Rob McEwen: Ratschläge für Bergbauvorstände
02.01.2016 | The Gold Report
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Um zu gewährleisten, dass sie ihren Teil des Vertrags erfüllen, müsste die andere Seite, das wäre zumindest eine der Möglichkeiten, einen Kreditbrief in Höhe der gemachten Investitionen hinterlegen - an einem großen Finanzstandort außerhalb des betreffenden Landes. Sollten die Bedingungen des zuvor geschlossenen Vertrags verletzt werden, holen wir uns die investierten Summen zurück, ohne Umweg über das Rechtssystem des betreffenden Landes.
The Gold Report: Was ist mit der physischen Sicherheit? Sie hatten ja selbst vor Kurzem in Mexiko einen schweren Fall von Rechtsverletzung erlebt. Wie gehen Sie damit um?
Rob McEwen: In Mexiko ist Kriminalität ein wirklich großes Thema. Einige Regionen des Landes sind viel schlimmer betroffen als andere. Bis zum jüngsten Raubüberfall konnten wir uns eigentlich nicht beschweren. Nach dem Überfall haben wir Brinks und andere Sicherheitsexperten konsultiert und unsere Raffinerie sowie das Minengelände verstärkt gesichert - zusätzlich zur dauerhaften Präsenz der Landespolizei auf unserem Gelände.
The Gold Report: Was ist Ihnen mit Blick auf die Bilanzen wichtig?
Rob McEwen: Schulden, Terminverkäufe und Fragen der Eigentumsstruktur wie beispielsweise Jointventures oder Optionen, welche das Unternehmensvermögen schmälern könnten.
The Gold Report: Fallen auch Absicherungsgeschäfte, Royalties, Streams oder Ähnliches darunter? Werden die als Schulden betrachtet?
Rob McEwen: Sicher, für mich sind derartige Finanzmechanismen ein Desaster. Der Verkauf von Metall-Streams und Royalties gehört zu den größten Sünden, die der Sektor begangen hat. Viele Managements betrachten diese Instrumente als günstige Finanzierungsquellen, die den Wert des Unternehmens nicht verwässert.
Es ist aber teuer bezahltes Geld. Das Management muss viel zu viel für dieses Geld zahlen und den Aktionären kommt es ebenfalls sehr teuer zu stehen, weil der Cashflow und die Unternehmensgewinne sinken. Der deutlichste Beweis dafür sind doch die Aktienkursentwicklungen der Metall-Streaming- und Royalty-Unternehmen. Sie schnitten viel besser ab als die Produzenten.
Der Markt hat laut und deutlich gesprochen: Investoren wollen keine Produzenten kaufen, die einen guten Teil ihrer zukünftigen Einnahmen schon verkauft haben. Die Auswirkungen von Stream- und Royalty-Finanzierung sind gerade in dieser Phase niedriger Metallpreise besonders schmerzhaft. Diese Instrumente lassen die operativen Margen abstürzen.
Einige Vorstände von Bergbaufirmen meinen jedoch, es gäbe unter den aktuellen Umständen praktisch keine anderen vernünftigen Finanzierungquellen. Meiner Einschätzung nach sind solche Maßnahmen aber ein Teufelspakt. Das Management verkauft die zukünftigen Aktionärsgewinne an den Teufel und der holt sich inzwischen auch, was ihm versprochen wurde.
The Gold Report: Bitte nennen Sie mir jetzt drei Unternehmen, die den von Ihnen genannten Kriterien gerecht werden.
Rob McEwen: McEwen Mining, natürlich. Angestellte und Führungskräfte des Unternehmens halten sehr große Anteile am Unternehmen, der Cashflow ist positiv, im Bereich Gold und Silber verfügt das Unternehmen über gute Projektoptionen. Zusätzlich hat das Unternehmen ein sehr großes Kupferprojekt und gutes Explorationspotential in Nevada, Mexiko sowie Argentinien.
Trotz der niedrigen Gold- und Silberpreise hat das Unternehmen in den letzten drei Quartalen immer mehr freien Cashflow generiert, die Finanzreserven wachsen und die Bilanzen sind, mit geringem Schuldenanteil, solide.
Das Management beweist finanzielle Unternehmensdisziplin und würde keine Mine bauen, wenn dieses Projekt keine interne Rentabilitätsrate von 20% sowie ein niedrigen Investitionsaufwand aufweisen könnte. Zudem muss die Amortisierungsdauer für Kapital bei maximal drei Jahren liegen. Für uns ist es nicht das Ende der Welt, wenn bestimmte Gold- und Silberlagerstätten bei schwacher Metallpreislage ungefördert bleiben und die Kapitalmittel zum Bau vorerst nicht aufgebracht werden.
The Gold Report: Wie heißen die anderen beiden Unternehmen, die Ihre Kriterien ebenfalls erfüllen?
Rob McEwen: Das eine heißt GoldQuest Mining Corp. Das Unternehmen hat ein Projekt in der Dominikanischen Republik. Es liegt also in der Nähe und in einer stabilen Umgebung. Das Managementteam kann auf vergangene Erfolge in den Bereichen Entdeckung und Minenentwicklung verweisen und hat sich bei der Wertvermehrung für Anteilseigner schon bewiesen.
Das Romero-Projekt zeichnet sich durch attraktive Gehalte und gutes Explorationspotential aus. Es hat sich auch nicht durch Royalities oder Streams belastet, es hat zudem keine Schulden. Es hat kleine aber ausreichende Finanzreserven aufgebaut, um das Projekt vorantreiben zu können. Ich muss an dieser Stelle klarstellen, dass ich selbst 9% an diesem Unternehmen besitze.