Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Sehr gute Nachfrage bei Rhodium

02.11.2015  |  Martina Fischer
Gold - Fed-Ankündigung belastet Goldpreis

Kurzfristig weitere Kursverluste möglich

Überraschend deutlich signalisierte die US-Notenbank Fed am Mittwoch, dass sie eine geldpolitische Straffung auf ihrer Sitzung im Dezember prüfen werde - dies wäre die erste Zinserhöhung seit fast zehn (!) Jahren. Nach eher durchwachsenen Wirtschaftsdaten aus den USA und den Schwellenländern waren die Märkte zuletzt davon au-gegangen, dass dieser Schritt wohl erst im kommenden Jahr ansteht.

Diese Erwartung hatte auch den Goldpreis unterstützt. Auf die Ankündigung der Fed reagierten die Märkte nun entsprechend: Gold brach um 30 $/oz bis auf 1.152 $/oz ein und sackte im Wochenverlauf bis auf 1.139 $/oz ab. Der Euro gab gegen den US-Dollar bis auf 1,0894 nach, das niedrigste Niveau seit Anfang August. Der näher rückenden Zinswende der US-Notenbank steht eine expansive Zinspolitik ihrer Pendants in der Eurozone, Japan und China gegenüber.

Auch wenn die japanische Notenbank ihr Konjunkturprogramm am vergangenen Freitag nicht ausweitete, wird sie das Programm zum Kauf von Anleihen und Wertpapieren in Höhe von jährlich 80 Bio. Yen (ca. 600 Mrd. Euro) fortsetzen - der Leitzins befindet sich ohnehin seit Jahren bei null. Was bedeutet das für den Goldpreis? Zunächst einmal unterstützt die sich ausweitende Zinsdifferenz den US-Dollar. Zudem fließen Investorengelder vermehrt in zinsbringende Anlagen.

Beides wird den Goldpreis belasten bzw. hat die Erwartung dieser Entwicklung den Preis in den letzten Monaten bereits gedrückt. Kurzfristig schließen wir nicht aus, dass das Edelmetall weiter an Wert verliert.

Eine erste Unterstützung liegt bei 1.139 $/oz, dem 100-Tage-Durchschnitt, und dann bei 1.130 $/oz. Das ist zwar deutlich über dem Schlusskurs des Vormonats (1.115 $/oz), aber auch weit vom Oktoberhoch bei 1.190 $/oz entfernt. Von der physischen Seite kommt auch auf dem niedrigeren Preisniveau aktuell keine Unterstützung: Sowohl in Asien wie auch in Europa ist die Nachfrage gering, im Gegenteil: Wir beobachten weiterhin ein gutes Angebot von physischem Material.


Silber - Silber verliert im Sog von Gold

Verhaltener Ausblick nach Fed-Statement

Das überraschend explizite Statement der US-Fed, eine Zinserhöhung in Rahmen ihrer nächsten Sitzung am 16. Dezember prüfen zu wollen, sorgte dafür, dass der Markt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung wieder mit knapp 50% einpreiste. Dies bedeute - analog zu Gold - auch für Silber deutliche Kursverluste.

In der vergangenen Woche konnte das Metall zwar zunächst sein Viermonats-Hoch bei 16,36 $/oz erreichen, was allerdings nur von kurzer Dauer war. Dieses Level wurde hauptsächlich durch Stop-Loss-Käufe verursacht, da kurz zuvor das Oktoberhoch bei 16,21 $/oz durchbrochen werden konnte. Weil Anschlusskäufe, fiel Silber in den Folgetagen wieder deutlich und auch der weitere Ausblick ist eher negativ. Die nächste Unterstützung findet sich nun beim September-Hoch von 15,42 $/oz und danach bei der 100-Tage Linie von 15,21 $/oz.

Erstmalig seit 3 Wochen reduzierten sich die ETF-Bestände und liegen nun auf einem neuen 3-Jahres-Tief.


