Kollaps der Junk-Bonds kündigt historischen Crash an
07.10.2015 | Andrew Hoffman
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Ganz recht, meine Freunde. Inmitten des globalen Desasters fallender Aktienkurse, Rohstoffpreise und Währungen und angesichts der Rekordnachfrage nach physischem Gold und Silber sollen wir Vertrauen in die Fähigkeit der Zentralbanken, Politiker und anderer "Führungspersönlichkeiten" haben, uns zu retten und glauben, dass das Drucken von mehr Geld die Aktien, Rohstoffe und Währungen wieder im Wert steigen lässt - während gleichzeitig die Nachfrage nach Edelmetallen zurückgehen wird. Wenn Sie daran glauben (und nicht den eigentlichen Grund für die Marktbewegungen erkennen - unverhohlene Manipulation), dann habe ich da auch noch eine Brücke in Brooklyn, die ich Ihnen gern verkaufen würde...A propos Desaster: Es ist faszinierend, dass man in den Medien kaum etwas über den sich beschleunigenden Kollaps der Anleihen-Märkte erfährt (außer auf ZeroHedge natürlich), und das, obwohl diese die Aktienmärkte sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch ihrer Bedeutung in den Schatten stellen. Die meisten Staatsanleihen blieben dank der massiven QE-Programme, die alles "monetarisieren", was nicht niet- und nagelfest ist, zwar weitgehend stabil.
Doch der aufgrund seiner Größe nicht manipulierbare Markt für hochverzinsliche Anleihen bricht zusammen - dem "Laien" besser bekannt als Junk-Bond-Markt. Der Name birgt eine gewisse Ironie, denn Junk-Silber könnte kaum wertvoller sein, während viele Junk-Bonds tatsächlich Schrott sind. In nächster Zeit werden noch mehr der ertragsstarken Anleihen ihren Wert verlieren; Junk-Silber könnte dagegen zu einem der weltweit begehrtesten Vermögenswerte avancieren.
Anleihen jeglicher Couleur sind seit Jahren auf der destruktiven globalen QE-Welle geschwommen. Die höchsten Gewinne erzielten die Anleihen ironischerweise nach der Finanzkrise von 2008, als sich der Zusammenbruch der Wirtschaft wirklich beschleunigte. Mittlerweile ist die wirtschaftliche Lage schlechter als je zuvor und der Schuldenberg hat Rekordwerte erreichte. Eine Umkehr dieser katastrophalen Trends ist nicht in Sicht. Die Fundamentaldaten der Wirtschaft waren tatsächlich noch nie so ungünstig wie zur Zeit - und die Bewertungen der Finanzanlagen noch nie so hoch.
Zudem sind die Zinsen dank QE-Maßnahmen, Nullzinspolitik und teils sogar negativen Zinssätzen niedriger als je zuvor.
Für die Großbanken wohlgemerkt, nicht für Sie. Die Zinsen können also eigentlich nur steigen, und das möglicherweise eher, als die meisten erwarten. Es sei denn, die Banken entscheiden sich für Hyperinflation - und angesichts der oben genannten Überschriften aus den Medien und der tausendjährigen Geschichte des Zentralbankenwesens ist das offenbar, was sie planen. Dies wird letztlich ebenfalls zu einem enormen Anstieg der Zinssätze führen, aber der "Tag der Abrechnung" wird so zumindest noch wenig hinausgeschoben und die nominalen Verluste sehen eine Zeit lang noch nicht so erschreckend aus, wie die tatsächlichen Einbußen.
Wie dem auch sei, ein mathematisches Gesetz lässt sich nicht außer Kraft setzen: Höhere Zinssätze führen zu niedrigeren Anleihenpreisen. Das gilt vor allem für die hochverzinslichen Anleihen, die die riskantesten Kredite darstellen. Viele Junk-Bonds fallen ja sogar in guten Zeiten (was heutzutage definitiv nicht der Fall ist) oder wenn die Zinsen sinken. So ist es eben, wenn man in zweitklassige Unternehmen mit schlechten Finanzen investiert, vor allem bei der aktuell schwachen und schwächer werdenden Konjunktur und den exponentiell steigenden Rekordschulden.
Genau deshalb ist es so erstaunlich, dass die Mainstreammedien nicht nur den Kollaps der Staatsanleihen von Ländern wie Brasilien ignorieren, die demnächst ihre Zahlungsunfähigkeit erklären müssen, sondern auch den Zusammenbruch von Unternehmensanleihen, die nicht von den quantitativen Lockerungen profitieren - siehe z. B. hier, hier, hier und hier.
Oder wie wäre es damit: Inmitten all des Aufhebens um Glencore, das börsennotierte, zukünftige "Rohstoff-Lehman-Brothers", findet kaum Berichterstattung über den "bösen Zwilling", den in Privatbesitz befindlichen Rohstoffgiganten Trafigura statt. Das Unternehmen Trafigura, das genauso groß und gefährlich für das System ist wie Glencore, hat zwar keine Aktienkurse, die man beobachten könnte, aber dafür börsennotierte Anleihen. Und diese brechen ein, genau wie die von Glencore.
