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Weckt die "Gelbe Gefahr" Ängste oder Hoffnungen?

08.12.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Hat man hieraus gelernt? Kaum, denn es gilt: ‚wollen schon, können nicht’, denn die totalitäre, zentralisierte Entscheidungsstruktur Chinas begünstigt die Durchsetzung großer Projekte mit Langzeitcharakter per Federstrich. Dagegen müssen in den fragmentierten Industrien des Westens viele Vorstände, Aufsichtsräte, Banken, Behörden, Gewerkschaften, Städte, Gemeinden, Naturschützer, Experten, Investoren und Konzernspitzen alle erst mühsam zu einem Konsens finden. Damit wird ein wirksamer Lernprozess, zumindest im großen Stil mit Breitenwirkung, zwar in Textbüchern für wirtschaftliche Strategie interessant beschrieben, jedoch in seiner praktischen Durchführung beinahe unmöglich.

In Anlehnung von Maos legendärem "Langen Marsch", der ihn an die Macht brachte, scheinen die Chinesen nun einen ebensolchen "Langen Marsch" zu planen, der ihnen den Platz an der Sonne, genauer, in die Position der Weltmacht Nummer Eins bringen soll. Das Dumme ist nur, dass eben dieser Platz schon, oder genauer - noch immer - besetzt ist, Das aber bedarf dringend der Änderung. Amerika soll vom Thron gestoßen werden. Nach echter asiatischer Manier bereitet man sich wieder mal in aller Stille vor, und die "gelben Langzeitplaner" haben alle Hände voll zu tun.

Auf jeden Fall ist ein Zusammenstoß mit den USA vorprogrammiert. Wann genau und in welcher Form dieser kommt, vermag niemand ohne die Gabe der Prophetie zu sagen. Aber er kommt, denn der Eine hat die Weltmacht, und der Andere will sie haben. Vorerst wird das Vorfeld abgesteckt und die Vorbereitungen laufen still, unauffällig aber intensiv,


Möglicher Schlachtplan

Pekings Absichten bleiben natürlich nicht unbemerkt und so konnte es geschehen, dass unlängst eine kleine Explosion im chinesischen Tianjin stattfand, Militärhubschrauber über Peking kreisten, und man von "kinetischen Vergeltungsmaßnahmen" Washingtons durch eine neue und exotische Weltraumwaffe ("Rod of God", also die "Rute Gottes") spricht. Wie immer man darüber denken mag, ein stiller, aber erbitterter Krieg ist nicht nur geplant, sondern scheint bereits begonnen zu haben.

Dabei könnte Chinas geheimer Schlachtplan etwa so aussehen:

Man plant einen Überraschungsangriff nach langer sorgfältiger Vorbereitung, wobei die Zeitspanne von "Quartalen", anders wie im Westen, nach echter chinesischer Mentalität, durch Spannen von Jahren ersetzt wird. Man wird erst dann zuschlagen, wenn man die Zeit für gekommen hält und alle sorgfältigen Vorbereitungen komplett abgeschlossen wurden.

Zum einen errichtet man einen fast unüberwindlichen Firewall der Nachrichten-Zensur. Dieses Abschotten von allen Nachrichten, die irgendwie auch nur im geringen Maße regierungs- und systemfeindlich sein könnten, läuft schon seit langer Zeit und wird laufend verschärft. Gut informierte Dissidenten sind damit in Reich der Mitte so selten, wie Alexandrite im Bereich der Edelsteine. Außerdem riskieren sie Leib und Leben, wenn sie verbotene Informationen a) sich beschaffen und b) weitergeben.

Peking hat vom Westen gelernt: Die Washington Post und die New York Times laden zum Nachahmen ein. Sie sind (ähnlich wie auch google und andere Infodienste) weiter nichts als streng zensierte staatlich gesteuerte Sprachrohre der US-Eliten. Derartiges kopiert man eifrig im Osten. So zensiert man dort z. B. Naturalnews.com.

Eine wasserdichte Informationssperre bzw. Zensur gelingt natürlich weder im Westen noch im Osten. Dies beweist die Verhaftung von über 25.000 Computer-Freaks, die im Laufe dieses Jahres in China inhaftiert und wegen "Internet-Verbrechen" (meist 'blog-Schreiber') angeklagt wurden. Ihnen droht Arbeitslager oder sogar Organentnahme in besonderen extrem abgeschotteten Einrichtungen. Der Handel mit gesunden Organen bringt dem Regime hohe Milliardenbeträge. Ein Herz soll 120.000 $, eine Leber 110.000 $; ein Paar Lungenflügel 180.000 $ und ein Auge 80.000 $ kosten. Knochenmark, Teile von Gliedmaßen und andere Organe sind deutlich billiger. Irgendwie sind die im Westen so oft beschworenen "Menschenrechte" abhanden gekommen.

Zum anderen spricht man auch im Westen schon ganz offen von einem bevorstehenden Angriff auf die derzeitige Weltleitwährung, also den Dollar einschließlich der dollar-denominierten Schuldpapiere auf den globalen Märkten. Peking wirft zwei- oder auch dreistellige Milliardenbeträge gehorteter Dollars auf den Markt. Damit fällt der Wert des Dollars wegen des Überangebots rapide, und wer im Westen noch Dollars hält, versucht diese schnell noch los zu werden, bevor die Kurse weiter purzeln.

