EUR/USD im Korrekturmodus - Was geht denn hier ab?
20.05.2015 | Christian Kämmerer
Seit Wochenbeginn gibt es für den EUR/USD nur den Weg gen Süden. Chance oder Verderben?
Die Woche beginnt hochgradig bärisch für das umsatzstärkste und meistgehandelte FX-Paar EUR/USD. Doch die Woche hält noch einiges mehr an Überraschungen bereit wie der Blick auf den Terminkalender des weiteren Wochenverlaufs verrät. Die Volatilität dürfte dementsprechend hoch bleiben und dennoch wird auch eines klar: Die negative Korrelation in Bezug zum DAX-Verlauf und den Bewegungen des EUR/USD besteht weiterhin in nahezu perfekter Konstellation.
Dem heutigen Ausbruch beim DAX mit der Tendenz weiterer Zugewinne folgend, dürfte EUR/USD durchaus noch eine Etage tiefer zurücksetzen. Starke Triebfeder dafür waren unter anderem die Aussagen aus Frankfurt in Sachen erhöhter Anleihekäufe seitens der EZB in der Euro-Zone.
Doch zunächst zu den noch anstehenden Terminen, welche durchaus Stimmungsumschwünge kurzfristiger wie mittelfristiger Natur nach sich ziehen könnten. Zu achten ist hierbei insbesondere auf:
Zu diesen Zeiten sollte man sich durchaus auf erhöhte Vola einstellen. Doch betrachten wir zunächst einmal die aktuellen CoT-Daten vom vergangenen Freitag beim EUR/USD.
Wie man hierbei sieht, wurde die Annahme der letzten Big Picture Beschau beim EUR/USD in Sachen Annährung der Extrempositionierungen bei den Commericals (lila Linie) und der Großspekulanten (blau Linie) bereits angegangen. Die Wegstrecke ist jedoch nach wie vor enorm und wie man aktuell sieht, steht eine Bestätigung der möglichen Top- bzw. Bodenbildung noch aus. Dennoch wurden unlängst die Extrempositionierungen des Jahres 2012 über- bzw. unterboten und so unterstreicht dies auch einmal mehr die gegenwärtige Lage am Markt.
Da kann der EUR/USD eben mal neun Monate in Folge um mehr als 3.5000 Pips korrigieren oder der DAX in etwas über sechs Monate eben über 4.000 Punkte oder 48% zulegen. Irrationaler Überschwang. Der Markt folgt seinen eigenen Gesetzten und wir versuchen einmal mehr neben den just aufgeführten CoT-Daten das Massenverhalten in Form der Technischen Analyse zu erfassen. Beginnen wir daher mit dem Big Picture Chart zum EUR/USD auf Monatsbasis.
Der übergeordnete Abwärtstrend beim EUR/USD ist unbestreitbar intakt. Der Abprall von der unteren Trendlinie des Abwärtstrendkanals im Bereich um 1,0500 USD war jedoch Ausgangspunkt einer Erholungsbewegung, welche unlängst bis zum bereits länger fokussierten Widerstandsbereich bei rund 1,1400 USD reichte. Die aktuelle Monatskerze erweckt wenig Klarheit und dennoch bestehen Chancen in beide Richtungen. Worauf man daher jetzt achten sollte, wollen wir uns anhand des Zooms in den Chartverlauf des EUR/USD hinein näher betrachten. Wir wechseln somit das Timeframe vom Monats- zum Wochenchartintervall.
Mit dem Hoch der Vorwoche bei 1,1467 USD scheinen die Bullen erst einmal genug in Sachen Performance zu haben. Der aktuelle Rücklauf könnte sich jedoch durchaus auch als zweite Chance eines erneuten korrektiven Aufwärtsimpulses innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends darstellen. Oberhalb von 1,1000/1035 USD bleibt die Lage konstruktiv für den EUR/USD und somit wäre ein Test dieses Levels als Pullback an den Ausbruch von Ende April zu werten. Kommen folglich in diesem Bereich die Käufer zurück, könnte sich ein erneuter Lauf in Richtung 400 Pips eröffnen. Oberhalb von 1,1467 USD darf man dann sogar mit dem Kreuzwiderstand bei 1,1877 USD liebäugeln.
Negativ wäre demgegenüber natürlich ein deutlicher Einbruch unter das Level von 1,1000 USD zu werten. In diesem Fall müsste man sich durchaus auf einen nochmaligen Rückgang in Richtung von 1,0500 USD einstellen. Ein neues Mehrjahrestief unter 1,0462 USD könnte dabei sogar den Verkaufstrigger bei 1,0350 USD auslösen, was in der Konsequenz eine weitere Abwertung bis deutlich unter die Parität zur Folge haben dürfte.
