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Palladium - Volatile Woche mit großer Handelsspanne

23.11.2015  |  Martina Fischer
Gold - Gold weiterhin in Schwächephase

Erholung vor Zinsentscheidung der Fed unwahrscheinlich

Ungeachtet einer zwischenzeitlichen Erholung und aufkeimender physischer Nachfrage befindet sich der Goldpreis weiterhin in einer Schwächephase. Auch die wachsenden geopolitischen Unsicherheiten, die den Preis des "Krisenmetalls" tendenziell unterstützen, ändern hieran nichts. Im Gegenteil: Die Gold ETF-Bestände sind auf den tiefsten Stand seit März 2010 gefallen. Beim weltgrößten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares, fiel das gehaltene Volumen sogar auf das niedrigste Niveau seit September 2008 (Lehman-Pleite) zurück.

Das Metall beendete die Handelswoche mit 1.077 $/oz. Dies war die fünfte Woche in Folge, die Gold schwächer beendete als es sie begonnen hatte. Kurzfristige Unterstützung sollte auch in den kommenden Tagen bei 1.066 $/oz aufkommen, bevor ein Test von 1.045 $/oz, dem Tief aus dem Jahr 2010, in Reichweite kommt.

Nach den deutlichen Preisverlusten der vergangenen Wochen schließen wir jedoch eine kurzfristige Gegenbewegung nicht aus. In diesem Fall liegt ein signifikanter Widerstand bei 1.095 $/oz. Erst wenn der Preis diese Marke nachhaltig überwunden hat, wäre der Abwärtstrend beendet. Eine solche Entwicklung ist jedoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am 16. Dezember unwahrscheinlich.

Nachdem die wirtschaftliche Unsicherheit in den Schwellenländern etwas aus dem Fokus der Marktteilnehmer verschwunden ist, werden US-Wirtschaftsdaten wieder die kurzfristigen Preisbewegungen bestimmen. Unter anderem steht heute die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindexes (PMI) an und in der kommenden Woche die vielbeachteten Arbeitsmarktdaten. Sollten diese Daten entsprechend den Erwartungen - oder besser - ausfallen, würde dies die Wahrscheinlichkeit der US-Leitzins-Erhöhung weiter steigern und damit den Goldpreis nochmal unter Druck setzen.


Silber - Unterstützung bei Jahrestiefstand durchbrochen

Weiterhin gute physische Nachfrage

Nachdem die Unterstützung beim Jahrestiefstand bei 13,98 $/oz vergangene Woche zunächst hielt, wurde die Marke im asiatischen Handel heute Morgen durchbrochen. Erwartungsgemäß erfolgten daraufhin Anschlussverkäufe, die den Kurs bis auf 13,88 $/oz nach unten drückten.

Es bleibt nun abzuwarten, ob sich Silber im Laufe des Tages wieder erholen und mit einem Schlusskurs über 14 $/oz etablieren kann. Aufgrund der überverkauften Situation und nach täglichen Kursverlusten über einen Zeitraum von 3 Wochen hinweg, spricht einiges dafür, dass eine Korrektur nach oben überfällig ist.

Die physische Nachfrage nach dem Metall ist weiter stark. Die Silbermünzenumsätze der US-Mint bewegen sich nach wie vor auf einem hohen Niveau. Nach den großen Abflüssen der vergangenen Wochen konnten sich auch die ETF-Bestände weiter von den Tiefständen erholen, die wir Anfang des Monats verzeichnet hatten.


Platin - Vierte Woche in Folge mit Verlusten

Physische Nachfrage zieht leicht an

Nachdem Gold auf einen Fünfjahrestiefstand fiel, konnte sich auch Platin dem Abwärtstrend nicht entziehen. Am Mittwoch lag der Kurs im PM-Fixing (LBMA Platinum Price) nur noch bei 844 $/oz. Da Platin technisch leicht überverkauft scheint, könnte eine - wenn auch nur kurzfristige - Aufwärtsbewegung die Folge sein.

Insgesamt erreichen uns allerdings vor allem auf der Nachfrageseite keine Nachrichten, die auf eine nachhaltige Trendwende hindeuten könnten: weder die chinesische Wirtschaft noch die globale Konjunktur können positive Impulse setzen und auch in der VW-Abgasaffäre sind das weitere Vorgehen und mögliche Implikationen noch weitgehend unklar.

So rückt mittlerweile auch die 800 $/oz-Marke als nächste psychologische Hürde in immer weitere Nähe. Diese Entwicklung dürfte wohl kaum für Entspannung bei den südafrikanischen Platinproduzenten sorgen. Auf dem niedrigen Preisniveau konnte zumindest eine ansteigende Industrienachfrage verzeichnet werden, die den Markt (noch) stützt. Schwammprämie bzw. -discount bleiben allerdings unverändert.

In Euro hat sich Platin mittlerweile auf einem Preisniveau von unter 26 €/g etabliert.


Palladium - Volatile Woche mit großer Handelsspanne

Niedriges Preislevel ohne positive Nachfrageeffekte

Palladium hat eine recht volatile Woche hinter sich. Die Handelsspanne reichte vom Wochenhoch bei 560 $/oz bis zum Tiefstand bei 527 $/oz. Dabei wurde jeder Anlauf nach oben kurzfristig auch wieder durch Verkäufe nach unten korrigiert. Sollte die Unterstützung bei 535 $/oz nicht halten, ist das nächste Level 450 $/oz in Sicht. Anders als bei Platin, konnte das niedrige Preisniveau bei Palladium die Industrienachfrage nicht stimulieren.

Palladium befindet sich schon seit 2012 im Angebotsdefizit, was auf den Preis allerdings nur bedingt Auswirkungen hatte. Laut dem vergangene Woche von Johnson Matthey veröffentlichten Report könnte sich das Defizit weiter verringern: die südafrikanischen Minen erholen sich nach und nach vom Streik in 2014, zusätzlich werden steigende Volumina aus dem Autokatalysator-Recycling erwartet.


Rhodium, Ruthenium, Iridium - Keine Preisveränderung bei Rhodium, sehr ruhiges Geschäft im Ruthenium und Iridium wieder etwas aktiver

Rhodium hat sich während der gesamten Berichtswoche nicht bewegt, obwohl wir relativ gute Umsätze verzeichnen konnten. Die schwierige Lage auf dem Automobilmarkt spielt hier sicher eine gewichtige Rolle. Da es aber nach wie vor Anfragen aus anderen Industrien gibt, sieht es momentan so aus, als hätte der Preis auf dem aktuellem Niveau Unterstützung gefunden.

Auch in dieser Woche gibt es über den Ruthenium-Markt nicht viel zu berichten. Wie schon in der Vorwoche war das Umfeld sehr ruhig und im Großen und Ganzen recht ereignisarm.

Im Iridium scheint der in der vergangenen Woche angedeutete, leicht positive Ausblick etwas Fahrt aufzunehmen: Das gehandelte Volumen ist etwas angestiegen und nach wie vor liegen Anfragen, auch zur Preisabsicherung, vor. Durch die noch immer eingeschränkte Verfügbarkeit gibt es aktuell keinen Anlass für tiefere Preise. Die Perspektive für Iridium bleibt weiter positiv.


© Martina Fischer, Head of Marketing & Communications
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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