Im untenstehenden Chart sehen Sie, dass der ETF HYG für hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen deutlich einbricht. Er ist bereits auf ein 2-Jahres-Tief gefallen und hat aufgrund der "heißen Luft" der Zentralbanken, die sich schnell wieder verflüchtigt, noch viel Spielraum nach unten. Seien Sie nicht überrascht, wenn der HYG durch den Boden dieses Charts fällt - und dann noch ein Stück weiter. Bis es soweit ist, haben Sie sich hoffentlich auf den nächsten weltweiten finanziellen Alptraum vorbereitet. Ich versichere Ihnen, dass er diesmal nicht durch das Drucken von zusätzlichem Geld "abgewendet" werden kann.
Für diejenigen, die sich an Edelsons "akkuraten Vorhersagen" orientieren, möchte ich an dieser Stelle einmal darauf hinweisen, was tatsächlich daraus geworden ist. Im Folgenden lesen Sie, was er am 14. Juli 2014 in einem Interview gesagt hat. Aber seien Sie gewarnt: Es gibt gewisse Parallelen zu den YouTube-Videos, in denen Bilder von heftigen Sportverletzungen als Warnung dienen. Das Ganze ist wirklich eine sehr unschöne Angelegenheit.
Edelson: "Erstens, der Aktienmarkt hat sein Hoch erreicht. Alle Anzeichen sagen mir, dass der Bärenmarkt begonnen hat und zwischen drei und zehn Monate andauern könnte."
Realität: Der Dow erreichte sein Top ironischerweise 9,5 Monate später, nachdem er um weitere 8% gestiegen war, während der NASDAQ noch ganze 18% zulegte.
Edelson: "Akzeptieren Sie nicht die herkömmlichen Ansichten zu den Märkten, z. B. dass der Goldkurs bei einem starken Dollar fallen muss, oder dass die Bergbauaktien einbrechen, wenn der Markt insgesamt nachgibt."
Realität: Seitdem hat der Dollar 20% zugelegt, während Gold 16% im Minus ist. Der Dow und der NASDAQ sind um 6% bzw. 1% gefallen, der GDX und GDXJ dagegen um 49% bzw. 55%.
Edelson: "Rohöl bildet eine stärkere Basis aus, als ich erwartet hatte und wird schon bald noch höher klettern. Ich gehe davon aus, dass es noch einen Pullback gibt, den wir gerade erleben. Aber schon bald könnte der Kurs auf 112 US-Dollar und danach sogar noch weiter bis auf 124 US-Dollar hochschnellen, bevor er die nächste Atempause einlegt."
Realität: WTI-Rohöl wurde damals zu 100 USD/Barrel gehandelt. Es stieg nie auch nur einen Cent höher und verlor in den folgenden zwölf Monaten 63%.
Und jetzt das Best e...
Edelson: "Die Bergbauaktien steigen jetzt wie eine Rakete - so wie ich das angekündigt hatte. Einige sind allein in der letzten Woche um 20% gestiegen bzw. um 30% oder sogar 40% im vergangenen Monat. Sagen Sie nicht, ich hätte es Ihnen nicht gesagt. Das habe ich. Die Aktien der Minengesellschaften zählen zu den am stärksten unterbewerteten Wertpapieren weltweit. Ich gehe davon aus, dass viele (nicht alle) ihren Preis in den nächsten Jahren verdoppeln und vervierfachen werden. Andere werden sogar um 500%, 600% oder mehr steigen."
Realität: Wie bereits erwähnt sind der GDX und der GDXJ 49% und 55% im Minus. Zahllose Minenunternehmen sind bankrott gegangen und die gesamte Industrie steht am Rand des Zusammenbruchs.
Aber keine Sorge. Ich bin sicher, dass der Dow in den "kommenden Jahren" bis auf 31.000 Punkte steigen wird, wie Edelson vorhergesagt hat. Und dass er mit seiner Ansicht, die Theorien über Marktmanipulationen seien "totaler Quatsch", vollkommen Recht hat. Das zeigt, dass Sie nicht nur sehr vorsichtig sein müssen, wem Sie zuhören, sondern sich auch beim Anlegen Ihrer Ersparnisse äußerst konservativ verhalten sollten. Gerade angesichts der schlechtesten Wirtschafts- und Finanzlage unseres Lebens (ganz egal, wie alt Sie sind). Und ganz besonders, wenn rot leuchtende Warnsignale wie der Einbruch der Junk-Bonds einen historischen Finanzcrash ankündigen.
© Andrew Hoffman
Der Artikel wurde am 30. September 2015 auf www.milesfranklin.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.