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Gab die FED den Startschuss für eine Gold(aktien)rally?

18.09.2015  |  Marcel Torney
Mit großer Spannung dürften die meisten Marktteilnehmer der Leitzinsentscheidung in den USA entgegengesehen haben. Und bis zur endgültigen Entscheidung durch die US-Notenbank ging auch ein Großteil des Marktes davon aus, dass die FED bereits jetzt im September die Zinswende einläuten würde. Nun ja, sie tat es nicht.

Letztendlich bestätigt(e) sich damit das Dilemma, auf das wir in unseren Kommentaren an dieser Stelle immer wieder verwiesen haben und das spätestens nach den Maßnahmen der chinesischen Zentralbank deutlich wurde. Die US-Notenbank hat sich nun schlichtweg den Realitäten gebeugt.

Und wer die Begründungen der FED zu ihrem Zinsentscheid auf sich wirken lässt, wird zu dem Schluss kommen (müssen), dass Gold und Goldaktien alternativloser denn je sind! Die Perspektiven haben sich für den Goldsektor noch einmal deutlich aufgehellt. Insofern sind unsere kürzlich veröffentlichten und die anstehenden Themenreporte zu Gold und Goldaktien wohl aktueller denn je. Interessierte Leser können diese unter RohstoffJournal.de anfordern.

Während das Belassen des Leitzinses nahe Null für uns nicht überraschend war, ließen die Statements zu dieser Entscheidung ohne Zweifel aufhorchen. Erste Überraschung: Die Entscheidung fiel mit 9 zu 1 Stimmen sehr viel deutlicher aus, als es die aktuelle Situation erwarten lassen würde. Im Vorfeld hatte die US-Notenbank deutlich gemacht, dass die Leitzinsen angehoben werden, wenn der US-Arbeitsmarkt läuft.

Und der brummt ja; zumindest, wenn man den Statistiken zum Arbeitsmarkt Glauben schenken mag. Wie alle Statistiken sind aber auch diese Daten mit großer Vorsicht zu genießen. Die US-Notenbank bemühte sich also, schlüssige Argumente für ihre Entscheidung zu liefern. Die Inflation liegt noch deutlich unter dem ausgerufenen Ziel von 2 Prozent, hieß es da beispielsweise. Doch das war nicht der eigentliche Grund, denn als besorgniserregend wurde die Situation in den Schwellenländern klassifiziert.

Vor allem auf die Lage in China wurde verwiesen. Und mit dieser Einschätzung kommt man der Realität schon näher.

Eine US-Leitzinsanhebung hätte die Situation in den Krisenstaaten aufgrund des dann zu erwartenden Kapitalabflusses wohl verschärft. In der Konsequenz hat die FED jedoch (einmal mehr) an Glaubwürdigkeit eingebüßt, weil sie von ihren eigenen Kriterien abgewichen ist. Hinzu kommt, dass sie ihre Leitzinsentscheidung nun auch von äußeren Faktoren abhängig macht, auf die sie selber keinen Einfluss hat. Janet Yellen bemühte sich zwar, das Thema "Zinsanhebung noch in 2015" weiter zu befeuern, doch so richtig Wirkung zeigten ihre Worte nicht.

Zwei Chancen hat die FED in diesem Jahr noch, ihren Worten auch wirklich Taten folgen zu lassen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es in Kürze zu einer Zinswende (also mehreren Zinsschritten) im klassischen Sinne kommt, ist deutlich gesunken. Unweigerlich bediente die FED wieder einmal das Bild, dass sie in einer Zwickmühle sondergleichen steckt.

Vom Goldsektor ist zunächst Druck genommen worden. Die Perspektiven haben sich aufgehellt. Ob die FED den Startschuss für eine Goldrally gegeben hat, wird die Entwicklung bis Jahresende zeigen. Die Chancen haben sich zumindest deutlich verbessert. Beobachten Sie den Markt jetzt ganz genau und ergreifen Sie die Chancen, die sich bieten. Interessante Aktien stellen wir unseren Lesern unter anderem in den aktuellen Themenreporten vor.


© Marcel Torney
www.rohstoffjournal.de



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