Palladium - Wann ist der Boden erreicht?
14.12.2015 | Martina Fischer
Gold - Gold schwächelt im Vorfeld zur Fed-Entscheidung
Investment-Barren stark gefragt
Im Vorfeld der US-Zinsentscheidung an diesem Mittwoch gab Gold in den vergangenen Tagen den größten Teil seiner Vorwochengewinne wieder ab. Der Preis für das Metall fiel am Freitag bis auf 1.065,45 $/oz. Da sich der Euro gegen US-Dollar weiterhin bei 1,10 behaupten konnte, sank der Goldpreis in Euro bis auf 972 €/oz (31,25 €/g), und hielt sich somit nur knapp über dem Tief der Vorwoche. Der für Marktteilnehmer im Euroraum relevante Preis bewegt sich damit weiterhin nahe dem Einjahres-Tief, was die physische Nachfrage entsprechend befeuerte.
Großes Interesse herrschte nach wie vor Investmentbarren jeder Größe, wobei unverändert Barren zwischen 1oz und 250g besonders gefragt waren. Gleichzeitig ging aufgrund des niedrigen Preises das Angebot an Altgold spürbar zurück.
Übermorgen steht nun die langerwartete Zinsentscheidung der US-Zentralbank Fed an. Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht von einer Erhöhung der Leitzinsen aus. Auch wenn dies bereits entsprechend im Preis berücksichtigt ist, dürfte Gold bei der Entscheidung dennoch einen Dämpfer bekommen.
Wir schließen einen Kursverlust bis auf das in der vergangenen Woche erreichte Mehrjahrestief bei 1.045 $/oz nicht aus. Sollte hier die Unterstützung nicht halten, ist sogar ein Rückgang bis auf knapp 1.000 $/oz möglich. Wie es mit dem Metall weitergeht, hängt hauptsächlich davon ab, wie sich die Fed nun weiter verhalten wird. Deutet sie weitere Zinserhöhungen an, wird dies den Preis belasten. Äußert sie sich hingegen abwartend, schließen wir eine Gegenbewegung nicht aus. In diesem Fall ist ein Anstieg bis auf 1.090 $/oz möglich.
Silber - Silber auf tiefstem Stand seit August 2009
Physische Nachfrage kann nicht profitieren
Die vergangene Woche stand im Zeichen der „Überbrückung“. Vorletzte Woche bewegte EZB-Chef Mario Draghi die Märkte, diesen Mittwoch steht die Zins-entscheidung der US Fed an. Silber startete am Montag bei 14,60 $/oz, um sich im Wochenverlauf zwischen 14,35 $/oz und 14,10 $/oz einzupendeln. Am Freitag wurde dann die psychologisch sehr wichtige Marke bei 14,00 $/oz durchbrochen. Vorerst war ein Tiefpunkt bei 13,76 $/oz zu verzeichnen, was ein neues 6-Jahrestief darstellt.
Ein Grund für den starken Abwärtstrend im Silber am Freitag könnte die Ankündigung des "Index Rebalancing" gewesen sein. Hierbei wird über die Liquidierung von 890 Tsd. oz Gold und 12 Mio. oz Silber Anfang Januar durch den Bloomberg Commodity Index nachgedacht. Im Rahmen der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der Fed werden sich wahrscheinlich nur Überraschungen positiv auf das Metall auswirken.
Das 6-Jahrestief in Verbindung mit einer erholten EUR/USD-Rate ließ Silber in Euro am Freitag mit 12,63 €/oz (406,06 €/kg) auf den tiefsten Stand seit September dieses Jahres fallen. Trotz des günstigen Preisniveaus in beiden Währungen hielt sich die Nachfrage aus Industrie und Investment deutlich zurück.
Platin - Platin kann hohes Vorwochen-Niveau nicht halten
Anglo American gibt massive Einschnitte bekannt
Nach dem 3-Wochen-Hoch von 880 $/oz, das wir vorletzten Freitag verzeichnen konnten, hatte Platin vergangene Woche Schwierigkeiten, das hohe Niveau zu halten und der Preis fiel unter die 840 $/oz Marke.
Insgesamt scheint die Bandbreite zwischen 820$/oz und 890 $/oz von Interesse, wobei Faktoren wie die Zinsentscheidung der Fed sowie der European Long Term Refinance Operations Report (LTRO) und die weitere Entwicklung des Gold- und Ölpreises mittelfristig richtungsweisend sein dürften. Die physische Nachfrage bleibt weiterhin eher zurückhaltend, es sind jedoch leichte Jahresendaktivitäten zu verspüren. Erneut erreichen uns dramatische Neuigkeiten aus der gebeutelten südafrikanischen Minenindustrie.
