Gold und der umgekehrte Goldfinger-Effekt
28.11.2015 | Gary E. Christenson
1964 war Sean Connery in dem Film "Goldfinger" zu sehen, in dem der Bösewicht, ein Brite namens Goldfinger, versuchte den Wert seiner persönlichen Goldreserven um das Zehnfache zu erhöhen. Sein Plan bestand darin, in Fort Knox eine Atombombe zu zünden, die das Gold der Vereinigten Staaten auf Jahrhunderte radioaktiv machen sollte. Die Goldbestände in Fort Knox waren damals die größten der Welt. Wären sie effektiv nicht mehr verfügbar gewesen, hätte das den Goldpreis, der 1964 bei 35 USD je Unze lag, mindestens auf das Zehnfache ansteigen lassen. James Bond konnte den heimtückischen Plan natürlich verhindern und rettete das Gold der USA, den Dollar und die US-Regierung.
Derzeit wird Gold zu rund 1.100 USD je Unze gehandelt. Mit dem Drucken zu großer Mengen an Fiat-Dollars hat man also das erreicht, was Goldfinger nicht konnte - einen substantiellen Anstieg des Goldpreises.
Nach heutigen Maßstäben ist der Film nicht sonderlich gut, aber immerhin machen Sean Connery und die Bond-Girls eine gute Figur. Ungeachtet dessen, ob man den Film schlecht findet oder nicht, gibt es einige interessante Parallelen zur heutigen Welt.
In mancher Hinsicht hat sich in den vergangenen 50 Jahren nicht viel geändert. Alle Beobachtungen, die Goldfinger im Hinblick auf Gold gemacht hatte, sind heute noch wahr. Was hat sich geändert?
Derzeit wird Gold zu rund 1.100 USD je Unze gehandelt. Mit dem Drucken zu großer Mengen an Fiat-Dollars hat man also das erreicht, was Goldfinger nicht konnte - einen substantiellen Anstieg des Goldpreises.
Nach heutigen Maßstäben ist der Film nicht sonderlich gut, aber immerhin machen Sean Connery und die Bond-Girls eine gute Figur. Ungeachtet dessen, ob man den Film schlecht findet oder nicht, gibt es einige interessante Parallelen zur heutigen Welt.
- Goldfinger hatte verstanden, dass Gold im Jahr 1964 die Grundlage für die Stärke des Dollar und das Vertrauen in die amerikanische Währung war. Immerhin hatte die US-Regierung sich verpflichtet, Dollar gegen Gold einzutauschen und hielt daran fest, bis Präsident Nixon das Bretton-Woods-System 1971 außer Kraft setzte.
- Goldfinger erkannte, dass der Wert des US-Dollar und die weltweite wirtschaftliche Macht der USA stark darunter leiden würden, wenn das Gold in Fort Knox verschwände oder anderweitig nicht verfügbar wäre.
- Ihm war natürlich auch klar, dass der Goldpreis in die Höhe schießen würde, wenn das potentielle Goldangebot aus Fort Knox dem Markt nicht mehr zu Verfügung steht.
- Goldfinger hatte verstanden, dass Gold einen bleibenden Wert besitzt und somit Reichtum darstellt. Natürlich wusste er auch, dass man Gold nicht essen kann, aber Banknoten und digitale Dollar sind auch nicht gerade nahrhaft, deswegen ließ er sich von solch sinnlosen Argumenten nicht umstimmen. Ihm war klar, dass der Wert von Gold auf der ganzen Welt geschätzt wird, vor allem in Asien.
- Der britischen Regierung war bewusst, dass das in London verwahrte Gold einen wichtigen Faktor für die Wirtschaft des Landes darstellte und das verbleibende British Empire stützte. Ihnen war auch klar, dass ein schwacher US-Dollar und ein Machtverlust der Vereinigten Staaten den britischen Interessen schaden würde.
In mancher Hinsicht hat sich in den vergangenen 50 Jahren nicht viel geändert. Alle Beobachtungen, die Goldfinger im Hinblick auf Gold gemacht hatte, sind heute noch wahr. Was hat sich geändert?
- Ab August 1971 weigerte sich Nixon, US-Dollar gegen physisches Gold zu tauschen. In der Folge schoss der Preis von 42 USD auf über 800 USD. Die Kaufkraft des Dollar nahm logischerweise ab. Der Rohölpreis stieg von weniger als 2 USD auf etwa 40 USD. Ab 1980 erhöhte sich das Verbraucherpreisniveau so rasant, dass selbst der Regierung klar wurde, dass etwas getan werden musste.
- Um den Wertverlust des Dollar, die Inflation der Verbraucherpreise und das schwindende Vertrauen in die Währung zu bekämpfen, wurden die Zinssätze in den zweistelligen Bereich angehoben. Die US-Wirtschaft taumelte, die Aktien fielen und die Anleihepreise brachen ein.
- Doch nach ein paar Jahren war der Goldpreis wieder stark gesunken und die Aktien- und Anleihemärkte starteten eine 30 Jahre währende Hausse. Die Fiatwährungen wurden zu neuem Leben erweckt und Elite der Finanzwelt und der Politik konnte ihr Vermögen enorm erweitern.
- Die Zentralbanken begannen, Gold an den Markt zu "verleihen", um den Preis des Edelmetalls weiter zu drücken. Die US-Regierung verkaufte außerdem mehr als 1 Milliarde Unzen Silber aus ihren strategischen Reserven, um auch den Silberpreis nach unten zu bringen. Diese Verkäufe hielten die Edelmetallpreise bis 2011 auf einem niedrigen Niveau.
- Der Dollar stieg gegenüber anderen Währungen und die meisten Amerikaner verloren das Interesse an Gold. Sie investierten ihr Kapital in Finanzanlagen und waren der festen Überzeugung, ihr auf einer schuldenbasierten Fiatwährung beruhender Papier-Reichtum hätte tatsächlich einen Wert. Die meisten vergaßen, dass der intrinsische Wert eines Papier-Euro, -Dollar, -Pfund oder -Yen fast Null ist und dass ungedeckte Fiatwährungen eines Tages zu diesem intrinsischen Wert zurückkehren.
- Die Lehren, die man aus der Geschichte hätte ziehen können - nicht mit echten Werten hinterlegte Papierwährungen gehen früher oder später immer unter - wurden wie üblich ignoriert.