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Papier-Gold und Papier-Silber: Das Ende naht

26.11.2015  |  Steve St. Angelo
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Wie wir sehen können, geschieht nach 2010 etwas Interessantes mit dem Netto-Zuwachs der Edelmetallbestände der Gold- und Silber-ETFs - er verschwand praktisch spurlos. Bei Gold wurde der Wert sogar negativ.

Zwischen 2006 und 2010 erhöhten sich die Goldbestände der ETFs auf Netto-Basis weltweit um 61,4 Mio. Unzen, während im gleichen Zeitraum physische Goldmünzen und -barren im Umfang von 122,8 Mio. Unzen nachgefragt wurden.

Was den Silbermarkt anbelangt, konnten die ETFs sogar eine Bestandserhöhung um 569,3 Mio. Unzen verzeichnen. Die physischen Silberkäufe erreichten in diesen Jahren dagegen nur die Höhe von 528,9 Mio. Unzen.

Vergleichen wir das nun mit dem folgenden Zeitraum von fünf Jahren, nachdem die Edelmetallkurse 2011 ihren Höchststand erreicht hatten und wieder bis auf die aktuellen Tiefs fielen.

Die globale Nachfrage nach Gold-ETFs hat sich im Zeitraum von 2011 bis 2015 (der Wert für 2015 beruht auf der vorhergesagten Nachfrage) gegenüber den vorhergegangenen fünf Jahren nicht nur verringert, der Zuwachs wurde sogar negativ, d. h. die Bestände wurden um 21,2 Mio. Unzen reduziert. Das steht in scharfem Kontrast zur enormen Erhöhung der Nachfrage nach Münzen und Barren: Innerhalb der letzten fünf Jahre haben Investoren insgesamt 208,8 Mio. Unzen an physischem Gold gekauft.

Am Silbermarkt können wir den gleichen Trend beobachten. Im Zeitraum von 2011 bis 2015 erwarben die Investoren die Rekordmenge von 994,1 Mio. Unzen an echtem Silber in Form von Münzen und Barren, während die Silber-ETFs weltweit gerade einmal einen Zuwachs um lächerliche 18,2 Mio. Unzen verzeichnen konnten.

Der riesige Unterschied zwischen den Käufen von Papier-Gold und Papier-Silber auf der einen Seite und physischen Münzen und Barren auf der anderen Seite spricht eine klare Sprache. Die Investoren kaufen Rekordmengen an physischen Edelmetallen, meiden die Papier-ETFs aber wie die Pest.

Ich kann mir die reflexartige Antwort eines typischen Analysten gut vorstellen, der auf dem Friedhof irgendeines Mainstream-Pressekanals ausgegraben wurde: Die Nachfrage nach Gold- und Silber-ETFs sei nur aufgrund der gesunkenen Edelmetallpreise zurückgegangen.

Diese Einschätzung ergibt für sich betrachtet durchaus Sinn, aber warum erreichen die physischen Edelmetallkäufe dann trotz der niedrigen Preise einen Rekordwert? Stellen Sie dem Wall-Street-Analysten diese Frage und er wird Sie nur verständnislos ansehen.

Die Edelmetallanleger haben zwischen 2011 und 2015 also die erstaunliche Menge von 208,8 Mio. Unzen Gold und fast 1 Milliarde Unzen Silber gekauft, während die globale Nachfrage in Gold- und Silberinvestments in Form von ETFs in den Keller fiel!

Meiner Ansicht nach bedeutet das den Tod für Papier-Gold und Papier-Silber. Alles, was jetzt noch fehlt, ist ein ordentlicher Herzinfarkt, damit das übergewichtige, schwabbelige und von Natur aus schwache Währungssystem strauchelt und in der Gosse landet.

Ich schaue mich übrigens gern auf den anderen alternativen Edelmetall-Webseiten um und lese einige der dort abgegebenen Kommentare. Es scheint, als hätten auf machen dieser Seiten mittlerweile Leute die Überhand, die glauben, die "Gold- und Silberbugs" wären von ominösen Edelmetall-Scharlatanen über den Tisch gezogen worden. Es wird heutzutage einfach nicht langweilig.

Diese Individuen sind genauso wankelmütig wie die Öffentlichkeit. Wenn die Zeiten gut sind, schwimmen sie mit auf der Welle der Euphorie, doch sobald die Zeiten schwieriger werden, sind sie die ersten, die sich gegen die Personen wenden, denen sie zuvor bereitwillig gefolgt sind.

Genau wie viele der Marktbeobachter, deren Analysen sie lesen, versteht die Mehrheit der Menschen nicht wirklich, wie die Dynamik im Energiesektor derzeit alle Bereiche der Finanzwirtschaft erfasst und zerstören wird. Gott hat wirklich einen Sinn für Humor.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 24. November 2015 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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