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Silber extrem unterbewertet - enormes Gewinnpotential

28.10.2015  |  Adam Hamilton
- Seite 4 -
Zur Erinnerung: Bei der Darstellung des SGR wird der Goldpreis zu einer geraden, horizontalen Linie, um die der Silberpreis oszilliert. Wie in allen Wechselbeziehungen an den Finanzmärkten folgen auch bei den Edelmetallen Zeiten, in denen ein Asset überbewertet ist auf Zeiten, in denen dieses Asset unterbewertet war. Wenn das Silber/Gold-Verhältnis erst einmal aufgrund von Gier oder Angst ein extremes Hoch oder Tief erreicht hat, stoppt seine Gegenbewegung nicht am Mittelwert. Die Dynamik der Märkte treibt den Kurs dagegen weiter in Richtung des entgegengesetzten Extrems.
 
Das Pendel ist eine großartige Analogie für Marktpsychologie und Preisbewegungen. Pendel haben natürlich einen Gleichgewichtszustand - wenn sie gerade nach unten hängen. Dort befindet sich das Mittel. Doch sobald sie in eine Richtung bewegt werden, halten sich nicht einfach an, wenn sie das Gleichgewicht erreichen. Sie schwingen darüber hinaus und bewegen sich proportional zur Entfernung des ersten äußersten Punktes von der Mitte zum anderen Extrem, bevor sie sich schließlich stabilisieren. Marktzyklen funktionieren auf die gleiche Weise.
 
Je weiter das Pendel in eine Richtung ausgeschlagen hatte, je größer also die Abweichung war, desto schneller vollzieht sich die Gegenbewegung und desto weiter geht sie über den Mittelwert hinaus. Und die Silberpreise waren im Verhältnis zu Gold in diesem Jahr mit Sicherheit extrem niedrig. Bisher beträgt das Silber/Gold-Verhältnis 2015 im Schnitt 73,8:1 und liegt damit kaum unter dem durchschnittlichen Wert von 75,8:1, der während der Finanzkrise 2008 erreicht wurde. Bei der Gegenbewegung nach der Panik an den Aktienmärkten schoss das SGR anschließend stark über Mittelwert hinaus.
 
Wenn wir konservativ bleiben, können wir für die Umkehrbewegung des SGR ein Ziel von 45:1 annehmen, das an der Obergrenze des langfristigen Korridors liegt. Auf Grundlage der aktuellen Goldpreise von etwa 1.167 USD entspricht das einem Silberpreis von 26 USD bzw. einem Gewinn von 65%! Nach der Aktienmarktpanik stoppte die Kursbewegung jedoch nicht am oberen Ende des Korridors. All die Kaufimpulse, das Äquivalent zur kinetischen Energie eines Pendel, sorgen stattdessen dafür, dass das Silber/Gold-Verhältnis für kurze Zeit unter 35:1 fiel.
 
Eine vergleichbare Umkehrbewegung ausgehend von der starken Unterbewertung des weißen Metalls gegenüber Gold, würde Silber bei gleichbleibenden Goldkursen bis auf mehr als 33 USD steigen lassen. Das entspräche einem gewaltigen Kursgewinn von 112%! Es kommt jedoch noch besser: Die Rückkehr des SGR zum Mittelwert wird nicht in einem Vakuum geschehen, in dem die Goldpreise statisch sind. Am Goldmarkt ist eine erneute Aufwärtsbewegung ebenfalls längst überfällig.
 
Grund dafür ist vor allem das extrem niedrige, aktuelle Investitionsniveau im Goldsektor, das von der amerikanischen Notenbank verursacht wurde. Wenn sich die Marktsituation weltweit wieder normalisiert, werden die Anleger ihre verschwindend geringen Kapitalallokationen für Gold wieder erhöhen, um ein Mindestmaß an Diversifikation in ihren Portfolios herzustellen. Das Niveau des Goldkurses ist fast genauso unnormal und extrem wie das des Silberkurses! In den Jahren 2013 und 2014, in denen Gold von massiven Leerverkäufen am Terminmarkt geplagt wurde, lag der durchschnittliche Kurs beispielsweise bei 1.338 USD.
 
Gehen wir zur Veranschaulichung von 1.350 USD je Unze Gold aus. Bei diesem Goldkurs und dem durchschnittlichen SGR von 56:1 in den vergangenen (normalen) Jahren beträgt das Kursziel für Silber mehr als 24 USD - ein Anstieg um 54% ausgehend von den aktuellen Preisen. Wenn wir stattdessen das Silber/Gold-Verhältnis von 45:1 an der oberen Widerstandslinie des langfristigen Korridors verwenden, impliziert ein Goldkurs von 1.350 USD ein Silberkursziel von 30 USD. Gegenüber dem Schlussstand dieser Woche wäre das ein Gewinn von 91%! Wenn Gold selbst sich also unweigerlich wieder seinem langfristigen Mittelwert annähert, steigen dabei natürlich auch die mit Hilfe des SGR bestimmten Kursziele für Silber.
 
Es ist allerdings wahrscheinlich, dass nicht nur das Silber/Gold-Verhältnis, sondern auch der Goldkurs bei seiner Gegenbewegung weg von den extremen, durch die marktverzerrenden Maßnahmen der Fed verursachten Tiefs der letzten Jahre, über den Mittelwert hinausschießt. Das ist schwer zu glauben, da der Kurs über lange Zeit so schwach war. Aber im Jahr 2012, bevor die US-Notenbank die Marktsituation mit ihrer als QE3 bekannten Schuldenmonetarisierungskampagne stark veränderte, wurde Gold im Schnitt bei 1.669 USD gehandelt. Sagen wir 1.675 USD. Bei diesem Goldpreis würde selbst das durchschnittliche SGR von 56:1 einen um 91% höheren Silberpreis von rund 30 USD implizieren.
 
Bei einem Goldkurs von 1.675 USD und einer moderaten Gegenbewegung des SGR bis zum Widerstand bei 45:1 sprechen wir schon von einem Silberkurs von mehr als 37 USD bzw. einem Kursgewinn von 137% gegenüber den aktuellen Preisen. Wahrscheinlicher ist angesichts des in diesem Jahr bisher absurd niedrigen Preisniveaus jedoch eine ausgeprägtere Umkehrbewegung des SGR bis auf 35:1 - und dann schnellt das Silberkursziel bis auf 48 USD und liegt damit ganz in der Nähe des Rekordhochs vom April 2011, als das weiße Metall zuletzt wirklich beliebt war. Dies würde einen Kursanstieg um 205% erfordern, womit sich das in Silber investierte Kapital verdreifachen würde!
 

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