Anglo American, eines der führenden Bergbauunternehmen und weltgrößter Platinproduzent, verkündete massive Umstrukturierungsmaßnahmen. Innerhalb der nächsten Jahre sollen von den heute ca. 135.000 Stellen bis zu 85.000 Arbeitsplätze gestrichen werden und zahlreiche unprofitable Assets geschlossen oder verkauft werden. Dividendenzahlungen wurden für die nächsten 18 Monate ausgesetzt.
Palladium - Wann ist der Boden erreicht?
Palladium handelt in enger Spanne ohne erkennbaren Aufwärtstrend
Nachdem das Metall Anfang Dezember sein Jahres-Tief von 520 $/oz fast erreicht hatte, gelingt es Palladium nicht, nachhaltig Fahrt nach oben aufzunehmen. Im Vergleich zu den Vorwochen, in denen wir eine relativ starke Volatilität beobachten konnten, bewegte sich Palladium in einem engen Band zwischen 544 $/oz und 564$/oz. Bei 521 $/oz erhält das Metall Unterstützung, Widerstand nach oben bildet sich bei 572 $/oz.
Es bleibt abzuwarten, wann die eigentlich positiven Nachfrageparameter Palladium wieder Rückenwind geben: Aus den USA kommen erfreuliche Nachrichten: die monatlichen Automobilverkäufe lagen im November 1,3% über dem Vorjahres-monat, die kumulierten Zahlen liegen nun mit 15,5 Mio Einheiten 5,4% über 2014. Auch in China stieg der Absatz im November um deutliche 18%, allerdings hauptsächlich getrieben durch kurzfristige Steuervergünstigungen auf den Kauf kleinerer Fahrzeuge.
Rhodium, Ruthenium, Iridium - Rhodium gibt nochmal leicht nach, schwache Umsätze im Ruthenium, steigende Nachfrage nach Iridium
Bei Rhodium sind die Investoren noch immer auf der Verkaufsseite - trotz eines immer tiefer fallenden Preises. Obwohl die industrielle Nachfrage wieder deutlich angezogen hat, rutschte der Rhodium-Kurs zum Wochenende um weitere 20 $/oz nach unten.
Im Ruthenium beginnt das Jahr bereits gemächlich auszuklingen. Es gibt weder steigende Umsätze noch andere Neuigkeiten zu vermelden, die auf eine Änderung der Gesamtmarktsituation hindeuten würden.
Die Nachfrage nach Iridium hat in der letzten Woche wieder spürbar angezogen, Anwender aus verschiedenen Industrien waren auf der Käuferseite zu beobachten. Durch die nach wie vor angespannte Verfügbarkeit nach Iridium ist ein Preisanstieg in naher Zukunft nicht auszuschließen.
© Martina Fischer, Head of Marketing & Communications
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.
Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.
Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.
Investment-Barren stark gefragt
Im Vorfeld der US-Zinsentscheidung an diesem Mittwoch gab Gold in den vergangenen Tagen den größten Teil seiner Vorwochengewinne wieder ab. Der Preis für das Metall fiel am Freitag bis auf 1.065,45 $/oz. Da sich der Euro gegen US-Dollar weiterhin bei 1,10 behaupten konnte, sank der Goldpreis in Euro bis auf 972 €/oz (31,25 €/g), und hielt sich somit nur knapp über dem Tief der Vorwoche. Der für Marktteilnehmer im Euroraum relevante Preis bewegt sich damit weiterhin nahe dem Einjahres-Tief, was die physische Nachfrage entsprechend befeuerte.
Großes Interesse herrschte nach wie vor Investmentbarren jeder Größe, wobei unverändert Barren zwischen 1oz und 250g besonders gefragt waren. Gleichzeitig ging aufgrund des niedrigen Preises das Angebot an Altgold spürbar zurück.
Übermorgen steht nun die langerwartete Zinsentscheidung der US-Zentralbank Fed an. Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht von einer Erhöhung der Leitzinsen aus. Auch wenn dies bereits entsprechend im Preis berücksichtigt ist, dürfte Gold bei der Entscheidung dennoch einen Dämpfer bekommen.
Wir schließen einen Kursverlust bis auf das in der vergangenen Woche erreichte Mehrjahrestief bei 1.045 $/oz nicht aus. Sollte hier die Unterstützung nicht halten, ist sogar ein Rückgang bis auf knapp 1.000 $/oz möglich. Wie es mit dem Metall weitergeht, hängt hauptsächlich davon ab, wie sich die Fed nun weiter verhalten wird. Deutet sie weitere Zinserhöhungen an, wird dies den Preis belasten. Äußert sie sich hingegen abwartend, schließen wir eine Gegenbewegung nicht aus. In diesem Fall ist ein Anstieg bis auf 1.090 $/oz möglich.
