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Beispiellose Krisenzeiten voraus!

15.02.2016  |  Chris Martenson
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Wenn man das Problem in dem obenstehenden Chart nicht ziemlich schnell erkennt, muss man schon sehr betriebsblind sein. Früher oder später wird es nicht mehr möglich sein, schneller neue Schulden aufzunehmen, als die Einnahmen steigen können. Das ist, wie gesagt, eine mathematische Tatsache. Doch denjenigen, die in den zentralen Planungsstellen sitzen, und allen anderen, die höhere Schulden als Lösung, statt als Problem ansehen, fehlt offenbar ein grundlegendes Verständnis für Mathematik.

Obwohl die Finanzkrise von 2008 ihnen die Gelegenheit gab, ihre Strategie im Nachhinein zu überdenken, taten die Zentralbanken dieser Welt alles in ihrer beträchtlichen Macht Stehende, um die idealen Voraussetzungen für das schnellste Kreditwachstum der Geschichte zu schaffen:

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Lektion definitiv nicht gelernt.

Die globalen Schulden sind mittlerweile noch höher als in dem Chart angegeben und belaufen sich im ersten Quartal 2016 auf deutlich mehr als 200 Billionen US-Dollar. Bedenken Sie dabei bitte auch, dass die Welt bis zum Jahr 2000 "nur" Schulden in Höhe von 87 Billionen Dollar angehäuft hatte (es geht hier nur um die Schulden, die viel umfangreicheren ungedeckten Verbindlichkeiten sind nicht mit eingerechnet). Doch in der Zeit zwischen 2007 und Mitte 2014, in gerade einmal siebeneinhalb Jahren, gelang es den Regierungen noch einmal 57 Billionen USD obendrauf zu setzen.

War das eine gute Idee? Oder eine gewaltige Dummheit? Wir werden es bald herausfinden. Ich setze auf Dummheit.


Banken in der Klemme

Allein in den ersten Wochen des neuen Jahres sind die Aktienkurse zahlreicher Banken plötzlich beunruhigend abgestürzt. Der Preis für Versicherungen auf Zahlungsausfälle bei den Anleihen dieser Banken steigt dagegen sprunghaft an.

Wir wissen zwar nicht genau, was diese Banken plagt - und wenn uns die Geschichte einen Hinweis liefert, werden wir es auch erst erfahren, wenn die kommende Krise bereits in vollem Gange ist - aber auch wenn wir nur von außen einen Blick in das Bankenwesen werfen, können wir sehen, dass da etwas eindeutig im Argen liegt.

Wenn in der hyper-vernetzten Welt des modernen, globalen Bankensystems ein Dominostein fällt, wird er eine unvorhersehbare Zahl anderer Dominosteine ebenfalls zu Fall bringen. Die Verschaltung ist heute so engmaschig und verwoben, dass es buchstäblich niemanden gibt, der mit Sicherheit vorhersagen kann, was geschehen wird. Aus diesem Grund erinnern die Entwicklungen im Bankensektor zunehmend an 2008:


Grundlach: Kurse der Bankaktien "beängstigend", niedriger als während der Finanzkrise

5. Februar 2016

Jeffrey Grundlach, der Gründer von DoubleLine Capital, sagte, es sei "beängstigend", dass die Aktien großer Finanzinstitutionen derzeit auf einem niedrigeren Niveau gehandelt werden, als während der Finanzkrise.

In einem Vortrag auf einer Konferenz in Beverly Hills, Kalifornien, nannte er am Freitag die Deutsche Bank AG und die Credit Suisse Group AG als Beispiele und legte eine pessimistische Perspektive dar. An den europäischen Märkten fielen die Kurse beider Banken auf ihren tiefsten Stand seit den 1990er Jahren.

"Die Kurse bedeutender Aktien des Finanzsektors sind wahrhaft beängstigend, vor allem in Europa", so Grundlach. "Wussten Sie, dass der Aktienpreis von Credit Suisse, einer führenden Bank, niedriger ist, als während der Tiefs der Finanzkrise im Jahr 2009? Wussten Sie, dass die Aktien der Deutschen Bank heute tiefer notieren als 2009, als die potentielle Implosion des gesamten globalen Bankenwesens zur Debatte stand?"


Quelle: Bloomberg http://www.bloomberg.com/news/articles/2016-02-05/gundlach-says-frightening-seeing-financial-stocks-below-crisis

Diesmal sieht es so aus, als würden die Probleme in Europa beginnen. Die Leiden der Deutschen Bank beobachten wir schon seit Längerem. Doch in Italien sind 18% der Bankkredite als notleidend einzustufen und der Anteil der "wertgeminderten" oder ausfallgefährdeten Kredite liegt ebenfalls im zweistelligen Bereich. Zusammengenommen entsprechen diese Kredite mehr als 20% des italienischen Bruttoinlandsproduktes und stellen damit ein gewaltiges Problem dar.

Die toxischen Kredite im italienischen Bankenwesen könnten insgesamt einen Anteil von 25-30% ausmachen, d. h. der gesamte Sektor ist am Ende. Finito. Zeit, die Insolvenzverfahren und Umstrukturierungen einzuleiten und den Aasgeiern das Feld zu überlassen.


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