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Iridium mit gestiegenen Umsätzen

16.11.2015  |  Martina Fischer
Gold unbeeindruckt von Anschlägen in Paris

US-Leitzinserhöhung nun wohl weitgehend eingepreist

Zum Handelsschluss in Europa war nicht abzusehen, dass wenige Stunden später völlig andere Gedanken und Gefühle die Menschen beschäftigen würden. Nach dem Terror in Paris herrschen nun weltweit Mitgefühl und Solidarität. Die Folgen für die Edelmetallmärkte werden sicher erst langsam erkennbar. Ob Gold für manche zusätzlich wieder "ein sicherer Hafen" wird, bleibt zu beobachten.

Letzte Woche dominierten den Goldpreis aber nach US-Arbeitsmarktzahlen und Währungsschwächen in Europa die immer wahrscheinlicher werdende erste US-Leitzinserhöhung seit knapp zehn Jahren: Am Donnerstag notierte der Preis des Edelmetalls mit 1074 $/oz so tief wie seit Februar 2010 nicht mehr. Auch etwas schwächer ausgefallene US-Inflations- und Einzelhandelsdaten unterstützten das Metall zum Wochenschluss nur temporär - der Goldpreis ging mit 1.083 $/oz ins Wochenende.

Auf diesem Niveau verzeichneten wir eine Zunahme der physischen Nachfrage in Europa. Wir schließen nicht aus, dass der Goldpreis im Vorfeld der Fed-Zinsentscheidung noch weiter fällt. Ein Rückgang bis auf 1.040 $/oz ist vorstellbar. Dennoch sollte eine US-Leitzinserhöhung inzwischen weitgehend eingepreist sein.

Die Goldnachfrage im dritten Quartal dieses Jahres ist unterdessen um 8 Prozent auf 1.120,9 Tonnen gestiegen. Dies berichtete das World Gold Council (WGC), die Interessenvereinigung der Goldproduzenten, am Donnerstag in seinen vierteljährlichen "Gold Demand Trends". Deutliche Zuwächse waren im Investmentgeschäft zu verzeichnen, das insgesamt um 27% zulegte. Hier nahm das Kaufinteresse vor allem in der ersten Hälfte des Quartals zu, als der Goldpreis merklich nachgab - in der zweiten Hälfte flaute das Interesse hingegen wieder ab.


Silber relativ schwächer als Gold

Zunächst weiterer Rückgang des Silberpreises

In der letzten Woche erlebten wir ein weiteres Kapitel des Abwärtstrends des Silberpreises, der sich langsam Richtung Jahrestiefststand bei 13,98 $/oz bewegte. Dort ist charttechnisch eine starke Unterstützung zu erwarten. Wir gehen davon aus, dass dieses Level zunächst hält und Silber sich wieder etwas von diesem Low erholen kann.

Seit Ende Oktober hat in USD gehandeltes Silber bereits 11% nachgegeben. Während Gold die Woche mit nur geringem Verlust schloss, musste Silber einen Verlust von 3% einstecken. Die ETF Bestände stiegen im betrachteten Zeitraum leicht um eine Million Unzen. Hier nutzen Käufer offenbar das niedrige Niveau.


Neues 7-Jahres-Tief beim Platinpreis

Platin durchbricht Widerstände nach unten

Platin fiel in der vergangenen Woche auf ein 7-Jahres-Tief, das niedrigste Niveau seit Dezember 2008. Platin konnte die psychologische Marke von 900 $/oz nicht halten; das Metall fiel im Berichtszeitraum von 940 $/oz. auf 863 $/oz zurück. Auch die Supportlevel bei 925 $/oz bzw. 899 $/oz wurden schnell durchbrochen. Platin schien im freien Fall ohne Unterstützung zu finden. Auf dem niedrigen Niveau konnte immerhin ansteigende industrielle Nachfrage verzeichnet werden.

Schwamm handelt unverändert niedrig gegenüber Zürich. Veräußerung von ETF Beständen im Oktober verzeichneten den größten "Abgang" dieses Jahr bisher: Diese verringerten sich um 246.000 Unzen oder 9%. Aus Sicht der Wechselkurse setzen die Schwäche von südafrikanischem Rand und russischem Rubel Anreize zum Verkauf in USD anstelle der lokalen Währungen. Die fallenden Preise verschärfen auch den Druck auf südafrikanische Produzenten, die teilweise Minen-Stilllegungen in Betracht ziehen oder - wie im Fall Lonmin - mit einer Kapitalerhöhung reagieren.


Palladium im freien Fall

Gute US-Absatzzahlen bei Automobilen helfen nicht

Auch die positiven Entwicklungen beim Automobil-Absatz in den USA gaben in der letzten Woche dem Palladium keinen Halt. Palladium wurde zwischen 533 $/oz und 618 $/oz gehandelt. Anfang der Woche hielt sich Palladium noch relativ gut über der Marke von 600 $/oz, verlor am Mittwoch dann allerdings innerhalb kürzester Zeit knapp 20 $/oz.

Von da an ging es nur noch bergab bis am Freitag sogar Levels unter 540 $/oz gehandelt wurden. Und es scheint bisher noch keine Anzeichen zu geben, dass Palladium den Boden hier schon erreicht hat. Die Nachfrage aus der Industrie ist sehr verhalten. Nächstes Level auf der unteren Seite liegt charttechnisch bei 521 $/oz. In den letzten Wochen wurden zudem größere Abflüsse aus den Palladium ETFs verzeichnet, hauptsächlich aus südafrikanischen Funds.


Leicht schwächere Preise bei Rhodium, ruhiges Geschäft im Ruthenium und Iridium mit gestiegenen Umsätzen

Rhodium handelte im Vergleich zu Platin und Palladium relativ stabil und hat in der Berichtswoche nur leicht nachgegeben. Es gab jedoch bereits erste Geschäfte, die durch das tiefe Niveau ausgelöst wurden. Der Preis handelt auf einem 11,5 Jahrestief, was angesichts des momentanen Umfelds nicht wirklich verwundert.

Für Ruthenium hat sich die Gesamtmarktsituation nicht verändert. So gab es wenige Neuigkeiten und die Woche verlief ohne nennenswerte Transaktionen oder Informationen. Wir sahen entsprechend geringe Umsätze in der Berichtswoche. Die Nachfrage nach Iridium ist etwas gestiegen und trifft auf ebenfalls verbesserte Verfügbarkeit. Seitens der Elektronik- und Chemieindustrie war größerer Bedarf zu sehen. Die Preise haben sich nicht verändert, doch der Ausblick ist verhalten positiv.


© Volker Skowski, Global Business Unit, Heraeus Metal Management
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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