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Oh großer König Salman, gepriesen seien deine Mega-Ölkavernen

06.01.2016  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Deutschland: Es lebe die Muttikratie

Es wäre also an der Zeit, selbsttragende Produktions- und Versorgungsstrukturen zielgerichtet aufzubauen, wenn auch auf niedrigerem Wohlstandsniveau und sehr viel weniger komplex. Eigenes handwerkliches Geschick wäre wieder gefragt. Wenn fehlende Einsicht und Gleichgültigkeit dies verhindern, werden der knappe Zeitrahmen und die ersten massiven Ausfallerscheinungen uns zwingen, umzudenken, bevor die Energiefalle zuschnappt, und fruchtbares Land, Nahrung und Wasser sehr viel knapper werden. Endlose Schöpfungen von Kunstgeld helfen da nicht weiter.

Schrumpfte Chinas Wirtschaft und fiele Saudi aus, wären die Sekundäreffekte wahrscheinlich schlimmer wie die unmittelbaren Mangel-Folgen, denn diese Länder gingen der lebenswichtigen Exportindustrien des Westens teilweise oder ganz verloren. Immerhin werden die deutschen Autobauer ein Drittel ihrer Neufahrzeuge in China los, und die Lage im deutschen Maschinenbau ist ähnlich. Auch die Ausfuhren landwirtschaftlicher Erzeugnisse fielen ins Siechbett.

Umsonst wäre diese "tragfähige Zukunft" allerdings nicht zu haben, sondern würde Opfer im Lebensstandard verlangen. Dies aber würde kein heutiger Politiker fördern, wenn er an der Macht bleiben wollte. Zu groß sind Anspruchsdenken und der Glaube an die Allmacht von Vater Staat und in Deutschland an den ewigen Segen der quasi-göttlichen Berliner Muttikratie.


Fazit: Müssen Papiergeld-Lemuren und Bondaffen schon bald auf die Bäume?

Um die Mengen des weltweit noch vorhandenen Öls, braucht man sich vorläufig nicht zu sorgen. Schreibt man die heutige Entwicklung fort, sollten diese noch etwa ein halbes Jahrhundert reichen. Die angeblich riesigen, noch nicht bestätigten - plus die noch unentdeckten Öl-Felder - könnten diese Zeitspanne erheblich verlängern. Alternative Energietechnologien stehen in den Startlöchern, werden allerdings durch die mächtigen Kartelle und deren Öllobby gebremst und relevanten Patente unten gehalten. Die wenigen bereits frei gegebenen, wie Wind, Sonne, Gezeiten, Wasserstoff und Batteriebetrieb, sind entweder noch viel zu teuer oder unausgereift.

Sie sind jedenfalls, mit Ausnahme der Kernkraft, gegen Kohle, Erdgas und Atom, nicht konkurrenzfähig (Atomstrom: ca. 2,6 Cents pro KWh, Windstrom: ca. 50 Cents je KWh). Sie müssen alle noch subventioniert werden. Deutschland mit 2% Eigenförderung an Öl, bleibt von Russland abhängig, derzeit insgesamt von Öl und Gas zu 42% und mit Kohle zu 11%, also insgesamt zu 53% des Gesamtverbrauches. Drehte Putin die Hähne zu, fiele die BRD sehr rasch in die Phase der Jungsteinzeit zurück.

Für Deutschland spielen die Saudis als Exporteur keine große direkte Rolle. Indirekt aber wäre dies ganz anders. Würde Salman auf dem globalen Ölmarkt als Versorger ausfallen, was immer die Gründe auch sein mögen, gingen die Preise in ungekannte Höhen. Viele Ölverbraucher weltweit würden dort einkaufen, wo heute Europa und vor allem Deutschland seinen "Stoff aus dem die (Öl) Träume sind" her bezieht:

Beim dem - laut Medien - bitterbösen Putin, was diesem das ganz große Glück bescheren würde. Wie viel der russischen Exporte dann noch nach Europa kämen, oder welche Mengen zum Verbündeten China fließen würden (die große russisch-chinesische Super-Pipeline nähert sich der Vollendung), steht dort, wo die Ölpreise dann stünden: Weit oben in den Sternen oder sogar noch darüber. Wegen Erdgasausfalls aus Saudi braucht sich übrigens niemand Sorgen zu machen. Das Land verbraucht schon seit Jahren alles Gas für sich selbst.

