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Rob McEwen: Ratschläge für Bergbauvorstände

02.01.2016  |  The Gold Report
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The Gold Report: Auf dem Silver Summit sprach Rick Rule über die Bedeutung restriktiver Finanzpolitik in den Unternehmen. Woran kann man sehen, dass GoldQuest sich einschränken kann?

Rob McEwen: GoldQuest hat die Flautezeit am Markt genutzt, um eine robuste vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie durchzuführen. Die Ergebnisse zeigen, dass dieses Projekt über all die Eigenschaften verfügt, nach denen ich suche: eine Amortisierungsdauer von unter drei Jahren, eine interne Rentabilitätsrate von mehr als 20%, einen relativ niedrigen Investitions- wie Betriebsaufwand.

Zudem hat das Unternehmen im aktuell niedrigen Kursgefüge noch keine enormen Anteilsmengen emittiert oder aber die schon ausgegebenen Anlegeranteile zum Zweck des Reserveaufbaus verwässert.


The Gold Report: Und noch ein weiteres Unternehmen, das Ihnen gefällt, bitte.

Rob McEwen: Vielleicht klingt es eigenartig, wenn ich den Namen des nächsten Unternehmens nenne, nachdem ich so gegen Metall-Streams und Royalties protestiert habe. Ich habe insgesamt kein Problem mit diesen Instrumenten, ich bin nur der Auffassung, dass Unternehmen diese nicht verkaufen sollten.

Das vorausgeschickt, heißt meine dritte Empfehlung Abitibi Royalties Inc. Es ist ein junges Unternehmen, das von einem schlauen jungen Mann - Ian Ball - geführt wird. Wir hatten ihn schon ganz am Anfang bei McEwen Mining angestellt, davor hatte er für mich schon bei Goldcorp Inc. gearbeitet.

Das Unternehmen erzielt positiven Cashflow, hat solide, liquide Bilanzen, keine Schulden und nur eine geringe Anzahl ausstehender Anteile. Es generiert aktuell Einnahmen über eine Royalty, die aller Voraussicht nach wachsen wird. Das Unternehmen hat sich zudem in strategischen Bereichen, in der Nähe laufender Produktionsstätten, Royalties gesichert. Es hat zudem zu sehr geringen Kosten Royalties übers Internet erstanden. Ich selbst bin 9%iger Anteilseigner.


The Gold Report: Wie lange könnte es dauern, bis sich all das bezahlt macht?

Rob McEwen: Einen genauen Zeitpunkt kann ich nicht nennen, ich bin aber zuversichtlich, dass sich die Kurse des Unternehmens auf dem Weg nach oben befinden.


The Gold Report: Sie sind aber ein langfristiger Investor?

Rob McEwen: Ich bin viel lieber langfristiger Investor als Trader. In den 19 Jahren als Chef von Goldcorp hatte ich kein Problem, meine Anteile durch alle gute wie schlechten Marktphasen hindurch langfristig zu halten.

Vielleicht lag es daran, dass ich selbst großer Anteilseigner war und auch Vorstand. Und weil ich an das Management und auch daran, dass ich den Unternehmenswert über die Zeit hinweg ausbauen könnte und würde. Ein weiterer Grund für meine langfristig orientierte Perspektive ist marktabhängig: Aktionäre sehen es nicht gerne, wenn das Management verkauft.


The Gold Report: Warum sind Sie nicht der Meinung, dass die Mehrheit der Investoren Ihre langfristige Investitionsperspektive teilt?

Rob McEwen: Ich glaube, dass die andauernde Medienberichterstattung über den Markt eine Trader-Mentalität befördert. Diese ungesunde und letztlich aussichtlose Orientierung an schnellen großen Profiten gibt es. Langfristige Investitionen werden als veraltet und langweilig betrachtet.


The Gold Report: Sie habe schon eine ganze Reihe solcher Marktzyklen miterlebt. Gibt es etwas, außer dem schon Angesprochenen, was Investoren aus Ihrem Erfahrungsschatz lernen könnten?

Rob McEwen: Wenn die Zahl der Neuemissionen oder Zweitemissionen innerhalb eines kurzen Zeitraums überhandnimmt nimmt und in den Medienberichten immer wieder von weiter steigenden Aktienkursen die Rede ist, dann ist das in der Regel ein guter Indikator dafür, dass das Markthoch nicht mehr fern ist.


The Gold Report: Es ist also einfacher, ein Markthoch auszumachen als ein Tief?

Rob McEwen: Beide sind schwer zu erkennen, allerdings gibt der Markt einige Anhaltspunkte. Ein Tief ist normalerweise nah, wenn das Handelsvolumen winzig ist und keiner mehr Finanzierungen vornimmt und in den Medien überall von noch tiefer sinkenden Kursen geredet wird. Heute hat man das Gefühl, dass wir der Talsohle sehr nah sind.


The Gold Report: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.


© JT Long
The Gold Report



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Dieser Artikel wurde am 10. Dezember 2015 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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