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Echtes Silber: 1 Mrd. in 5 Mrd. verwandeln?

01.09.2015  |  Theodore Butler
- Seite 3 -
Was sind die Risiken eines Silbergroßkaufs, wie er oben beschrieben wurde? Da hätten wir erstens das Risiko sinkender Kurse. Doch wie realistisch ist das Kursverlustrisiko bei 15 $ pro Unze Silber? In den letzten Jahren sind die Kurse immer wieder einmal unter die Marke von 15 $ gesunken, anschließend folgte aber immer ein Kurssprung zurück. Davor war Silber ganze 5 Jahre nicht unter die 15 $-Marke gefallen.

Es ist sicherlich nicht richtig, davon auszugehen, dass die 15 $-Marke zeitweilig nicht unterschritten werden kann, weil das schon recht lange nicht mehr geschehen ist. Allerdings liegt der Kurs schon dezidiert unter den Produktionskosten der meisten Primärsilberproduzenten, wie die jüngsten Quartalsergebnisse zeigen.

Obgleich die Silberproduktion bislang nicht wesentlich geschrumpft ist, gibt es Hinweise darauf, dass sie das tendenziell tun wird - vor allem dann, wenn die Kurse für Basismetalle niedrig bleiben. Die anhaltend niedrigen Silberpreise haben auf jeden Fall schon jetzt Konsequenzen für die zukünftige Produktion, die aufgrund der grottenschlechten Finanzierungssituation am Schrumpfen ist.

Der beste Schutz gegen weitere Kursverluste beim Silber ist das aktuell so niedrige Kursniveau. Und wären die Kurse nicht so nachweislich niedrig, würde ich keinem, der 1.000 $ oder aber 1 Milliarde $ investieren möchte, zum Kauf raten.

Das Risiko von Kursverlusten, zumindest vorrübergehenden, besteht bei jeder Anlage. Der beste Weg, dieses Risiko zu minimieren, ist der Kauf zum möglichst niedrigsten Kurs. Und beim Silber sind wir dort angekommen.

Welche anderen Risiken gäbe es für einen Milliarden-Dollar-Silberinvestoren? Zu sagen, dass dieser Anleger herzallerliebst von einem Nachbarschaftskomitee der CFTC, der CME oder der partizipierenden Leerverkäufer empfangen werde, wäre wohl eine Lüge. Deswegen muss sich ein großer Käufer auch davor hüten, den Kursen nicht vorsätzlich einen Anschub geben zu wollen, so wie es die Hunt Brothers 1980 gemacht hatten.

Ihr Verlangen, die Silberkurse mit ihren Silberkäufen in die Höhe zu treiben, war letztlich ihr Verderben. Um heutzutage das Schicksal der Hunts zu vermeiden, sollte ein großer Käufer schlicht und einfach seine Käufe machen und es dann dabei belassen - nicht zu vergessen natürlich die Umwandlung der Derivate in echtes Metall!

Ein besseres Beispiel wäre dahingehend Warren Buffet. Er versuchte, Silber bei Kursrücksetzern zu kaufen, meist in Form von COMEX-Futures mit anschließender Konvertierung in Echtmetall, so auch ich es vorschlage. Buffet kaufte das Doppelte jener 65 Millionen Unzen, die man heute für eine Milliarde Dollar bekäme, aber im Grunde ist es dasselbe Prinzip.

Schließlich könnte es vielleicht noch das Risiko geben, dass JPMorgan, falls die Bank das wollte, die Kurse am Boden hält, indem sie einen Teil ihrer massiven physischen Silberposition (zu einem Verlust) verkauft. Ich denke aber nach wie vor, dass Gewinnmaximierung das Hauptmotiv dieser Bank ist. JPMorgans Silberkäufe sind somit gut für die zukünftige Silberpreisentwicklung.

Großbanken machen allem Anschein nach alles erdenklich Mögliche, um Geld zu verdienen, auch wenn sie dazu die eigene Kundschaft ausbeuten müssen. Das dürften die erstaunlich hohen und diversen Strafen und Sanktionen der Aufsichtsbehörden gegen Großbanken und gegen JP Morgan im Besonderen beweisen.

Es stimmt, dass diese Großbanken integraler Bestandteil des Finanzsystems und der Wirtschaft sind. Um sich vorzustellen, wie ein Leben ohne sie aussehen würde, braucht man nur nach Griechenland oder in andere Länder zu schauen, in denen es kein voll funktionsfähiges Bankensystem gibt.

Auch wenn Großbanken Dinge tun, die anderen schaden (selbst den eigenen Kunden), so sind sie doch ein notwendiges Übel, ohne das man schwerlich leben könnte.

Ich bin mir sicher, dass JPMorgan alles unternehmen würde, um die Konkurrenz eines großen Silberkäufers, der billig kaufen möchte, zu unterbinden. Auf der anderen Seite komme ich immer mehr zu der folgenden Auffassung. Um die Akkumulation großer Metallbestände zu niedrigen Preisen zu unterbinden, bietet sich nur eine Möglichkeit: Man müsste den Anstieg der Silberpreise zulassen.

Der potentielle Nutzen eines solchen Silberkaufs ist offensichtlich: eine potentielle Verfünffachung (oder mehr) der eingesetzten Summe - und das, letztlich, beim Barkauf eines unbelasteten, realen Vermögenswertes.

Er hätte aber noch einen anderen, immateriellen Nutzen. Gemeint ist der potentiellen Ruhm und die historische Anerkennung, etwas geschafft zu haben, das den Hunt Brothers und auch Warren Buffet versagt blieb (sie alle konnten ihre massiven Silberkäufe nicht erfolgreich abschließen).

Der große Silberkäufer, der das, was ich vorgeschlagen habe, jetzt durchzieht, könnte für die nächsten 100 Jahre mit Anerkennung für diese Aktion rechnen. Das dürfte zumindest für einige jener vielen tausend potentiellen Akteure, die Silber in solchen Größenordnungen kaufen könnten, ein Anreiz sein - falls die Milliardengewinne nicht schon attraktiv genug wären.

Zum Abschluss sei noch Folgendes angemerkt: Echtes Silber ist eine unumstrittene Anlagealternative in einem globalen Finanzwesen, das hauptsächlich auf Rekordschulden fußt und gegenseitigen Abhängigkeitsbeziehungen.

Silber kann in der Investorengemeinschaft beliebt oder unbeliebt sein, wenn es aber in der richtigen Form gehalten wird, kann es weder Bankrott gehen noch zahlungsunfähig werden. Einfach ausgedrückt: Es ist echt, und es ist spektakulär.


© Theodore Butler


(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 22.08.2015 auf der Website www.silverseek.com veröffentlicht.

Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.butlerresearch.com.


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