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Retten Sie Ihr Geld (bevor es zur Rettung von Resteuropa ver(sch)wendet wird)

19.08.2015  |  Dr. Dietmar Siebholz
- Seite 3 -
a) "Im gegenseitigen Einvernehmen“ von Gouverneursrat und Direktorium könnte man so auslegen, dass beide Gremien uneingeschränkt einig sein müssten.

b) Warum dann die Vereinbarung über qualifizierte und einfache Mehrheiten bei Abstimmungen?

c) Es sieht wohl so aus, dass, wenn es ein generelles Einvernehmen zwischen GR und Direktorium geben sollte (damit muss man bei den EU-Politikern rechnen) in den Abstimmungen die Möglichkeit eines VETOS ausgeschlossen werden kann, weil ja die qualitative bzw. die einfache Mehrheit ausreicht, um Beschlüsse zu fassen.

d) Es besteht dennoch Hoffnung, dass dieses VETO für die BRD möglich sein könnte, denn der Absatz 3 sagt aus, dass solche Beschlüsse mit der Feststellung "des gegenseitigem Einvernehmens" der Zustimmung aller an der Abstimmungen teilnehmenden Mitglieder bedürfen. Also doch VETO-Recht jedes Mitglieds?

e) Die große Frage ist allerdings die, ob sich unsere deutschen Politiker wagen werden, diese VETO-Karte je zu ziehen. Ich glaube nicht daran, denn sie sind ja Bestandteil des ESM, so wie die Herren Dr. Schäuble und Klaus Regling.

f) Ein wenig erinnert mich dies an die Nominierung des ersten Präsidenten der EZB, als man zur deutschen Beruhigung den Konservativen Wim Duisenberg wählte, der Bundesbank-ähnliche Auffassungen vertrat; der dann aber recht schnell von Herrn Trichet ersetzt wurde. Am Ende landeten wir bei Herrn Draghi von Goldman Sachs, der nun unser Geld lanciert, produziert und steuert.

Lassen Sie mich zur Beschreibung der Charybdis nur abschließend sagen; das ist ein (Finanz-)Ungeheuer, das seine Opfer nur unter uns Bürgern finden kann. Es hat alle Qualitäten eines Ungeheuers, denn es ist nicht kontrollierbar, hat absolute Immunität, kann unbegrenzt Kredite aufnehmen (z.B. über Anleihen), kann fast uneingeschränkt Darlehen ausreichen und dies an fußkranke Staaten und Banken, die sich ohnehin schon kaum noch am Kapitalmarkt refinanzieren können.

Verstehen Sie mich bitte richtig, ich verurteile hier nicht die schwächeren EU-Länder, sondern das überaus sozialistische System, das nicht Hilfe für Veränderungen, sondern nur Bluttransfusionen anbietet, wo es vorher z.B. eine Umstellung der Ernährung und des generellen Lebensstils hätte fordern sollen.

Die Haftung für ein Mitgliedsland ist im Vertrag zwar auf die Höhe der Stammeinlage beschränkt, aber nach der Satzung kann der Gouverneursrat einfach unbegrenzte Kapitalerhöhungen beschließen; also kann man daraus auch eine Art Nachschuss-Pflicht für die Mitgliedsländer generieren. Die Beschlussfassung darüber ist ohne große Behinderungen vereinbart. Wir werden es in der Zukunft erleben (müssen).

Na, werden Sie sagen, dann können wir doch hier einfach unseren Forderungssaldo aus dem TARGET-II-Programm von derzeit über 530 Mrd. € einsetzen.

Und jetzt tritt die Skylla in Aktion, denn die vor der Charybdis Fliehenden treiben jetzt zur Skylla hinüber und werden dort schlicht gefressen. Warum, fragen Sie? Ganz einfach, weil es keine gesetzlichen Regeln für Verrechnungen und Aufrechnungen innerhalb der EU-Einrichtungen gibt. Und wenn es sie geben sollte, können sie hier kaum wirksam werden. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass man gerade uns gestatten wird, unsere Verpflichtungen beim ESM durch Verrechnungen mit unserem TARGET-II-Guthaben bei der EZB zu bezahlen.

