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Silber - Stärkere Performance als Gold

10.08.2015  |  Martina Fischer
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold - Weiter fallende Notierung zu erwarten

Erwartungen auf baldige US-Zinserhöhung drücken auf den Goldpreis. Arbeitsmarktzahlen stehen weiter im Fokus.

Nach teils recht offensiven Interviews mit Fed-Mitgliedern letzte Woche wurde die immer wahrscheinlicher werdende Zinserhöhung der US-Notenbank im September zunehmend eingepreist. Gold notierte nach den Interwiews schwächer, im Tief bis 1.081 $/oz. Die am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktzahlen fielen erwartungsgemäß positiv aus und führten zu einer deutlichen Aufwertung des US-Dollar, sowohl gegenüber Währungen wie dem Euro, als auch gegenüber den Edelmetallen.

Später am Nachmittag erfolgte eine scharfe Gegenbewegung; vermutlich sorgten Gewinnmitnahmen aus Short-Positionen und folgender Short-Covering Rallyes dafür, dass Gold die Woche noch in positivem Terrain beendete. Technisch gesehen hat der Support bei 1.080 $/oz gehalten, der Widerstand bei 1.100 $/oz ist weiterhin intakt. Insgesamt stehen die Indikatoren momentan auf eher fallenden Notierungen.

Weiter sinkende ETF-Bestände zeigen verhaltenes Investoreninteresse. Dem können wohl auch die positiven Nachrichten aus Fernost aktuell wenig entgegensetzen. Aufgrund der niedrigen Preise konnten wir gute physische Nachfrage aus Hongkong und China verzeichnen; in Hongkong stiegen die Gold-Premia von 0,90-1,10 $/oz auf 1,00-1,20 $/oz.

Seit vergangenem Montag handelt der griechische Aktienmarkt wieder. Der Wochenverlust an der Athener Börse betrug rund 15%, allerdings hatte diese Entwicklung nahezu keinen Effekt auf Euro, Gold oder andere europäische Aktien.


Silber - Stärkere Performance als Gold

Kurzfristig schwächere Notierungen, trotz solider Industrienachfrage.

Silber fiel im Laufe der Woche bis auf 14,40 $/oz. Nachdem, ähnlich wie bei Gold, Gewinnmitnahmen und Short-Covering Rallyes am Freitagabend den Preis nach oben trieben, wurde der Widerstand bei 15,00 $/oz getestet. So schließt auch Silber die Woche positiv, gegen Euro noch deutlicher als gegen US-Dollar. Wieder performte Silber stärker als Gold, das Gold-Silber Ratio fiel bis auf 72,90.

Aufgrund der zur erwartenden Zinserhöhungen und einem weiter erstarkenden US-Dollar, rechnen wir auch bei Silber kurzfristig mit schwächeren Notierungen. Mittelfristig sollte die Nachfrageseite dem Silberpreis aber Unterstützung geben. Aktuelle Meldungen über einen massiven Ausbau von Photovoltaik-Kapazitäten in China und Indien dürften für positive Signale im Markt sorgen.


Platin - Negative Tendenz setzt sich fort

Platin erreicht 6-Jahres-Tiefstand. Die Handelsspanne liegt derzeit zwischen 947-1.000 $/oz.

Im Sog von Gold durchbrach Platin die Unterstützungsmarke von 970 $/oz und fiel am Mittwoch auf einen 6-Jahres-Tiefstand. Das Metall handelt weiterhin auf Niveau eines zehnprozentigen Abschlags zu Gold. Trotz des niedrigen Preisniveaus bleibt die Nachfrage aus der Industrie verhalten. Potentielle Käufer blieben weitgehend unempfänglich für "Bargain Hunting"; die schwachen Kurse lieferten kaum Kaufimpulse.

Folglich bewegen sich auch die Schwammprämien weiter auf niedrigem Niveau. Leicht gestiegenes Interesse zeigte sich allerdings auf Investorenseite; die Platin-ETFs konnten in der vergangenen Woche einen Zuwachs von ca. 20 koz verzeichnen.


Palladium - Palladium unter Druck

Palladium durchbricht psychologische Marke von 600 $/oz. Weiter schwache Impulse aus der chinesischen Automobilindustrie.

Kurz nachdem wir den näher rückenden Fokus auf die 600 $/oz-Marke angedeutet hatten, rutsche Palladium Anfang vergangener Woche auf 586,55 $/oz, einen Tiefstand, den wir zuletzt im Oktober 2012 gesehen haben. In der zweiten Wochenhälfte kehrte das Kaufinteresse wieder etwas zurück, nachdem die Nachfrage in den letzten Wochen sehr verhalten war.

Die Tatsache, dass immer mehr Automobilhersteller ihre Prognosen für den Chinesischen Automarkt nach unten korrigieren, setzt die Nachfrage für Palladium allerdings mittelfristig weiter unter Druck. Die Leiheraten für Palladium sind leicht gestiegen, offenbar sorgen weniger spekulative Positionen für eine geringere Liquidität im Markt.


Rhodium, Ruthenium, Iridium - Leichte Verbesserung des Marktumfelds

Erste größere Käufe bei Rhodium und Iridium aufgrund des niedrigen Preisniveaus.

Der Rhodium-Preis legte in der Berichtswoche um 10% zu. Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass keine Positionsauflösungen von spekulativen Investoren mehr zu verzeichnen sind. Die nach wie vor eingeschränkte Verfügbarkeit bei anhaltend guter physischer Nachfrage spiegelt sich nun auch wieder stärker im Preis wider.

Wenig zu berichten gibt es diese Woche zu Ruthenium. Trotz niedriger Preise bleibt die Nachfrage, insbesondere aus der Elektronikindustrie für Speichermeiden zurückhaltend.

Nachdem es um den Iridiummarkt längere Zeit relativ ruhig war, verzeichnen wir aktuell ein erhöhtes Kaufinteresse. Infolgedessen verschiebt sich auch die Preisspanne wieder etwas nach oben, der Preis legt um 20 $/oz zu. Der aktuelle Marktpreis bewegt sich nun auf dem Niveau von Dezember 2014. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass wir den Tiefstpreis gesehen haben und der Trend wieder nach oben zeigen könnte.


© Martina Fischer, Head of Marketing & Communications
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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