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Klinkmüller: "Fundamentaldaten sind für Marktprognosen unwichtig!"

18.02.2016  |  Presse
Philip Klinkmüller (28), seit 2011 Mitglied der Deutschen Edelmetall-Gesellschaft e.V., ist einer der führenden Köpfe der Hopf-Klinkmüller Capital Management KG aus Stuttgart. Hopf-Klinkmüller, die als sogenanntes "Research-Haus" tätig sind, fallen seit 6 Jahren durch treffsichere Prognosen zum Goldpreis auf - und durch die methodische Unbeirrtheit, mit der sie zu ihren Prognosen gelangen. Wir wollten hinter das Geheimnis dieses doch recht auffälligen, bisherigen Erfolges kommen und luden daher Herrn Klinkmüller zum Interview.


DEG: Herr Klinkmüller, seit Ende 2011 predigen Sie unaufhörlich, dass der Gold- und der Silberpreis nur eine Richtung kennen würden, nämlich nach unten. Und sie hatten damit bis jetzt Recht. Woher nehmen Sie Ihr scheinbares Wissen?

P. Klinkmüller: Unabhängig von unserer spezialisierten Analyse war im Jahr 2011 auch für Laien unübersehbar, dass sowohl der Gold- wie auch der Silbermarkt in ihrer Struktur einen parabolischen Anstieg vollzogen haben. Schauen Sie sich die Charts von damals an, der parabolische Verlauf ist absolut klar erkennbar! Nur wurde das von der breiten Anleger- und Analystenschaft schlichtweg ignoriert. Rohstoffe zeigen oft in der fünften Welle, kurz vor langfristigen Trendwechseln parabolische Bewegungen. Der weitere Verlauf war für uns mit unserer eigens entwickelten Analyse, basierend auf der Elliott Wellen Methodik, kristallklar.


DEG: Bitte erklären Sie in kurzen, prägnanten Worten: Was sind Elliot-Wellen?

P. Klinkmüller: "Kurze Worte" werden dieser großartigen Entdeckung kaum gerecht. Aber, vereinfacht ausgedrückt: Es handelt sich dabei um die Annahme, dass auch ein Finanzmarkt ein System wie jedes andere ist. Ein System, das sich in Zyklen im Rahmen der Naturgesetze bewegt. Diese Zyklen lassen sich unter Zuhilfenahme der Fibonacci Zahlen vortrefflich berechnen und klassifizieren. Dem Mathematiker Fibonacci gelang es, Verläufe in der Natur mathematisch genau zu berechnen und er entdeckte dabei, dass viele Verläufe mathematisch fast immer wieder gleich ablaufen. Faszinierend, nicht?


DEG: Es gibt nicht wenige Marktteilnehmer, die ganz klar die Meinung vertreten: In so vergleichsweise winzigen Märkten, wie beim Gold- und beim Silbermarkt mache es gar keinen Sinn auf irgendwelche Charts zu schauen. Beispiel Silber: Pro Jahr wird nur ein Volumen von rund 20 Milliarden US-Dollar an Anlagesilber weltweit gehandelt. Der Markt ist winzig, wenn da eine Großorder kommt, kann die den gesamten Markt bereits nach oben jagen, oder nach unten treiben. Wieso halten Sie weiterhin stur an Ihrer Chartanalyse mit Hilfe der Fibonacci-Zahlen fest?

P. Klinkmüller: Zunächst mal möchte ich klar stellen: unsere Sturheit fußt nicht etwa auf Ignoranz. Wir haben beweisbar mit unserer Methode seit Jahren höchste Prognosegenauigkeit erreicht - auch und gerade im Gold- und Silbermarkt. Dies beruht darauf, dass wir wissen, wie komplexe Systeme funktionieren. Zwar kann eine kleine Gruppe, oder ein großer Einzelinvestor sehr impulsive Bewegungen lostreten. Er kann sich aber nicht gegen den allgemeinen Trend stellen. Dieser ist unumstößlich und wird übrigens nicht von Fundamentaldaten, sondern durch den Sentiment der Masse bestimmt. Die Psychologie entscheidet! Der Herdentrieb ist eine der stärksten Emotionen des Menschen und tief im limbischen System …


DEG: … sprich: in einem Teil des menschlichen Gehirnes …

P. Klinkmüller: … verankert. Wenn Sie ein tiefes Verständnis für menschliche Emotionen entwickelt haben und dazu die Mathematik zur Berechnung von Zyklen zur Hilfe nehmen - dann können Sie die unterschiedlichsten Märkte analysieren und auch Marktverläufe prognostizieren. Wir können mit einer durchschnittlichen Treffergenauigkeit von 78% auf unsere Zielbereiche mehr als eindeutige Ergebnisse vorweisen und viele Zweifler mussten dies am Ende letztlich eingestehen.