Platin - Psychologische Marke von 1.000 $/oz weiter umkämpft

ETFs erreichen niedrigste Bestände seit Anfang 2014

Die Marke von 1.000 $/oz steht weiterhin im Fokus. Nach einem Preisrückgang auf unter 980 $/oz konnte sich das Metall zur Wochenmitte wieder auf einem Niveau über 1.000 $/oz einpendeln, bevor der fallende Goldpreis auch Platin mit nach unten zog.

Die Platin ETFs verzeichneten nicht nur in der letzten Woche einen deutlichen Bestandsrückgang. Laut Thomson Reuters wurde im Oktober der insgesamt stärkste monatliche Abfluss seit 2010 registriert. Größter Verlierer war hierbei der südafrikanische NewPlat ETF, der alleine Verluste von rund 134.000 oz hinnehmen musste.

Mit nun noch 2,232 Mio. Unzen liegen die Bestände auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2014. Neben dem Vertrauensverlust, den der Emissionsskandal und die insgesamt schwächelnde chinesische Konjunktur hervorgerufen haben, dürfte auch die wahrscheinlicher gewordene US-Zinserhöhung Einfluss auf den Rückzug der Investoren haben.

Die industrielle Nachfrage nach Platin hält sich trotz des niedrigen Preisniveaus weiterhin in Grenzen. Die Schwammprämie liegt nach wie vor auf einem niedrigen Niveau.


Palladium - Abschied von der 700 $/oz-Marke

Fed-Statement schickt auch Palladium auf Talfahrt.

Auch Palladium blieb von den Folgen der Fed-Ankündigung nicht verschont. Das Metall musste alle seit Wochenbeginn erarbeiteten Gewinne am Mittwoch wieder abgeben und fiel von rund 696 $/oz bis auf das Supportlevel von 670 $/oz. Für den Rest der Woche handelte Palladium in einer Spanne von 15 $/oz wobei der Support von 670 $/oz das untere Ende darstellte.

Palladium hat sich nun deutlich von der psychologischen Marke bei 700 $/oz entfernt, die nächste Unterstützung liegt jetzt bei 635 $/oz, Widerstand nach oben bei 725 $/oz und dann um 735 $/oz. Bei den Palladium ETFs zeigt sich eine ähnliche Entwicklung wie bei Platin.

Alleine in der letzten Woche gingen die Bestände um über 4% oder rund 100.000 oz zurück, während die Verluste im gesamten Oktober bei über 200.000 oz lagen. Grund hierfür dürften vor allem Gewinnmitnahmen aufgrund der durch den "Dieselgate"-Skandal kurzfristig gestiegenen Palladiumpreise gewesen sein.


Rhodium, Ruthenium, Iridium - Sehr gute Nachfrage bei Rhodium

Geringere Umsätze bei Ruthenium, Iridium etwas beruhigt.

Bei Rhodium verzeichneten wir diese Woche eine sehr hohe physische Nachfrage von verschiedenen industriellen Nachfragern. So paradox es sich anhört: Der Preis gab um weitere 40 $/oz nach, da Investoren und aktive Verkäufe von Recyclern einen höheren Druck ausüben konnten als die Käuferseite. Die Umsätze lagen insgesamt auf einem sehr hohen Niveau.

Die Ruthenium-Umsätze waren im Vergleich zu den Vorwochen etwas geringer, daher blieb auch der Preis unverändert, der inzwischen seit mehr als 3 Monaten (!) auf der Stelle tritt und sich in einer engen Bandbreite bewegt.

Im Iridium hat sich die Lage vergleichsweise etwas stabilisiert, auch hier waren die Umsätze geringer als in den letzten Wochen. Die Verfügbarkeit hat sich leicht verbessert. Insgesamt ist der weitere Ausblick für das Metall verhalten positiv.


© Martina Fischer, Head of Marketing & Communications
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"