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Beispiellose Krisenzeiten voraus!

15.02.2016  |  Chris Martenson
- Seite 3 -
In einem auf Mindestreserveanforderungen beruhendem Bankensystem, das eine Deckungsrate von 10% vorsieht, ist eine Bank praktisch erledigt, sobald sich der Umfang ihrer Problemkredite dem Mindestreservesatz annähert. Bei 15% wird die Pleite zur Gewissheit. Bei 20% muss sich die Bank nur noch überlegen, welchen Liquidations-Spezialisten sie anruft. Bei 25% oder 30% sollten die Verantwortlichen wahrscheinlich ihre Sachen packen und sich im Schutz der Dunkelheit still und heimlich aus dem Staub machen.

Diese praktische Übersicht über die Credit Default Swaps bietet etwas Kontext für die allgemeine Lage in Europa. Ich habe die europäischen Banken gelb markiert - sie stehen derzeit ganz oben auf der Liste des Schreckens.

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Quelle: ZeroHedge


Die extrem schwachen Aktienkurse der europäischen Finanzinstitutionen, in Kombination mit einigen anderen Faktoren, ziehen die Börsen Europas dramatisch nach unten. Der Abwärtstrend hat sämtliche Marktgewinne des Jahres 2015 wieder zunichte gemacht und dazu geführt, dass der Aktienindex Stoxx Europe 600 überzeugend unter die Nackenlinie einer typischen Schulter-Kopf-Schulter-Formation gefallen ist:

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Seit Jahresbeginn sind die Aktienkurse all dieser Banken im Minus (Stand: Handelsschluss Freitag, 5. Februar 2016):

  • DB -28,3%
  • Credit Swiss -29,9%
  • MS -22,6%
  • C -22,0%
  • Barclays -21,7%
  • BAC -21,2%
  • UBS -20,3%
  • RBS -19,6%

Das sind ziemlich deutliche Einbrüche in einem kurzen Zeitraum - das ist äußerst aussagekräftig. Die wichtigsten Aktienindices schaffen es zwar, ihre Verluste auf ein Minimum zu begrenzen, doch diese Barometeraktien aus dem ausschlaggebenden Finanzsektor gehen auf Tauchstation.

Mit "ausschlaggebend" meine ich übrigens, dass ein großer Teil der Gesamtgewinne des S&P 500 und anderer bedeutender Aktienindices aus unlauteren Profiten besteht, die auf die Politik der Zentralbanken und das neu aus dem Nichts erschaffene Geld zurückgehen, dass sie den Geschäftsbanken zur Verfügung gestellt haben.

Wo besteht Anlass zur Sorge? Nun, suchen sie sich einfach etwas heraus. Eine Kombination verschiedener ungünstiger Faktoren könnte die Einnahmen der Banken sinken lassen, beispielsweise geringere Erträge aus Handelsaktivitäten und Fusionen und Übernahmen sowie niedrigere Gewinne aufgrund der absurd flachen Zinsstrukturkurven und Negativzinsen.

Wir müssen die Möglichkeit berücksichtigen, dass es keine weiteren Bail-outs geben wird. Warum nicht? Vor allem, weil eine Bankenrettung zum jetzigen Zeitpunkt politischer Brandstiftung gleichkäme. Die Abneigung der Öffentlichkeit gegenüber dem Bankensektor ist derzeit weltweit sehr hoch. Insbesondere in den USA hängt der Ausgang der Vorwahl für die Demokraten stark vom Grad der Behaglichkeit an der Wall Street ab. Möglicherweise sind die Märkte gerade dabei, das einzupreisen?

Es könnte aber auch sein, dass die Banken (schon wieder) mit Feuer gespielt und sich (schon wieder) verbrannt haben. Wir wissen mit Sicherheit, dass einige von ihnen eine ganze Schiffsladung voller Junk-Bonds aus dem Energiesektor halten, die künftig abgeschrieben werden müssen. Und wir vermuten, dass einige Banken zu viele Derivate ausgegeben haben, die sich nach einer Weile zu ihren Ungunsten auswirkten, und jetzt ungläubig auf die Verluste starren.


Es kommt noch schlimmer - viel schlimmer

Wenn die größten kurzfristigen Risiken doch nur einzig und allein die Geschäfte der Banken beträfen... Doch leider ist das nicht der Fall.

Der Absturz des Ölpreises war brutal, und er ist wahrscheinlich noch nicht vorüber. Der Ölsektor hat sich für viele Unternehmen in eine Kapitalzerstörungszone verwandelt. Wir warnen schon seit mehr als einem Jahr, dass der Fallout eine größere Vernichtungskraft entfalten wird, als wir uns vorstellen können. Die Steine kommen bereits ins Rollen.

Im zweiten Teil unserer Analyse, "The Breakdown Has Begun" (für Abonnenten), erläutern wir unsere Vorhersagen bezüglich der erschreckenden Welle an Insolvenzen, die den Energiesektor und die zahlreichen von ihm abhängigen Industriezweige bald überschwemmen wird. Die Verluste in dieser Phase so gering wie möglich zu halten, sollte höchste Priorität haben. Die Edelmetalle werden ihre Rolle als sicherer Hafen wieder einnehmen und zur beliebtesten Anlageklasse für Kapital auf der Suche nach Stabilität avancieren - eine Entwicklung, die die leidgeprüften Edelmetallinvestoren sicherlich begrüßen werden.

Jetzt beginnt der Teil der Geschichte, in dem das Chaos die Oberhand gewinnt. Denken Sie genau nach und treffen Sie kluge Entscheidungen. Ihr zukünftiger Wohlstand hängt davon ab.


© Chris Martenson


Der Artikel wurde am 8. Februar 2016 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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