Stand der Analyse: 19.05.2015, 18 Uhr
© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
www.jfdbrokers.com
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
Die Woche beginnt hochgradig bärisch für das umsatzstärkste und meistgehandelte FX-Paar EUR/USD. Doch die Woche hält noch einiges mehr an Überraschungen bereit wie der Blick auf den Terminkalender des weiteren Wochenverlaufs verrät. Die Volatilität dürfte dementsprechend hoch bleiben und dennoch wird auch eines klar: Die negative Korrelation in Bezug zum DAX-Verlauf und den Bewegungen des EUR/USD besteht weiterhin in nahezu perfekter Konstellation.
Dem heutigen Ausbruch beim DAX mit der Tendenz weiterer Zugewinne folgend, dürfte EUR/USD durchaus noch eine Etage tiefer zurücksetzen. Starke Triebfeder dafür waren unter anderem die Aussagen aus Frankfurt in Sachen erhöhter Anleihekäufe seitens der EZB in der Euro-Zone.
Doch zunächst zu den noch anstehenden Terminen, welche durchaus Stimmungsumschwünge kurzfristiger wie mittelfristiger Natur nach sich ziehen könnten. Zu achten ist hierbei insbesondere auf:
- Mittwoch: FED-Meeting um 20:00 Uhr (MEZ)
- Donnerstag: EZB-Meeting um 13:45 bzw. PK 14:30 Uhr
- Freitag: ifo-Geschäftsklimaindex um 10:00 Uhr
Zu diesen Zeiten sollte man sich durchaus auf erhöhte Vola einstellen. Doch betrachten wir zunächst einmal die aktuellen CoT-Daten vom vergangenen Freitag beim EUR/USD.
Wie man hierbei sieht, wurde die Annahme der letzten Big Picture Beschau beim EUR/USD in Sachen Annährung der Extrempositionierungen bei den Commericals (lila Linie) und der Großspekulanten (blau Linie) bereits angegangen. Die Wegstrecke ist jedoch nach wie vor enorm und wie man aktuell sieht, steht eine Bestätigung der möglichen Top- bzw. Bodenbildung noch aus. Dennoch wurden unlängst die Extrempositionierungen des Jahres 2012 über- bzw. unterboten und so unterstreicht dies auch einmal mehr die gegenwärtige Lage am Markt.
Daily Chart - Created Using Guidants
Da kann der EUR/USD eben mal neun Monate in Folge um mehr als 3.5000 Pips korrigieren oder der DAX in etwas über sechs Monate eben über 4.000 Punkte oder 48% zulegen. Irrationaler Überschwang. Der Markt folgt seinen eigenen Gesetzten und wir versuchen einmal mehr neben den just aufgeführten CoT-Daten das Massenverhalten in Form der Technischen Analyse zu erfassen. Beginnen wir daher mit dem Big Picture Chart zum EUR/USD auf Monatsbasis.
Monthly Chart - Created Using Guidants
Der übergeordnete Abwärtstrend beim EUR/USD ist unbestreitbar intakt. Der Abprall von der unteren Trendlinie des Abwärtstrendkanals im Bereich um 1,0500 USD war jedoch Ausgangspunkt einer Erholungsbewegung, welche unlängst bis zum bereits länger fokussierten Widerstandsbereich bei rund 1,1400 USD reichte. Die aktuelle Monatskerze erweckt wenig Klarheit und dennoch bestehen Chancen in beide Richtungen. Worauf man daher jetzt achten sollte, wollen wir uns anhand des Zooms in den Chartverlauf des EUR/USD hinein näher betrachten. Wir wechseln somit das Timeframe vom Monats- zum Wochenchartintervall.
Mit dem Hoch der Vorwoche bei 1,1467 USD scheinen die Bullen erst einmal genug in Sachen Performance zu haben. Der aktuelle Rücklauf könnte sich jedoch durchaus auch als zweite Chance eines erneuten korrektiven Aufwärtsimpulses innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends darstellen. Oberhalb von 1,1000/1035 USD bleibt die Lage konstruktiv für den EUR/USD und somit wäre ein Test dieses Levels als Pullback an den Ausbruch von Ende April zu werten. Kommen folglich in diesem Bereich die Käufer zurück, könnte sich ein erneuter Lauf in Richtung 400 Pips eröffnen. Oberhalb von 1,1467 USD darf man dann sogar mit dem Kreuzwiderstand bei 1,1877 USD liebäugeln.
Weekly Chart - Created Using Guidants
Negativ wäre demgegenüber natürlich ein deutlicher Einbruch unter das Level von 1,1000 USD zu werten. In diesem Fall müsste man sich durchaus auf einen nochmaligen Rückgang in Richtung von 1,0500 USD einstellen. Ein neues Mehrjahrestief unter 1,0462 USD könnte dabei sogar den Verkaufstrigger bei 1,0350 USD auslösen, was in der Konsequenz eine weitere Abwertung bis deutlich unter die Parität zur Folge haben dürfte.
Stand der Analyse: 19.05.2015, 18 Uhr
© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
www.jfdbrokers.com
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.