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Anbahnende Gold-Hausse

21.12.2015  |  Clive Maund
Technisch betrachtet hat sich das Bild am Goldmarkt seit dem letzten Update vom 6. Dezember kaum geändert, abgesehen davon, dass der Kurs vergangene Woche neue Tiefs markierte, die leicht unter den vorherigen Tiefstständen lagen. Geändert haben sich jedoch andere Faktoren: Die US-Notenbank Fed hat zum ersten Mal seit vielen Jahren den Leitzins erhöht und am Junk-Bond-Markt geht es ernsthaft bergab.

Hinsichtlich der Zinsanhebung sind zwei Dinge festzustellen. Erstens entwickelt sich Gold entgegen der landläufigen Meinung in einem Umfeld mit steigenden Zinsen positiv. Die meisten sind zwar der Ansicht, dass Gold bei steigenden Zinsen weniger attraktiv würde, weil es selbst keine Zinsen abwirft, in Wirklichkeit profitiert das Edelmetall aber, weil ein Teil des Kapitals, das die Aktienmärkte verlässt, in den Goldsektor fließt.

Zweitens war die winzige Zinserhöhung der Fed nur eine leere Geste, mit der die Notenbank versucht, ihr Gesicht und zumindest einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit zu retten, nachdem sie nun schon so lange "falschen Alarm" gegeben hatte. Die Zinsanpassung ist zu gering und sie kommt zu spät. Der richtige Zeitpunkt für eine Straffung der Geldpolitik ist der Beginn einen neuen Wachstumszyklus, wenn die Konjunktur an Stärke gewinnt. Stattdessen hat man versucht, die Zinsen zu einer Zeit anzuheben, in der die künstliche Erholung - hervorgerufen durch eine Flutwelle an neu gedrucktem Geld - bereits an Fahrt verliert und ins Stocken gerät.

Die Fed hat sich durch ihre früheren Missetaten und Ausschweifungen in der Geldpolitik nach und nach selbst in eine Sackgasse gelenkt und versucht nun verzweifelt zu beweisen, dass sie noch immer die Kontrolle hat, auch wenn das längst nicht mehr der Fall ist. Jetzt sind die Märkte am Zug und sie werden zeigen, wer hier das Sagen hat, indem sie die Junk-Bonds einbrechen lassen. Dieser Prozess ist bereits in Gange und er wird dazu führen, dass an den Aktienmärkten die nötigen Mittel für weitere Rückkäufe fehlen, sodass auch diese crashen werden.

Die Fed wird sich infolgedessen beeilen, zur Nullzinspolitik zurückzukehren und schließlich mit draufgängerischer Unbekümmertheit QE4 beschließen, die vierte Runde quantitativer Lockerungen. An diesem Punkt wird Gold in die Höhe schießen wie eine Rakete. Es ist also keinesfalls gesichert, dass der Dollar erneut eine Aufwärtsbewegung vollführen kann - wenn der Markt realisiert, dass das beschriebene Szenario eintreten könnte, wird der Dollar womöglich sein Top bilden.

Beginnen wir mit dem 6-Monatschart, der die Entwicklung der letzten Zeit im Detail zeigt. Hier können wir das neue Tief zum Börsenschluss am Donnerstag genauer erkennen, aber wir sehen auch, dass mittlerweile einige größere weiße Kerzen im Chart erscheinen - ein positives Zeichen.

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Im 1-Jahreschart können wir sehen, dass Gold gegen Ende letzter Woche zwar ein neues Tief markierte, dieses jedoch nicht weit unter dem vorherigen lag und sich das allgemeine Bild dadurch auch nicht änderte. Der Kurs scheint einen mittelfristigen, zyklischen Boden zu bilden, der zumindest zu einer handelbaren Rally führen sollte, selbst falls es dem Kurs nicht gelingt, aus dem eingezeichneten Abwärtstrend auszubrechen.

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Der neuste Commitment of Traders Report (COT) zeigt, dass die Commercials ihre Short-Positionen fast vollständig abgebaut haben. Diese sind derzeit so niedrig, wie seit 14 Jahren nicht mehr. Das wird im Allgemeinen als wirklich sehr bullisches Signal ausgelegt und deutet darauf hin, dass Gold möglicherweise nicht nur eine mittlere Rally starten wird, sondern dass wir das finale Tief vielleicht bereits hinter uns haben. Wenn das stimmt, sieht es nicht gut aus für den Dollar. Das impliziert auch, dass die Fed nach ihrem letzten Theater bald mit dem Rücken zur Wand stehen wird.

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Der Hedger-Chart, auch ein Chart aus dem COT-Bericht, zeigt ebenfalls ein viel positiveres Bild, als in den vergangenen Jahren. Das verheißt wirklich Gutes für Gold.


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