Würden die Saudis tatsächlich zum Öl-Importeur, und dies in wenigen Jahren, fehlten auf den Weltmärkten nicht nur die heutigen Exportmengen des Landes von ca. 10 Millionen Fass pro Tag, sondern den Märkten würden jene Mengen freier Handelsware entzogen, die das Land im Gegenzug importieren würde. Dies dürfte zweifellos extreme Preissteigerungen für Öl im Gefolge haben, die sogar innerhalb Saudi Arabiens Öl und abgeleitete Produkte heftig verteuerten, und dadurch wiederum Verbrauch, Konsum und Warenimporte kräftig senken würden.

Um die vorhandenen Mengen also, braucht sich vorerst niemand zu sorgen. Um die Preise schon eher, da hier Einflüsse ins Spiel kommen, die mit Mengen unter der Erdoberfläche wenig oder nichts zu tun haben. Beispiele: Revolutionen, Umstürze, Kriege, Blockaden, Sanktionen, bewusstes Erzeugen von vorübergehenden Schwemmen, Mineralölsteuer-Änderungen, Fracking auf weltweiter Basis ohne Rücksicht auf Umweltschäden, Sprengungen großer Pipelines durch „Widerstandskämpfer“ (wie gerade in der Ukraine geschehen), oder ein nicht mehr aufzuhaltender Durchbruch in der Technologie auf der Verbraucherseite, wie "freie Energie" auf Tesla-Basis oder "Nullpunkt-Energie".

Einmal abgesehen von möglichen Naturkatastrophen, werden die nicht voraussehbaren Preisänderungen ausschließlich durch Regierungen, Macht-Politiker, Widerstandsbewegungen oder Großkonzerne - also letztlich durch Menschen - verursacht, und deren künftiges Verhalten, auf globaler Basis gesehen, ist kaum kalkulierbar. Auch wirkt ein massives Schlüssel-Ereignis in irgendeinem Land sich wegen der globalen Verkettungen mitunter wie ein Lauffeuer in anderen Regionen aus. Vorläufig aber - und gut für Deutschland - sieht erst mal alles danach aus, als ob Tiefpreise uns auf absehbare Zeit begleiten würden, denn zu groß sind die Finanznöte der konkurrierenden Förderländer, für die steigende Exporte den großen Rettungsanker darstellen.

Für die zu erwartenden "schwierigen Zeiten", wie Zusammenbruch der Börsen, der Bondmärkte, des gesamten Finanzsystems, oder Kollaps der Schuldengebirge, die sicher schon lange vor der Phase einsetzen, wenn der oft zitierte "Kampf ums letzte Öl" beginnt, sind sinnvolle Vorbereitungen angesagt. Selbst auf die Gefahr hin, sich wie eine kaputte Schallplatte anzuhören, deren Abnahmenadel immer in derselben Rille läuft, sei wiederholt:

Grundsätzlich gilt: Raus aus Geldwerten, rein in sinnvolle Sachwerte, wie Garten, Acker, Wald, Bauernhof, Vorräte, Waffen, Tauschwaren, und natürlich Gold für Großeinkäufe und Silber für die Dinge des täglichen Bedarfs. Völlig Unvorbereitete würden sich ansonsten, wegen des weitgehenden oder völligen Ausfalls der Sozialsysteme, sehr zum Jubel der Veganermassen, geruhsam grasend inmitten der noch verbliebenen Kühe wiederfinden. Wilhelm Busch hätte seine Zeilen nur mininal zu ändern brauchen, um die dann herrschende Situation zu beschreiben:

Altenteiler liest mit Ruh in der Grünen-Zeitung
Friedlich grast die treue Kuh unter seiner Leitung

Die Schweizer Grünen jubilierten dann ebenfalls, denn ihr griffiger Werbeslogan "Gras statt Abgas" wäre dann, dem Wunschdenken der grünen Oberstrategen entsprechend, für die Masse der Menschen endlich Wirklichkeit geworden. Findet zur Realität zurück, links-grüne Ideologen. Auf die Bäume, ihr Papiergeldlemuren und Bondaffen! Am Öl soll Eure panische Kletterei die vertrockneten Stämme hinauf - vorläufig jedenfalls - sicher nicht liegen.

Lesen Sie hier den ersten Teil des Artikels ...


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch


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