Gold und ein halbes Jahrhundert der Kriege
14.11.2015 | Gary E. Christenson
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Was sagt uns das?1. Die Vereinigten Staaten scheinen noch mehr Kredite aufnehmen zu wollen und planen offenbar die massive Verstärkung ihrer Militärpräsenz in Syrien, Osteuropa und dem Südchinesischen Meer. Ausgehend von den Erfahrungen, die in Vietnam, Afghanistan und dem Irak gemacht wurden, sollten wir nicht allzu optimistisch sein, was die Vorteile für die amerikanische Wirtschaft, das internationale Ansehen der USA und den Wohlstand der US-Bürger betrifft.
2. Wir können mit Sicherheit sagen, dass die Ausweitung der Kriegshandlungen höhere Schulden, einen Anstieg der Verbraucherpreise, einen größeren Einfluss der Regierung auf die Wirtschaft und für den Großteil der US-Amerikaner einen niedrigeren Lebensstandard zur Folge haben wird.
3. Die Gold- und Silberpreise werden steigen.
Aber Gold und Silber fallen doch schon seit mehr als vier Jahren...
- Ja, das tun sie. Das vorherrschende Mantra war, dass die Stärke des Dollar unbedingt erhalten werden muss. Ein Einbruch des Dollarkurses wäre eine Katastrophe für die US-Wirtschaft, die Kriegsmaschinerie, die amtierenden Politiker und das internationale Prestige der Vereinigten Staaten. Ein Anstieg des Goldpreises würde signalisieren, dass das Vertrauen in die Regierung, die Währung und die Zentralbanken schwindet.
- Die herrschende Elite will, dass die Öffentlichkeit auf die ungedeckten Papierscheine des Dollar vertraut, statt auf Gold. Es ist daher nicht überraschend, dass der Goldkurs nach seiner starken Rally bis zum Jahr 2011 wieder eingebrochen ist, während der Aktienindex S&P 500 und die Anleihepreise seit 2011 steigen.
- Alle ungerechtfertigten Bewertungen müssen jedoch irgendwann ein Ende finden. Keiner, der nicht zu den "oberen Zehntausend" gehört, kennt den genauen Zeitpunkt, aber wir können uns sicher sein, dass die Aktien- und Anleihekurse nach unten korrigieren werden, während die Aufwendungen für Militäreinsätze, soziale Sicherungsprogramme und andere Staatsausgaben weiter zunehmen. Auch die Höhe der Schulden wird steigen - genauso wie der Goldpreis.
Zum Vergleich:
Das "offiziell" in Ford Knox gelagerte Gold umfasst 147.000.000 Unzen, was bei den aktuellen Preisen einem Wert von weniger als 200 Milliarden US-Dollar entspricht. Diese Summe ist gegenüber den Kosten für die Kriege der letzten Jahrzehnte kaum mehr als ein Rundungsfehler. Im Hinblick auf den Wert in Dollar ist das Gold in Fort Knox unbedeutend.
Angenommen, 99% dieses Goldes wären auf dem Markt verkauft worden (oder "verliehen"), um den Goldpreis niedrig zu halten und den Anschein eines starken Dollars aufrechtzuerhalten. Was das davon ergibt denn keinen Sinn aus der Sicht eines Zentralbankers oder hohen Regierungsbeamten, der dafür sorgen muss, dass der Dollar weiter steigt?
Angenommen, das Gold aus Fort Knox wurde verkauft, um den Goldpreis zu drücken, in die Schweiz verschifft, eingeschmolzen, wieder zu 1-kg-Barren mit einer Feinheit von 99,99% gegossen und anschließend an China oder Russland verkauft. Ist das wirklich so schwer vorstellbar, wenn wir wissen, dass in China, Indien und Russland sowohl die Zentralbanken als auch Privatpersonen ihre Goldbestände deutlich erhöht haben?
Das Internet ist voller schlauer Kommentare darüber, warum die Goldpreise in diesem Jahrzehnt weiter sinken werden. Ich bin da sehr skeptisch. Ich werde meine Meinung erst ändern, wenn die US-Regierung einen ausgeglichen Haushalt aufstellt, beginnt, ihre Schulden zurückzuzahlen und dem Frieden überhaupt eine Chance lässt.
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 10. November 2015 auf www.goldsilverworlds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.