Woher sollte dann der ESM seine Mittel bekommen, um sein Füllhorn über ganz Europa ausschütten zu können, wenn der reiche Vetter aus Old Germany nicht in Geld, sondern in Verrechnungseinheiten bezahlt? So nebenbei gesagt, glauben Sie wirklich daran, dass die USA, China und Japan sowie alle anderen uns z.B. Rohstoffe liefernden Länder mit Gutschriften aus dem EZB-Verrechnungskonto einverstanden sind? Ich glaube dies nicht. Diese Verrechnungsansprüche sind - nicht einmal in Europa - im Zahlungsverkehr etwas wert.

Das Problem kommt auf uns alle zu, und zwar unerbittlich. Mit einem buchmäßigen Verrechnungsguthaben kann man nicht bezahlen, wenn der Vertragspartner solche "Währung" nicht akzeptiert. Aber die ESM-Mitgliedsländer und der ESM werden andererseits werden darauf bestehen, dass wir unsere Verpflichtungen in Euro treu und brav erfüllen.

Fakt ist somit: Euros, die uns nur buchhaltungsmäßig als Verrechnungsguthaben zustehen, wird niemand akzeptieren, zumal wenn er das Geld für sein oder seines Nachbarn Überleben mit Hilfe des ESM benötigt.

Wir sind reich, aber unheimlich schlecht dran, finden Sie nicht auch? Natürlich können Sie bezweifeln, dass der ESM nicht mehr als die 700 Mrd. € von den EURO-Ländern fordern wird, aber dann interpretieren Sie die drohenden Ausfälle, die jetzt schon bekannten Unterdeckungen in den Südländern und die Finanznot innerhalb der EURO-Zone fast genauso optimistisch wie die Politiker, die ja im dunklen Wald permanent so vor sich hin pfeifen. Der Finanzkrisen-Tsunami ist schon im Anrollen, die Krise ist noch lange nicht vorbei.

In dieser Zwangslage wird unsere europahörige Regierung in Brüssel (die in Berlin zählt ohnehin nicht mehr) die Berliner zwingen, uns die erforderliche zusätzliche Liquidität abzuluchsen, mit welchen Maßnahmen auch immer. Diese Maßnahmen gehen direkt zu Ihren Lasten, sei es über Steuern, über Zwangsabgaben etc. Fest steht für mich: Die Lasten aus den EU-Verträgen bleiben bei uns, unser Guthaben aus unserer Arbeit ist nicht einsetzbar oder sogar liquidierbar. Eine ganz schlimme Konsequenz für einen selbständig Denkenden. Und daher ist Dr. Schäuble so strikt In Sachen Griechenland.

Er weiß tatsächlich mehr als wir, die ja nur versuchen, eins und eins zu addieren. Und er weiß sicherlich auch schon, dass andere schwache Länder dem Griechenland-Taktieren zu folgen versuchen. Nicht umsonst sprechen die Regierungsführer in Frankreich und Italien von der erforderlichen Schuldenunion in ganz Europa.

Daher meine dringende Empfehlung: Übertragen Sie einen Teil Ihrer Bankenliquidität auf Bankkonten außerhalb der EURO-Länder bei soliden Bankinstituten.

Und nun wissen Sie, warum ich das Hasenpanier ergriffen und den alten Kontinent verlassen habe, ich sehe bessere Chancen für meine Familie, den Ablauf des EU-Finanzdramas aus großer Entfernung zu verfolgen, als mittendrin zu stehen. Ich Habe nämlich als Senior kaum eine Chance, nach dem unvermeidbaren Endakkord des EU-Dramas das durch diese Machenschaften Zerstörte wieder aufbauen zu können.

Und wir sitzen wie Odysseus´ Mannschaft festgezurrt durch EU-Verträge auf einem führungslosen Schiff genau zwischen Skylla und Charybdis. Haben Sie schon einmal daran gedacht, für sich und für Ihre Familie Schwimmwesten anzuschaffen?

Mit dem Schwimmen kenne ich mich von Kindesbeinen an aus und mit besonderen Schwimmwesten übrigens auch; fragen Sie mich, wenn Sie meine Meinung und meine Lösungsvorschläge interessieren. Sie können mich unter wthlz2@gmx.de oder unter wthlz01@gmail.com jederzeit kontaktieren. Oder sehen Sie meine Videos über www.youtube.com "Kanal Dietmar Siebholz". Nutzen Sie die gleichen Adressen, wenn Sie den Originaltext dieses Kommentars in Papierform wünschen sollten.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
www.emuro.de



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