Gold: Fakten und Spekulationen
25.08.2015 | Gary E. Christenson
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Gold-Spekulationen:- Nach der Kurskorrektur um fast 50% in den 1970er Jahren begann eine Goldblase, in der sich der Preis des Edelmetalls in nur 3,5 Jahren um das etwa 8,5fache erhöhte.
- In diesem Jahrtausend haben die Kursbewegungen im Schnitt zwei- bis dreimal so lange gedauert. Nehmen wir daher einmal an, das Edelmetall würde in den kommenden sieben bis zehn Jahren weiter steigen und seinen Preis dabei ausgehend vom Tiefstand im Juli auf das fünf- bis zehnfache erhöhen. Dann läge der Goldpreis um 2022 bis 2025 bei 5.000 bis 10.000 US-Dollar je Unze.
- Aber das könnte nie passieren! Stimmt's? Oder vielleicht doch...?
Bedenken Sie alle Faktoren, die den Goldpreis steigen lassen könnten:
- Die Höhe der (offiziellen) globalen Schuldenlast beläuft sich 200 Billionen Dollar - nicht gedeckte Verpflichtungen noch nicht mit eingerechnet. Dieser Betrag wird weiter ansteigen, aber wahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden. Höhere Schulden bedeuten größere Geldmengen im Umlauf. Die Währungen werden abgewertet und Gold wird teurer.
- Die offiziellen Schulden der USA betragen 18 Billionen Dollar und wachsen mit enormem Tempo weiter an. Die ungedeckten Verbindlichkeiten belaufen sich zusätzlich auf 100-200 Billionen Dollar, je nachdem, wer sie berechnet. Vielleicht auch mehr. Das bedeutet, dass die Politiker weiterhin mehr Geld ausgeben werden, als sie eigentlich haben, und ihre Währungen abwerten.
- Übermäßige Schulden wirken konjunkturdämpfend. Die Zentralbanken können eine Deflation jedoch nicht hinnehmen, sondern setzen auf fortwährende Inflation. Sie werden daher Geld drucken bis zum Umfallen. Erwarten Sie nicht, dass die Banker still und leise abtreten und ihr Versagen eingestehen werden...
- Krieg ist für bestimmte Wirtschafts- und Finanzkreise sehr rentabel. Diese Kreise werden einen Krieg möglicherweise weiter schüren. Einigen Ländern könnte ein Krieg zudem gerade recht kommen, um die öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken, Inflation und höhere Schulden zu erzeugen und die Wirtschaft zu stimulieren.
- Währungskriege, in denen bestimmte Staaten ihre Währungen abwerten, um Exporte und Handel anzukurbeln, sind bereits im Gange. Niemand wird daraus als Gewinner hervorgehen.
- Der chinesische Aktienmarkt ist schon eingebrochen.
- Der US-amerikanische Aktienmarkt ist möglicherweise durch einen ähnlichen Crash gefährdet.
- Die unbezahlbaren Schulden in Griechenland, Italien, Chicago, Puerto Rico und 99 anderen Staaten und Städten könnten zum Problem werden.
- Die Preise für Rohöl und andere Rohstoffe sind bereits stark eingebrochen. Werden die Unternehmen der Schieferöl-Industrie für ihre Junk-Bonds in Milliardenhöhe die Zahlungsunfähigkeit erklären?
- Wird die USA Syrien bombardieren oder gar einmarschieren?
- Eskalation der Lage und fortgesetzter Krieg in der Ukraine?
- Krieg mit Russland?
- Eskalation im Südchinesischen Meer und Krieg mit China?
- Israel und der Iran werden sich möglicherweise auch nicht vertragen.
- Was ist eigentlich mit den Atomwaffen in Pakistan?
- Und viele, viele Faktoren mehr...
Ja, die Wirtschafts- und Finanzlage wird sich voraussichtlich verschlechtern, die Zentralbanken werden Geld drucken und die Goldpreise werden steigen. Das nächste Tief im 8-Jahres-Zyklus von Gold ist 2017 fällig. Dabei könnte es sich um einen schnellen, scharfen Einbruch handeln, der wiederum eine mehrere Jahre andauernde Rally einleitet, die ihren Höhenpunkt entsprechend des 8-Jahres-Zyklus um das Jahr 2019 herum erreichen müsste. Es ist jedoch gut möglich, dass die zyklischen Kursbewegungen aufgrund des zunehmenden wirtschaftlichen und finanziellen Drucks stark an Bedeutung verlieren. Der Goldpreis wird ganz unabhängig von zyklischen Einflüssen viel stärker ansteigen.
Ein ganz simpler Test:
1. Hätten Sie lieber ein Einlagenzertifikat über 100.000 Dollar/Euro/Pfund, auf die Sie verschwindend geringe Zinsen bekommen, in einer Bank, die Bail-Ins plant, und das auch noch in einer wenig vertrauenerweckenden Fiatwährung, die von einer mehr oder weniger insolventen Regierung ausgegeben wird... oder 90 Unzen Gold, an einem sicheren Ort verwahrt?
2. Glauben Sie, dass wir und durch die Aufnahme neuer Kredite den Schuldenberg abtragen und neuen Reichtum und Wohlstand erlangen können? Ja oder Nein?
Denken Sie lieber nicht zu lange darüber nach!
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 18. August 2015 auf www.goldsilverworlds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.