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Metallmarkt-Korrelationen

12.04.2006  |  Adam Hamilton
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Nach der Betrachtung dieses Charts ist die Theorie über das Herdenverhalten der Metallaktien nicht mehr so gut begründet wie es am Anfang schien. Goldaktien, repräsentiert durch den HUI, hatten während dieses gesamten Bullenmarktes eine exzellente Korrelation mit dem zu Grunde liegenden Metall. Gold und HUI erreichten im bisherigen Bullenmarkt eine Korrelation von 0,964 und einen entsprechenden r-Quadrat-Wert von 93%. Die oben eingezeichneten, großen Kupferproduzenten hatten eine Korrelation zum HUI von nur 0,855 mit einem r-Quadrat-Wert von 73%.

Also auch bei einem zunächst beeindruckenden r-Quadrat von 90% von Kupfer und Gold während des gleichen Zeitraums, zeigten die Aktien ihre Loyalität. Diese großen Kupferproduzenten erreichten eine Korrelation mit Kupfer von 0,968 und ein r-Quadrat von 94%. Die tägliche Aktivität dieser Kupferaktien kann also mit einer Genauigkeit von 94% durch den Kupferpreis erklärt und vorausgesagt werden. Dieser Analyse zufolge werden Kupferaktien viel eher dem Kupferpreis folgen als den Gold- oder Goldaktienkursen.

Dies gilt allerdings nicht nur für Kupfer. Auch zwei unserer beliebtesten Zinkaktien, zwei erfolgreiche kanadische Firmen unter den weltweit besten Zinkproduzenten, hatten im bisherigen Bullenmarkt r-Quadrat-Werte von über 90% in Korrelation mit dem Zinkpreis. Währenddessen hatten Zink und Gold eine Korrelation von nur 0,826 mit einem r-Quadrat von 68%. Zinkaktien folgen dem Zinkpreis, so wie es sein sollte.

Nickel ist sogar noch unberechenbarer und erreichte eine bisherige Korrelation mit Gold von 0,867 mit einem r-Quadrat von 75%. Seit 2003, als Nickel erstmals seine Volatilität zeigte, hatten Gold und Nickel eine Korrelation von nur 0,620 mit einem r-Quadrat von 39%. In den letzten paar Jahren zeigten Nickel und Gold also praktisch keine Korrelation. Die Aktie des weltweit zweitgrößten Produzenten von Nickel hatte jedoch ein r-Quadrat von 86% in Korrelation mit dem Basiswert Nickel. Diese Aktie folgt dem Nickelpreis, so wie es sein sollte.

Uran ist ein anderes Mineral das wir beobachtet haben. Obwohl es mehr zu den Energiewerten als zu den Basismetallen zählt, zeigte es einige derselben Charakteristika. Die Aktie des weltgrößten Uranproduzenten hat eine erstaunliche Korrelation zu seinem zu Grunde liegenden Metall von 0,979, was zu einem r-Quadrat von 96% führt. Die Kursbewegungen dieser Aktie können also mit einer Genauigkeit von 96% durch die Änderungen des Uranpreises erklärt und vorausgesagt werden.

Wie bereits oben erwähnt, werden die meisten dieser Metalle untereinander bemerkenswerte Korrelationen aufweisen, da wir uns in einem Metall-Bullenmarkt innerhalb des viel größeren Rohstoff-Bullenmarktes befinden. Dies kommt nicht nur vom engen zeitlichen Zusammentreffen ihrer ökonomischen Ungleichgewichte, sondern auch von der strategischen Natur ihrer Operationen. Die Firmen, die diese Metalle abbauen, sei es nun Gold oder Zink, haben vielfach die gleichen Beschränkungen und Probleme wenn sie ihre Metalle auf den Markt bringen.

Wenn ein ökonomisches Ungleichgewicht herrscht, so wie es momentan bei praktisch allen Metallen der Fall ist, kostet es deren Produzenten enorme Mengen von Geld und Zeit, die entsprechenden Minen zu finden, aufzuschließen und in Betrieb zu nehmen. Zusammen mit der Tatsache, dass einfache Ressourcen und Entdeckungen heutzutage selten geworden sind, führt dieses Ungleichgewicht logischerweise zu steigenden Preisen. Aber trotz dieser vielen Gemeinsamkeiten sind es letztendlich immer die grundsätzlichen Gegebenheiten für jedes einzelne Metall, die seinen Bullenmarkt weiter antreiben.

Jedes Basismetall findet verschiedene industrielle Verwendungen, aber es ist die globale Ausdehnung der Wirtschaft, die diese ganze Gruppe antreibt. So lange die globale Infrastruktur verbessert und ausgedehnt wird, wird auch die Nachfrage nach diesen Metallen weiter steigen. Im bisherigen Bullenmarkt, wo Gold und Silber bisher um 128% beziehungsweise 187% gestiegen sind, konnten Basismetalle sogar noch viel höhere Gewinne verzeichnen. Aluminium erreichte ähnliche Kursgewinne wie Gold und Silber, aber Kupfer, Zink, Blei und Nickel erlebten bisher Anstiege von jeweils weit über 250%. Wie dieser nächste Chart zeigt, konnten Basismetallaktien in den letzten Jahren die Gewinne ihrer zu Grunde liegenden Werte widerspiegeln und zeigten dabei eine noch stärkere Performance als Goldaktien.
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Da es meines Wissens keinen effektiven Index für Basismetallaktien gibt, beschloss ich für diese Abhandlung meinen eigenen Index zu bilden in dem ich eine einfache, kursgewichtete Methode verwendete. Dieser Index besteht aus zehn der größten und besten Basismetallproduzenten, die in den Finanzmärkten gehandelt werden und bietet eine gute Auswahl aus allen wichtigen Basismetallen. Ich addierte einfach ihre täglichen, gewichteten Schlusspreise und die Summe ergab unseren provisorischen Index. Obwohl ich kein großer Fan von kursgewichteten Indizes bin, schien es für dieses Beispiel doch am einfachsten.

