Gibt Silber wirklichen Anlass zur Freude?
20.10.2015 | Clive Maund
Die Silberbugs gerieten in diesem Monat ganz aus dem Häuschen ob der Möglichkeit eines neuen Bullenmarktes für ihr liebstes weißes Metall, Grund dafür war sein starker Anstieg zu Beginn des Monats. Wie sich in diesem Update jedoch herausstellen wird, zeigen die langfristigen Charts und die jüngsten COT-Daten, dass es kaum einen wirklichen Anlass zur Freude gibt - im Gegenteil, wir sollten uns auf einen bevorstehenden Abschwung für Silber gefasst machen und uns so positionieren, dass wir davon sogar noch profitieren.
Wenn wir mit dem 6-Monats-Chart beginnen, können wir sofort erkennen, was die Silberbugs und ihre Anhänger in Aufregung versetzte: die scharfe Rallye in den ersten Tagen des Monats, welche Silber auf ein 3-Monats-Hoch schließen ließ. Das Problem ist, dass Silber nicht nur seitdem keinen weiteren nennenswerten Fortschritt machen konnte, da es gegen den Widerstand bei seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt kämpfte, sondern die Commercials auch zeitgleich aggressiv Shorts aufgebaut haben, wie wir gleich sehen werden.
Wenn man also Leute sieht, die fast immer auf der richtigen Seite eines Trades stehen, dann ist es keine schlechte Idee, sich dazuzugesellen. Bevor wir den 6-Monats-Chart hinter uns lassen, sollten wir noch erwähnen, dass der gleitende 50-Tage-Durchschnitt noch deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt liegt, was keine vorteilhafte Konstellation darstellt.
Wenn man den 5-Jahres-Chart für Silber betrachtet, sieht es absolut nicht so aus, als müssten sich die Commercials gewagtes Verhalten vorwerfen lassen. Wie wir sehen können, bleibt Silber weiterhin stur in einem großen Abwärtstrend gefangen, dazu kommen die jüngsten neuen Tiefs und die gleitenden Durchschnitte mit bearischer Ausrichtung, der Chart bietet also nicht wirklich Stoff für Euphorie.
Was wäre nötig, um diesen weiterhin düsteren Ausblick zu verändern? Diese Frage lässt sich leicht beantworten: ein klarer Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend. Das ist natürlich eher unwahrscheinlich, sofern der Dollarindex nicht unter das entscheidende Unterstützungsniveau bei 92,50 - 93 fällt und wegbricht. Darauf werden wir also weiterhin ein Auge haben.
Der folgende Chart zeigt die Positionierung der Commercials gemäß dem aktuellsten COT-Report. Die Tatsache, dass die Commercials ihre Shorts ausbauen, impliziert selbstverständlich, dass sowohl Gold als auch Silber fallen werden und dass der Dollar aus der Gefahrenzone heraus klettern wird (siehe Dollarindex-Chart im Goldmarkt-Update).
Angesichts der enormen Geldmengen, die die Fed in den vergangenen Jahren gedruckt hat und die noch immer ins System fließen und die Inflation erhöhen müssen, könnten Sie die berechtigte Frage stellen, wie es möglich ist, dass der Dollar sich wieder erholt. Vergessen Sie deshalb nicht, dass die Situation im Zusammenhang mit dem erdrückenden Schrottberg aus einer Fülle von Anleihen und Derivaten in Höhe von 500 Billionen US-Dollar betrachtet werden muss - denn das ist der eigentliche Grund für den langsamen Erstickungstod der Weltwirtschaft.
Auch wenn es so aussieht, als würde sich der Dollar in einem gewissen Maße erholen, während bei Gold und Silber Verluste vorprogrammiert sind - vergessen Sie nicht, dass das nicht bedeutet, der Dollar wäre "über den Berg". Er kann trotzdem später fallen und durch seine Schlüsselunterstützung rauschen.
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Der Artikel wurde am 18.10.15 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Wenn wir mit dem 6-Monats-Chart beginnen, können wir sofort erkennen, was die Silberbugs und ihre Anhänger in Aufregung versetzte: die scharfe Rallye in den ersten Tagen des Monats, welche Silber auf ein 3-Monats-Hoch schließen ließ. Das Problem ist, dass Silber nicht nur seitdem keinen weiteren nennenswerten Fortschritt machen konnte, da es gegen den Widerstand bei seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt kämpfte, sondern die Commercials auch zeitgleich aggressiv Shorts aufgebaut haben, wie wir gleich sehen werden.
Wenn man also Leute sieht, die fast immer auf der richtigen Seite eines Trades stehen, dann ist es keine schlechte Idee, sich dazuzugesellen. Bevor wir den 6-Monats-Chart hinter uns lassen, sollten wir noch erwähnen, dass der gleitende 50-Tage-Durchschnitt noch deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt liegt, was keine vorteilhafte Konstellation darstellt.
Wenn man den 5-Jahres-Chart für Silber betrachtet, sieht es absolut nicht so aus, als müssten sich die Commercials gewagtes Verhalten vorwerfen lassen. Wie wir sehen können, bleibt Silber weiterhin stur in einem großen Abwärtstrend gefangen, dazu kommen die jüngsten neuen Tiefs und die gleitenden Durchschnitte mit bearischer Ausrichtung, der Chart bietet also nicht wirklich Stoff für Euphorie.
Was wäre nötig, um diesen weiterhin düsteren Ausblick zu verändern? Diese Frage lässt sich leicht beantworten: ein klarer Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend. Das ist natürlich eher unwahrscheinlich, sofern der Dollarindex nicht unter das entscheidende Unterstützungsniveau bei 92,50 - 93 fällt und wegbricht. Darauf werden wir also weiterhin ein Auge haben.
Der folgende Chart zeigt die Positionierung der Commercials gemäß dem aktuellsten COT-Report. Die Tatsache, dass die Commercials ihre Shorts ausbauen, impliziert selbstverständlich, dass sowohl Gold als auch Silber fallen werden und dass der Dollar aus der Gefahrenzone heraus klettern wird (siehe Dollarindex-Chart im Goldmarkt-Update).
Angesichts der enormen Geldmengen, die die Fed in den vergangenen Jahren gedruckt hat und die noch immer ins System fließen und die Inflation erhöhen müssen, könnten Sie die berechtigte Frage stellen, wie es möglich ist, dass der Dollar sich wieder erholt. Vergessen Sie deshalb nicht, dass die Situation im Zusammenhang mit dem erdrückenden Schrottberg aus einer Fülle von Anleihen und Derivaten in Höhe von 500 Billionen US-Dollar betrachtet werden muss - denn das ist der eigentliche Grund für den langsamen Erstickungstod der Weltwirtschaft.
Auch wenn es so aussieht, als würde sich der Dollar in einem gewissen Maße erholen, während bei Gold und Silber Verluste vorprogrammiert sind - vergessen Sie nicht, dass das nicht bedeutet, der Dollar wäre "über den Berg". Er kann trotzdem später fallen und durch seine Schlüsselunterstützung rauschen.
© Clive Maund
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Der Artikel wurde am 18.10.15 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.