutende Goldproduzenten und -verbraucher entlang des Wirtschaftskorridors mit einzubinden.

  • Bei der Weiterentwicklung dieser Initiative und ihrer Abstimmung mit dem Plan für "Ein Gürtel, eine Straße" sollte der Einfluss der Shanghai Gold Exchange als hauptsächliches Handelszentrum genutzt und erweitert werden. Die Initiative wird von der Chinesischen Volksbank, dem Außenministerium, der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, dem Handelsministerium und anderen beteiligten Ministerien durchgeführt.

  • Zum Ausgleich der unterschiedlichen regionalen Entwicklung in China und zur Beschleunigung der Vernetzung mit den Ländern entlang des Korridors werden entsprechende Pläne und Unterstützungsstrategien ausgearbeitet.

Zuerst stand ich diesen Aussagen eher skeptisch gegenüber - immer wenn Xi Jinping ein neues Projekt anstößt, müssen alle ihm unterstellten Bürokraten zeigen, dass ihr jeweiliges Ministerium einen Beitrag dazu leisten wird. Die Shanghai Gold Exchange (SGE) hatte ihre internationalen Ambitionen mit der Einrichtung des internationalen Schalters (International Board) schon früher deutlich gemacht, doch ich war der Ansicht, dass man nicht jede ihrer Ideen aufgreifen muss, solange sie noch nicht umgesetzt sind.

Es ist jedoch an der Zeit, dem Projekt Aufmerksamkeit zu schenken: Die ersten Zeichen der Zusammenarbeit innerhalb des Goldsektors des Wirtschaftskorridors sind bereits Realität geworden. Am 11. Mai 2015 gab Chinas größter Goldproduzent, die China National Gold Group Corporation (CNGGC) die Unterzeichnung eines Vertrags über engere Zusammenarbeit bei Explorationsarbeiten mit dem russischen Unternehmen Polyus Gold bekannt. Die Kooperation wird das Aufsuchen von Goldlagerstätten, technischen Austausch und Materiallieferungen umfassen.

"Chinas Initiative 'ein Gürtel, eine Straße' eröffnet der Goldindustrie beispiellose Möglichkeiten. Es gibt ein enormes Potential für Kooperationen mit Nachbarländern und wir haben vorteilhafte Bedingungen in Bezug auf Verfahrenstechnik, Anlagen, Kapital und Fachkräfte", so Song Xi, der Generaldirektor der CNGGC und Präsident der China Gold Association. Auch der stellvertretende Generaldirektor der Shanghai Gold Exchange, Song Yuqin äußerte sich optimistisch: "Das Sammeln von Gold hat in Asien Tradition. Wir erwarten, dass der Goldhandel zu einer wichtigen Komponente der Handelsbeziehungen zwischen den Ländern entlang des neuen Wirtschaftsgürtels wird."

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© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer


Dieser Artikel wurde am 12. Mai 2015 auf www.BullionStar.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.






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