Damit steigen natürlich Kreditkosten und Zinsen in den USA, die wegen ihrer astronomischen Schulden und des Finanzkartenhauses wie ein vom Super-Erdbeben getroffenes wackliges Gebäude, unter der nun viel höheren Zinslast und deren Bedienung zusammenbrechen würde. Gleichzeitig wird feierlich verkündet, dass der Yuan ab sofort durch eine Teilgolddeckung abgesichert wird. Natürlich wechselt dann Dick, Tom und Jerry die vorhandenen Mittel in den sicheren goldwerten Yuan, raus aus den Luftnummern der ungedeckten Papiergeldwährungen.


Amerikas Gold, fast alles verschwunden?

Theoretisch könnte Amerika mit seinen offiziell vorhandenen 10.300 Tonnen Gold kontern. Doch leider dürften davon vielleicht nur noch 1.000 Tonnen oder weniger physisch vorhanden sein. Die letzte Inventur fand 1953 (!) statt und Washington versucht die gewaltige Lücke, die durch Verkäufe und Leihgaben an Bullion Banken sowie durch Preisdrückerei entstand, geschickt zu verbergen. Doch der Praxis-Test steht noch aus. Wenn eine Golddeckung des Dollars als Gegenmaßnahme zum Gold-Yuan verkündet würde, und Dollarmassen anfluten (etwa 75% aller Dollars zirkulieren im Ausland), und deren Eintausch gegen Gold gefordert würde, stellt sich schnell heraus, dass dieses nicht möglich ist.

Einem finanziell nackten Toten kann man bekanntlich kein Geld und schon gar nicht irgendwelches Gold aus der Tasche ziehen. Selbst der kleine Mann, der dann am Bankschalter kleine Beträge in Gold tauschen möchte, dürfte leer ausgehen. Durch derlei Erfahrungen und sehr rasch zirkulierende Nachrichten wird natürlich das Vertrauen in diese in beliebiger Menge produzierbare "Währung" der Würgetod ereilen.

Das System aber basiert auf Vertrauen, Desinformation, glatten Lügen und Täuschung. Käme die Wahrheit heraus, wäre das Ende einer bisher gut getarnten Bananenrepublik gekommen. Selbst die militärische Besetzung von über 130 (manche sprechen von 150) Ländern, darunter Deutschland, ja selbst die weltweit mit Abstand größte Militärmacht der Welt, wären dann nicht mehr finanzierbare Dinge der Vergangenheit.


Die Rache des Ent-Industriealisierungs-Gottes

Zudem hat China den Yuan gerade mehrere Male abgewertet. Dies bedroht die wirtschaftliche Grundlage der noch in den USA verbliebenen nicht konkurrenzfähigen Industrien. Jetzt rächt sich die gewaltige De-Industriealisierungs-Kampagne in der zweiten Hälfte es letzten Jahrhunderts, in deren Verlauf 75 bis 80% der US-Industrie nach Asien, zumeist nach China, wegen der "dort ach so billigen Arbeitskräfte" verlagert wurde.

Werten die Chinesen weiter ab, folgen Wellen von Unternehmenspleiten und Massenentlassungen im "ach so schönen Amerika". Letzteres ist von der Importschwemme der unschlagbar billigen Massengüter aus China völlig abhängig, während die Chinesen ihre Abhängigkeit vom zurückfließenden Dollarstrom langsam aber sicher, und wie immer, leise, abbauen. Bestanden früher die Devisenreserven zu 100% aus Dollars oder Dollarpapieren, so sind es heute nur noch etwa 50%. Die Zeitbombe tickt.

Außerdem laufen weltweit riesige Ankaufswellen von Sachwerten aller Art. Rohstofflager, Wasserreserven, Ölfelder, Farmengelände, Supermärkte, Fischzuchtstationen, Minen, Hochhäuser, Weideflächen, Kohleflöze, Wälder und sogar Seen, stehen auf Pekings Einkaufsliste. Etwas schnoddrig ausgedrückt: Den Chinesen gehört inzwischen halb Afrika. Und in den übrigen 4 Kontinenten ist man ebenfalls einkaufsbesessen hoch aktiv. Notwendige Devisen hat man ja ohne Ende.


Die nationale Wirbelsäule quietscht unter der Schuldenlast

Wie bietet sich die Gegenseite dar? Die rund 19 Billionen (also 19.000 Milliarden) $ schwere verzinsliche Schuldenlast der US-Regierung, zusammen mit den zinslosen, morgen fälligen Verpflichtungen (z. B. medizinische, soziale, militärische, verwaltungstechnische und Wohlfahrts-Kosten) in Höhe von etwa 150 Billionen $ wirken wie Bleigewichte an den Beinen eines Ertrinkenden. Hinzu kommen die Schulden von Bundesstaaten, Städten, Gemeinden, Unternehmen, von Privatpersonen und Studenten (letztere allein stehen mit rund 2 Billionen in der Kreide). Washington versucht sich durch Gelddrucken zu retten, bekämpft also Schulden mit neuen Schulden, was die Bleigewichte immer weiter vergrößert.

Bläst China zum Sturm auf den Dollar, bleibt Washington nur eine Alternative: Radikale massive Abwertung des "greenback" und Zinserhöhungen, da sonst kein Hund oder Mensch noch Anleihen kauft. Mit diesem tödlichen Doppelschlag käme die lange erwartete Finanzlawine ins Rollen und damit wäre die Rolle als Weltmacht ausgespielt. Weder Staat, noch Banken oder Unternehmen wären derzeit in der Lage höhere Zinsen zu bedienen. Zu Mozarts Zeiten hieß es: Den Schuldenbär in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf.



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