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Die Zukunft der Weltwirtschaft verfinstert sich

12.11.2015  |  Andrew Hoffman
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Nachdem wir diese unschöne Geschichte nun vorerst abgehakt haben, lassen Sie uns zu der wirklich erschreckenden Entwicklung kommen, die heute unser Hauptthema ist: Der totale Zusammenbruch der weltweiten Wirtschaftsleistung, der uns wahrscheinlich auf Jahre gewaltige Probleme bereiten wird. Dieser garantiert mathematisch gesehen, dass die Rückzahlung der Kredite, die von den in Rekordhöhe verschuldeten Konsumenten, Unternehmen, Regierungen und natürlich Zentralbanken im zwei- oder gar dreistelligen Billionen-Bereich aufgenommen wurden, vollkommen unmöglich ist.

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Am 2. Januar dieses Jahres schrieb ich den Artikel "The Direst Prediction of All" ("Die erschreckendste aller Vorhersagen") und wies später wiederholt auf diesen Beitrag hin, denn er zählt zu den wichtigsten, die ich je veröffentlicht habe. Darin zitiere ich die brillanten Theorien aus David Stockmans Buch "The Great Deformation", greife natürlich auch auf meine eigene Erfahrung als Rohstoffmarkt-Analyst an der Wall Street zurück und lege dar, was uns meiner Ansicht nach in Zukunft bevorsteht.

Die beispiellos zerstörerische Geld- und Finanzpolitik der letzten 15 Jahre, sowohl in den USA als auch in anderen Teilen der Welt, hat zu einem historischen Überangebot an allem geführt - von Rohstoffen über Infrastruktur bis hin zu den Regierungen selbst. Das wird den deflationären Druck massiv verstärken und den internationalen Handel auf unbestimmte Zeit lahmlegen. Infolgedessen wird sich die Rückzahlung gewaltiger Kreditsummen als unmöglich erweisen und zahlreiche Unternehmen und Staaten weltweit werden bankrott gehen. Letztlich wird das Fiat-Währungssystem, das einzige globale und größte Ponzi-Schema der Geschichte, vollständig zusammenbrechen.

Seit Jahresbeginn hat sich die weltweite Wirtschaftslage dramatisch verschlechtert. Der Januar 2015 zählt mittlerweile schon zur "guten alten Zeit". Der Rohstoff-Index CRB ist seitdem von 230 Punkten auf 190 Punkte gefallen und berührte vor zwei Monaten sogar kurzzeitig das 40-Jahres-Tief bei 185 Punkten. Dieses wird sicherlich in den kommenden Wochen oder Monaten endgültig nach unten durchbrochen.

Überlegen Sie sich das einmal: Ein 40-Jahres-Tief am Rohstoffmarkt bedeutet, dass die Preise fast denen der 1970er Jahre kurz nach der Abschaffung des Goldstandards gleichen - und das, obwohl seitdem hunderte Billionen Dollar, Yen, Euro und anderer Fiat-Müll gedruckt, verliehen und ausgegeben wurden.

Der Kosten für die Exploration, Entwicklung und Ausbeutung der weltweiten Rohstofflagerstätten sind zudem in die Höhe geschossen, da die leicht zugänglichen Vorkommen bereits abgebaut sind. Wenn Ihnen das nicht klarmacht, wie gewaltig das Überangebot ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Übrigens haben wir bald den "Jahrestag" von Janet Yellens Bemerkung, der Kollaps des Ölpreises und aller möglichen anderen Güter sei nur "vorübergehend".

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank wiederholte das vor nur zwei Wochen in einer seiner Erklärungen. Nur zu Ihrer Information: Der CRB notierte vor einem Jahr bei 250 Punkten, WTI-Rohöl wurde zu 61 USD je Barrel gehandelt und Kupfer zu 2,90 USD je Pfund, während es aktuell 190 Punkte, 44 USD je Barrel und 2,25 USD je Pfund sind.

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Wo immer man auch hinschaut, erblickt man das Massaker der Wirtschaft und die gefährlichen politischen und sozialen Auswirkungen; beispielsweise der politische Coup, der sich gerade in Portugal abspielt und mit den Entwicklungen in Griechenland vergleichbar ist, ganz zu schweigen von den Pleiten in allen vorstellbaren Bereichen, die uns in naher Zukunft bevorstehen.

Man muss wirklich kein Genie sein, um das Ausmaß der Verwüstung um uns herum zu erkennen. Der internationale Handel implodiert: Der Baltic Dry Index ist auf ein Rekordtief gefallen, China veröffentlichte am vergangenen Wochenende erschreckende Handelsbilanzen, in den USA werden ungeachtet der "starken" Arbeitsmarktdaten im Oktober massiv Stellen in der verarbeitenden Industrie abgebaut und verschiedene Indikatoren für das weltweite Frachtvolumen und die Transportkosten bestätigen den allgemeinen Eindruck.

Der Zusammenbruch der Wirtschaft, vor dem wir auf dem Miles Franklin Blog schon lange gewarnt haben, geschieht nicht nur genau jetzt, sondern auch viel schneller als erwartet. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass nicht nur die Preise für Rohstoffe und hochverzinsliche Anleihen fallen, sondern sich auch die meisten Währungen im Abwärtstrend befinden und bereits neue Rekordtiefs erreicht haben oder auf dem besten Wege dahin sind.

Hier ein Zitat des CEO des weltgrößten Frachtschifffahrtsunternehmen Maersk von letzten Wochenende:

"Die Weltwirtschaft wächst langsamer, als der Internationale Währungsfonds und andere große Institutionen das vorhergesagt hatten. Wir sind der Meinung, dass sich das globale Wachstum verringert. Der Handel ist aktuell deutlich schwächer, als er bei diesen Prognosen normalerweise wäre. Wir sind also etwas pessimistischer eingestellt, als die Wirtschaftsanalysten."

Ja, die meisten dieser Prognosen sind viel zu optimistisch. Hier bei Miles Franklin treffen wir jedoch keine "Vorhersagen", sondern schreiben einfach die Wahrheit, so wie wir sie sehen. Wir sind eindeutig viel pessimistischer, als die nutzlosen, uninformierten, ungebildeten oder anderweitig beeinträchtigten "Wirtschaftsprognostiker", die immer wieder einen neuen Aufschwung und endloses Wachstum versprechen, obwohl eine Talfahrt der Realität viel näher kommt.

Uns bleibt folglich nur, immer wieder so laut wie möglich zu wiederholen, dass der beispiellose, destruktive Wahnsinn der endlosen und immer schneller fortschreitenden Erhöhung der Geldmenge zum Untergang der Weltwirtschaft und damit auch zum Versagen der politischen und sozialen Strukturen führen wird. Der Ernst der Lage nimmt täglich im Tempo des wirtschaftlichen Zusammenbruchs zu. Es wird daher immer offensichtlicher, dass der finale Kollaps des globalen Fiat-Währungssystems näher rückt, während der Wert von echtem Geld unweigerlich explodieren wird.


© Andrew Hoffman
http://blog.milesfranklin.com


Der Artikel wurde am 9. November 2015 auf http://blog.milesfranklin.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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