Die Edelmetall-Hausse ist noch nicht vorüber!
25.11.2015 | Mark J. Lundeen
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In den 1950er Jahren begannen die Anleihemärkte einen Inflationsausgleich zu fordern, um die Anleihekäufer für die steigenden Verbraucherpreise zu entschädigen. In den 1970ern löste der fortwährende Anstieg der Zinssätze und des Preisniveaus schließlich eine Hausse an den Edelmetallmärkten aus, als das Vertrauen in den US-Dollar zu bröckeln begann.Betrachten Sie den untenstehenden Chart: Die Gold-Hausse der 1970er Jahre fand im Umfeld steigender Zinsen statt, während der Bärenmarkt von 1980 bis 2001 in eine Zeit mit sinkenden Zinsen fiel. Der aktuelle Bullenmarkt an den Aktien- und Anleihemärkten begann 1981, als die Anleiherenditen einbrachen. Die Zinssätze werden manipuliert, seit Alan Greenspan im August 1987 Vorsitzender der Fed wurde. Es überrascht also nicht, dass sich die Zinssätze seit Beginn der nächsten Edelmetall-Hausse im Jahr 2001 weiter verringerten.
Heutzutage sind nicht nur die Regierungen auf allen Ebenen, sondern auch die Unternehmen und zahlreiche Privatpersonen so hoch verschuldet, dass eine Rückzahlung letztlich unmöglich ist. Wenn die erste Welle der Zahlungsausfälle die Finanzmärkte überrollt, werden die Anleiherendite wieder in den zweistelligen Bereich steigen und die Menschen, die ihre in sich zusammenfallenden Anleihen verkaufen, werden Janet Yellen nicht um Erlaubnis fragen.
Im Folgenden sehen Sie die Fortsetzung des obenstehenden Charts mit den aktuellen indexierten Daten bis zum heutigen Tag. Seit dem Hoch des Dow Jones im Jahr 2000 wird es immer offensichtlicher, dass es den "finanzpolitischen Entscheidungsträgern" nicht mehr so gut gelingt, die Währungsinflation (blaue Linie) zu den Aktienmärkten zu lenken (rote Linie). Der Tag wird kommen, an dem sich der Aktienmarkt vollständig vom steigenden Geldangebot entkoppelt. Janet Yellen und ihre Lakaien aus dem Offenmarktausschuss werden dann hilflos zusehen müssen, wenn der Dow Jones erneut einen historischen Crash erlebt.
Seit 2013 hat die Geldmenge kontinuierlich weiter zugenommen, ohne jemals wieder reduziert zu werden. Wenn die Anleiherendite erneut steigen und die Aktienkurse einbrechen, werden die Dollarpreise für Gold und Silber wie schon in den 1970er Jahren zwangsläufig steigen. Das Kapital wird sich fluchtartig aus in Dollar bewerteten Finanzanlagen zurückziehen, genauso wie aus dem US-Dollar selbst, der "globalen Reservewährung".
Kommen wir nun zum zweiten BEV-Chart für Silber, das den Zeitraum des aktuellen Bullenmarktes umfasst. Der Chart beginnt am 2. November 2001, damit die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen während des Bullenmarktes besser erkennbar sind. Seit November 2001 führte der Silberkurs fünf Korrekturbewegungen aus und jede dieser Korrekturen war deutlicher ausgeprägt als die vorhergehende.
Beachten Sie aber, dass nur Korrektur D (die Immobilienkrise) dazu führte, dass der Kurs unter den Tiefststand der vorherigen Korrektur fiel. Selbst heute, in der Talsohle des Preisrückgangs um 70% seit dem letzten Hoch, notiert der Silberkurs noch immer 5,32 USD über dem Tief vom November 2008. Was bedeutet das nun? Seit November 2001 befindet sich Silber in einem vollkommen verrückten Bullenmarkt - aber es bleibt dennoch ein Bullenmarkt.
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um den obenstehenden BEV-Chart zu analysieren. Die derzeitige Korrekturbewegung (E) ist sehr ungewöhnlich im Vergleich zu den vier vorhergehenden. Während der Korrekturen A-D crashte der Silberkurs sehr schnell auf sein Tief, wo er einen Boden bildete, anschließend wieder hinauf zur 0%-Linie (also zu neuen Hochs) kletterte und so die regelmäßigen V-Muster im Chart erzeugte.