DEG: Das war jetzt ein sehr selbstbewußtes Statement …

P. Klinkmüller: … Wir haben die Erfahrung gemacht dass in dieser Branche viele Analysten von Ihrer eigenen Methodik nicht sonderlich überzeugt sind und deshalb Aussagen gerne Vage halten und sich zu Lasten der Anleger nicht festlegen wollen. Konträr dazu stehen wir für genaue Aussagen und sprechen Klartext.


DEG: … Nun, ich würde das gerne relativieren: Ob Ihre Prognosesicherheit nachhaltig sein wird, das werden wir wohl erst in mehreren Jahren wissen! Aber Sie gehen ja sogar noch einen Schritt weiter: In Ihren regelmäßigen Marktkommentaren teilen Sie und Ihre Kollegen etwas sehr deftig aus gegen die, wie Sie sie nennen, "Gold- und Silber-Gurus", die nur einen Preis-Trend, nämlich "den nach oben" kennen würden. Ganz offen gefragt: Wer regt Sie momentan im Markt am meisten auf?

P. Klinkmüller: Es war an der Zeit, speziell in diesem Markt aufzuräumen. Die überwiegende Mehrheit der Analysten und selbsternannten Rohstoffspezialisten lag und liegt seit nunmehr knapp fünf Jahren komplett auf der falschen Seite des Marktes. Eine Fehlprognose nach der anderen, es wurde zigmal die kommende "Megarallye" angekündigt, genauso oft nach jedem Abverkauf der Boden der Korrektur ausgerufen. Jedes Mal verbunden mit Kaufempfehlungen.

Das hat vielen Anlegern massiven Schaden zugefügt. Um Ihre Frage also zu beantworten: nicht wir regen uns auf, es sind die Scharen von Anlegern die uns kontaktieren und teilweise von dramatischen Verlusten berichten, weil sie viel zu lange den falschen Gurus dieser Branche Gehör geschenkt haben. Unter den Anlegern ist Aufregung und Frust deutlich spürbar. Nur wer sein Denken verändert wird Märkte verstehen lernen. Es gilt, die Anlegerschaft aufzuklären und zu sensibilisieren.


DEG: Nun propagieren wir als Deutsche Edelmetall-Gesellschaft e.V. ja stur die Regel: Gold dient zum Vermögensschutz. Daher ist wichtig, dass man es hat; nicht, zu welchem Kurs man es gekauft hat. Ob ein Goldpreis da vier, fünf oder wie viele Jahre auch immer mal, in Papiergeld gerechnet, fällt oder steigt, ist bei einer Anlageform, die die letzten 5.000 Jahre stets zuverlässig Kaufkraft gespeichert hat, vollkommen unwichtig. Wozu sollen wir dann eigentlich noch Ihre Analysen lesen, die irgendwelche temporären Hoch- oder Tiefpunkte prognostizieren möchten?

P. Klinkmüller: Gold und Silber sind für uns in erster Linie einmal Märkte welche wir aus dem Gesichtspunkt der Handelbarkeit und der möglichen Performance ausgewählt haben. Wir trennen ganz klar den physischen Besitz von der Spekulation. Es ist leider so, dass viele Anleger zwar immer gerne behaupten der Preis sei ihnen egal - doch nicht selten geschieht es, dass man sich dabei maßlos überschätzt und nun auf Verlusten sitzt, respektive liquide Mittel benötigt und diese Verluste realisieren muß.

Daher ist es am Ende eben doch wichtig, nicht gerade zum Höchstkurs gekauft zu haben. Wenn ich eine Versicherung abschließe und die gleichen Leistungen für 50 statt 100 bekomme, wähle ich wohl lieber erstere Option. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich zeitlich weit früher wieder in der Gewinnzone befinde.



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