Marktanalyse März 2004
25.02.2004 | Claus Vogt
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Dow Jones Industrial Average und Dow Jones Transportation AverageWährend der Dow Jones Industrial Average Mitte Februar ein neues Hoch erklimmen konnte, blieb der Dow Jones Transportation Average deutlich hinter seiner entsprechenden Marke zurück. Er hat von seinem Hoch Ende Januar in der Spitze exakt 10% verloren. Damit hat sich auf dem Chart eine wohlproportionierte potentielle Umkehrformation gebildet, deren Untergrenze bei 2.800 Punkten verläuft. Damit jedoch nicht genug. Im Laufe dieser 10%igen Korrektur hat der Index sein kurzfristiges Tief vom 21. November 2003 unterschritten. Tiefere Tiefs und tiefere Hochs definieren bekanntlich einen Abwärtstrend.
Falls dieser Index in den nächsten Wochen seine Januar-Hochs nicht übertreffen kann, dann muß seine technische Verfassung als äußerst prekär beurteilt werden. Ein Ausbruch unter die Linie bei 2.800 Punkten müßte gar als das Ende der im März 2003 begonnen Bearmarket-Rallye interpretiert werden. Der Dow Jones Industrial Average befindet sich weiterhin in der massiven Widerstandszone im Bereich zwischen 10.500 und 11.000 Punkten.
Zusammen mit der technisch stark überkauften Situation und unserem extrem negativen Gesamtmodell rechnen wir weiterhin mit einer deutlichen Korrektur in der Größenordnung von zunächst rund 10%. Eine solche, auch in Bullenmärkten ganz normale Abwärtsbewegung würde den Index in den Bereich seiner steigenden 200-Tage-Durchschnittlinie fallen lassen, wo sich zusätzliche technische Unterstützung befindet. Selbstverständlich könnte sich eine solche Korrektur als der Beginn des nächsten großen Baisseschubes erweisen.
S&P 500
Nach rund elf Monaten Kurssteigerungen ohne größere Korrektur ist der S&P 500 mehr als reif für eine solche. Die technische Situation ist ungewöhnlich deutlich überkauft, das aus der Bodenformation Juli 2002 bis März 2003 herzuleitende Kursziel von etwa 1150 Zählern ist erreicht, und technische Widerstände existieren in diesem Bereich ebenfalls. Wir erwarten einen Kursrückgang auf die steigende 200-Tage-Durchschnittlinie, die derzeit bei knapp 1040 verläuft. Das Umsatzverhalten stützt diese Prognose. Auf diesem Kursniveau befindet sich auch charttechnische Unterstützung. Aktuell lassen sich keine Zeichen einer großen Trendwende im Sinne einer oberen Umkehrformation erkennen. Allerdings würde eine überaus moderate Abwärtsbewegung ausreichen, um das Chartbild deutlich einzutrüben.
Nasdaq Composite
Wie der Dow Jones Transportation Average hat auch die Nasdaq gegenüber Dow Jones Industrial Average und S&P 500 eine negative Divergenz gebildet, indem sie deren Februar-Hochs bisher zumindest nicht bestätigt hat. Die steigende 200-Tage-Durchschnittlinie befindet sich aktuell bei etwa 1850 Zählern. Auch hier würde ein unserer Meinung nach überfälliger und moderater Kursrückgang in der Größenordnung von nur 10% das charttechnische Bild erheblich verdüstern und eine gutgeformte Top-Formation entstehen lassen.
Nikkei
Die charttechnische Interpretation der japanischen Börse präsentiert sich hier ausgesprochen simpel. Die Kursbewegung seit September 2003 kann sich entweder als obere Trendumkehrformation herausstellen oder als Konsolidierung im Aufwärtstrend. Ein Ausbruch über die bisherigen Hochs bei 11.240 würde folglich ein technisches Kaufsignal ergeben und ein Kursrückgang unter das November-Tief bei 9.615 Punkten ein Verkaufssignal. Die steigende 200-Tage-Durchschnittlinie spricht für die Konsolidierungsvariante.
© Claus Vogt
Leiter Research der Berliner Effektenbank