Wie Sie sehen können, erlebten Basismetallproduzenten seit 2003 drei fantastische Jahre. Als die Preise der Metalle, die sie abbauen, in die Höhe schossen, konnten diese Firmen mit ihrem Hebel zu diesen Kursanstiegen großartige Gewinne einfahren. Seit 2003 ist diese Auswahl aus den größten Basismetallaktien um durchschnittlich 277% gestiegen. Der HUI-Index für Goldaktien ist im Vergleich dazu im selben Zeitraum um nur 201% gestiegen und seit 2004 stieg unser zusammengesetzter Index für Basismetalle um 151%, während der HUI um nur 107% zulegte. Während dies nun für Goldaktien keine besonderen Neuigkeiten sind, haben Basismetallaktien im selben Zeitraum durchschnittlich mehr als 40% höhere Gewinne erzielt als Goldaktien.

Das erstaunlichste an diesem Vergleich ist aber die Tatsache, dass die kombinierte Marktkapitalisierung der zehn Aktien meines Basismetall-Aktienindex fast fünfmal so hoch ist wie jene der fünfzehn Aktien im HUI! Üblicherweise bewegen sich in einem Bullenmarkt die Kurse von Aktien mit höherer Marktkapitalisierung nicht so schnell wie jene von Aktien mit geringerer Kapitalisierung. Stellen Sie sich die bisherigen und zukünftigen Gewinne weniger bedeutender Explorer und Produzenten von Basismetallen vor, wenn Investmentkapital wirklich in diese Basismetall-Hausse zu fließen beginnt.

Diese Basismetallaktien folgten tendenziell eher dem Trend ihrer zu Grunde liegenden Rohstoffe als dem von Gold oder Goldaktien. Wie Sie in diesem Chart sehen können, hatte dieser Basismetall-Aktienindex seit 2003 eine Korrelation von 0,839 mit dem HUI, was einen r-Quadrat-Wert von 70% ergibt. Also auch wenn es aussieht, als würden diese Sektoren dem selben Trend folgen, so scheint abgesehen vom gesamten Metall-Bullenmarkt die Reaktion auf Preisänderungen in den zu Grunde liegenden Rohstoffen letztendlich der wichtigste Treiber für die Volatilität der Aktienkurse zu sein. Auch mit den generellen Aktienmärkten zeigen die Basismetallaktien sicherlich keine gute Korrelation, mit einem Wert von 0,586 und einem entsprechenden r-Quadrat-Wert von 34%.

In Wirklichkeit sollten Basismetallpreise überhaupt nichts mit Edelmetallpreisen zu tun haben. Ihre wichtigsten Grundsätze haben wenig gemeinsam und obwohl Edelmetalle verschiedene industrielle Verwendungen finden, sind diese nicht ihre primären Treiber. Basismetalle hingegen sind essentielle Mineralien für die Industrie und werden von rein ökonomischen und industriellen Kräften gelenkt. Edelmetalle, speziell Gold, sind genauso wie Basismetalle abhängig von Angebot und Nachfrage, aber sie haben durch die Einflüsse von Währungen und Wertanlagen eine viel komplexere Nachfragecharakteristik.

Basismetallpreise werden weiter steigen, bis Angebot und Nachfrage sich wieder ausgleichen, und die Firmen, die diese Metalle erkunden, erschließen und produzieren, werden die Investoren und Spekulanten während dieses Bullenmarktes mit legendären Gewinnen belohnen. Auf Grund der Natur des Minengeschäfts und der Tatsache, dass unsere Welt weiter mit Rekordgeschwindigkeit konsumieren wird, wird es wahrscheinlich viele Jahre dauern, bis dieses Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage wieder hergestellt ist.

Wir von Zeal ermittelten Produzenten und Explorer von Basismetallen, die schon jetzt richtig positioniert sind oder in Zukunft in der Lage sein werden, mit ihren Rohstoffen von diesem Bullenmarkt zu profitieren. In unserem Newsletter haben wir momentan einige Basismetall-Firmen auf unserer Watch List und empfahlen unseren Abonnenten in den letzten Monaten einige dieser Aktien. Abonnieren Sie noch heute unseren Newsletter, wenn sie Analysen auf dem letzten Stand und ausgewählte Aktienempfehlungen für diesen Rohstoff-Bullenmarkt erhalten wollen.

Fazit ist, dass trotz eines Bullenmarktes im gesamten Metallsektor die ökonomischen Grundsätze jedes einzelnen Metalls dessen Preis und die Aktienpreise seiner Explorer und Produzenten steuern. Ein größerer, genereller Rohstoff-Bullenmarkt beeinflusst zwar die strategischen Trends einer Basismetallaktie, aber letztendlich ist dieses Unternehmen von jenem Metall abhängig, das es produziert, und nicht vom Aktienmarkt, von Gold oder von Goldaktien.

© Scott Wright
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 31.03.2006.)






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