Silber - Silber auf tiefstem Stand seit August 2009
Physische Nachfrage kann nicht profitieren
Die vergangene Woche stand im Zeichen der „Überbrückung“. Vorletzte Woche bewegte EZB-Chef Mario Draghi die Märkte, diesen Mittwoch steht die Zins-entscheidung der US Fed an. Silber startete am Montag bei 14,60 $/oz, um sich im Wochenverlauf zwischen 14,35 $/oz und 14,10 $/oz einzupendeln. Am Freitag wurde dann die psychologisch sehr wichtige Marke bei 14,00 $/oz durchbrochen. Vorerst war ein Tiefpunkt bei 13,76 $/oz zu verzeichnen, was ein neues 6-Jahrestief darstellt.
Ein Grund für den starken Abwärtstrend im Silber am Freitag könnte die Ankündigung des "Index Rebalancing" gewesen sein. Hierbei wird über die Liquidierung von 890 Tsd. oz Gold und 12 Mio. oz Silber Anfang Januar durch den Bloomberg Commodity Index nachgedacht. Im Rahmen der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der Fed werden sich wahrscheinlich nur Überraschungen positiv auf das Metall auswirken.
Das 6-Jahrestief in Verbindung mit einer erholten EUR/USD-Rate ließ Silber in Euro am Freitag mit 12,63 €/oz (406,06 €/kg) auf den tiefsten Stand seit September dieses Jahres fallen. Trotz des günstigen Preisniveaus in beiden Währungen hielt sich die Nachfrage aus Industrie und Investment deutlich zurück.
Platin - Platin kann hohes Vorwochen-Niveau nicht halten
Anglo American gibt massive Einschnitte bekannt
Nach dem 3-Wochen-Hoch von 880 $/oz, das wir vorletzten Freitag verzeichnen konnten, hatte Platin vergangene Woche Schwierigkeiten, das hohe Niveau zu halten und der Preis fiel unter die 840 $/oz Marke.
Insgesamt scheint die Bandbreite zwischen 820$/oz und 890 $/oz von Interesse, wobei Faktoren wie die Zinsentscheidung der Fed sowie der European Long Term Refinance Operations Report (LTRO) und die weitere Entwicklung des Gold- und Ölpreises mittelfristig richtungsweisend sein dürften. Die physische Nachfrage bleibt weiterhin eher zurückhaltend, es sind jedoch leichte Jahresendaktivitäten zu verspüren. Erneut erreichen uns dramatische Neuigkeiten aus der gebeutelten südafrikanischen Minenindustrie.
Anglo American, eines der führenden Bergbauunternehmen und weltgrößter Platinproduzent, verkündete massive Umstrukturierungsmaßnahmen. Innerhalb der nächsten Jahre sollen von den heute ca. 135.000 Stellen bis zu 85.000 Arbeitsplätze gestrichen werden und zahlreiche unprofitable Assets geschlossen oder verkauft werden. Dividendenzahlungen wurden für die nächsten 18 Monate ausgesetzt.
Palladium - Wann ist der Boden erreicht?
Palladium handelt in enger Spanne ohne erkennbaren Aufwärtstrend
Nachdem das Metall Anfang Dezember sein Jahres-Tief von 520 $/oz fast erreicht hatte, gelingt es Palladium nicht, nachhaltig Fahrt nach oben aufzunehmen. Im Vergleich zu den Vorwochen, in denen wir eine relativ starke Volatilität beobachten konnten, bewegte sich Palladium in einem engen Band zwischen 544 $/oz und 564$/oz. Bei 521 $/oz erhält das Metall Unterstützung, Widerstand nach oben bildet sich bei 572 $/oz.
Es bleibt abzuwarten, wann die eigentlich positiven Nachfrageparameter Palladium wieder Rückenwind geben: Aus den USA kommen erfreuliche Nachrichten: die monatlichen Automobilverkäufe lagen im November 1,3% über dem Vorjahres-monat, die kumulierten Zahlen liegen nun mit 15,5 Mio Einheiten 5,4% über 2014. Auch in China stieg der Absatz im November um deutliche 18%, allerdings hauptsächlich getrieben durch kurzfristige Steuervergünstigungen auf den Kauf kleinerer Fahrzeuge.
Rhodium, Ruthenium, Iridium - Rhodium gibt nochmal leicht nach, schwache Umsätze im Ruthenium, steigende Nachfrage nach Iridium
Bei Rhodium sind die Investoren noch immer auf der Verkaufsseite - trotz eines immer tiefer fallenden Preises. Obwohl die industrielle Nachfrage wieder deutlich angezogen hat, rutschte der Rhodium-Kurs zum Wochenende um weitere 20 $/oz nach unten.
Im Ruthenium beginnt das Jahr bereits gemächlich auszuklingen. Es gibt weder steigende Umsätze noch andere Neuigkeiten zu vermelden, die auf eine Änderung der Gesamtmarktsituation hindeuten würden.
Die Nachfrage nach Iridium hat in der letzten Woche wieder spürbar angezogen, Anwender aus verschiedenen Industrien waren auf der Käuferseite zu beobachten. Durch die nach wie vor angespannte Verfügbarkeit nach Iridium ist ein Preisanstieg in naher Zukunft nicht auszuschließen.
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