Gold profitiert vom fallenden Aktienmarkt
22.01.2016 | Markus Blaschzok
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In der Vergangenheit war es immer so, dass bei einer rückläufigen Geldmenge auch die Aktienmärkte schnell unter Druck kamen. Sowohl der amerikansiche S&P 500 als auch der deutsche DAX haben in den letzten Monaten eine Topping-Formation ausgebildet, die auf eine mittel- oder gar langfristige Trendwende hindeuten könnte , wie man an folgendem Chart sehen kann. Die rote Linie im Chart zeigt den amerikanischen Aktienmarkt um die offizielle Preissteigerungsrate bereinigt. Nominal stand der S&P 500 kürzlich noch 600 Punkte über dem Hoch des Jahres 2000, was den Eindruck eines steigenden Aktienmarktes vermittelt. In der roten Linie sehen sie den gleichen Index, bereinigt um die offiziell ausgewiesene Preissteigerungsrate in den USA, wodurch der Aktienmarkt in der Spitze des letzten Jahres lediglich das exakt gleiche Niveau wie im Jahr 2000 erreichte. Ein langfristiges Investment in Aktien über die letzten 16 Jahre hinweg brauche also keinen realen Kaufkraftgewinn.
Berücksichtigt man nun noch, dass die offiziell ausgewiesene Preissteigerungsrate eine geschönte Statistik ist und die reale Preissteigerung deutlich höher war, so wird klar, dass sich die Aktienmärkte bereits seit der Jahrtausendwende in einem Bärenmarkt befinen, der sich nun mit einer neuen Abwärtsbewegung fortsetzen könnte.
Der Anstieg des Aktienmarktes in den USA war nur eine monetäre Illusion
Auch dieser Chart, der den S&P 500 und die jeweiligen QE-Programme zeigt, legt diese Vermutung nahe. Die Aktienmärkte konnten seit dem Jahr 2008 nur dann steigen, solange immer neue Dosen an billigem Geld in die Märkte gepumpt wurden. Jedes mal, wenn diese Injektionen abgesetzt wurden, gewannen die rezessiven Kräfte sofort wieder an Überhand und die Märkte brachen ein, worauf die US-Notenbank schnell wieder ein weiteres QE-Programm startete.
Wir gehen deshalb ebenso davon aus, dass die Aktienmärkte jetzt unter Druck geraten könnten und die private US-Notenbank FED dann im zweiten oder dritten Quartal wieder die Geldschleusen öffen und die Märkte mittels einem neuen QE-Programm wieder mit billigem Geld fluten dürfte. Diese Maßnahme wäre dann spätestens der Grundstein einer neuen Rallye am Goldmarkt.
Die Aktienmärkte dürften unter dem Liquiditätsrückgang leiden
Im Euroraum werden zwar die Aktienmärkte durch die fallenden Märkte in den USA beeinflusst werden, doch auf den Goldpreis in Euro dürften diese Ereignisse weniger Auswirkungen haben. Mit Draghis Ankündigung weiterer QE-Maßnahmen druckt die EZB mit voller Geschwindigkeit neues Geld und wertet den Euro immer weiter ab. Ein Trade auf die Parität des Euros zum US-Dollar hat damit weiter sehr gute Chancen und wir setzen darauf. Gold in Euro bleibt damit gut unterstützt. Der Goldpreis in Euro wird also der Geldmengenausweitung im Euroraum, die sie in der grünen Linie im folgenden Chart sehen, folgen und mittelfristig weiter ansteigen.
Gold in Euro bleibt wird weiter gut durch die EZB unterstützt