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Wöchentlicher Kommentar: Neuerlicher Beweis für die Silber-Manipulation

12.06.2006  |  Theodore Butler
Während der vergangenen 10 Jahre habe ich immer wieder behauptet, dass der Silberpreis manipuliert wird. Eines meiner Ziele, die ich mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Artikeln über Silber verfolgte, war es, dieser Manipulation ein Ende zu bereiten. Währendem ich mir bewusst bin, dass viele Menschen meine Besessenheit mit der Manipulation nicht nachvollziehen können, entschuldige ich mich nicht für meinen Standpunkt. Es gibt nichts grundsätzlicheres oder wichtigeres als einen Markt von Manipulationen freizuhalten. Dies ist ein Grundstein unserer Marktwirtschaft.

Leider habe ich die CFTC (Commodity Futures Trading Commission, Regulierungsbehörde für den Rohstoffhandel) noch nicht davon überzeugen können, dass der Silbermarkt durch große Handelsinteressen manipuliert wird. Langjährige Leser wissen, wie viele Wege ich beschritten habe, um das Manipulationsproblem offen zu legen und zu beenden. Viele von ihnen haben an zahlreichen Kampagnen teilgenommen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Obwohl die Preise ausgehend von dem niedrigen Niveau der vergangenen Jahre beträchtlich gestiegen sind, liegt es für mich auf der Hand, dass der Silbermarkt noch immer manipuliert wird. Kürzlich habe ich etwas entdeckt, das ich als neuerlichen schlagenden Beweis dieser Manipulationen betrachte. Mit diesem Aufsatz verfolge ich die Absicht, die CFTC von meinen Behauptungen zu überzeugen und zum Handeln gegen die Manipulatoren zu bewegen. Die Shortpositionen (Leerverkaufsgeschäfte) dieser vier oder weniger Händler (möglicherweise nur ein Händler) sind in eine solche Schieflage geraten, die direkt danach verlangt, von den Regulatoren untersucht zu werden.

Die wichtigste Aufgabe der CFTC ist es, Marktmanipulationen vorzubeugen. Um dieser Zielstellung gerecht zu werden, steht ihnen ein großes, vom Steuerzahler finanziertes Budget sowie ein großer Mitarbeiterstab zur Verfügung. Bei der Vorbeugung von Manipulationen stützt sich die CFTC auf verschiedene Methoden. Diese beinhalten Beschränkungen für Spekulationspapiere, die Verpflichtung für Großhändler, Berichte abzuliefern und zahlreiche andere Marktbeobachtungs- und Marktüberwachungstechniken.

Wenn es Manipulationen irgendeiner Art gibt, dann müssen diese von nur wenigen oder sogar von nur einem Marktteilnehmer ausgehen. Definitionsgemäß kann eine Manipulation unmöglich von einer großen Anzahl von Mitakteuren initiiert werden. Um Manipulationen zu ermöglichen, muss es eine mächtige, aber konzentrierte Position geben. Aus diesem Grunde beobachtet die CFTC in den von ihr überwachten Märkten alle mächtigen Positionen der größten Händler. Wöchentlich veröffentlicht sie die Konzentrationsverhältnisse der größten 4 und 8 oder weniger Händler in jedem Warenterminkontrakt wenn sie diese Verhältnisse in dem COT-Bericht (Commitment of Traders Report; zeigt die Positionierung der Marktteilnehmer) herausgibt.

Dies ist die Datenquelle, die meiner Meinung nach belegt, dass Silber manipuliert ist. Genau diese Daten, die von der CTFC erhoben und veröffentlicht werden, um Manipulationen zu überwachen und ihnen vorzubeugen, beweisen die Manipulationen. Es zeigt sich außerdem, dass sich die CTFC noch nicht einmal die Mühe macht, die von ihnen erhobenen und beobachteten Daten zu analysieren. Gemäß des COT besitzen die 4 oder weniger der großen Händler ab dem 30. Mai 2006 im COMEX Silber Netto-Shortpositionen, die konzentrierter als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte sind. Diese Ungleichverteilung zwischen konzentrierten Shortpositionen im Vergleich zu konzentrierten Long-Positionen ist bei weitem ungleicher verteilt als in jedem anderen großen Markt. Die Shortpositionen sind nicht nur um 3,5 Mal größer als die konzentrierten Netto-Positionen der 4 oder weniger der größten Long-Position Händler, sondern sie sind auch konzentrierter und größer als jede Position, die die Hunt Brothers bei der großen Silber-Manipulation von 1980 innehielten.

Die Zahlen zeigen, dass die 4 oder weniger der größten Händler an Netto-Shortpositionen 181.584.000 Unzen besitzen währenddem die 4 oder weniger der größten Händler an Netto-Longpositionen 52.506.000 Unzen besitzen. Um diese Größenverhältnisse der Shortpositionen zu verdeutlichen: dies ist mehr als jährlich auf dem am meisten silber abbauenden Kontinent Nordamerika (Mexiko, USA und Kanada) gefördert wird. Die Shortpositionen sind größer als der gesamte Anteil der COMEX Lagerhäuser und der Silber ETF (SLV). Die Größe der konzentrierten Netto-Shortpositionen ist unglaublich.

Bedeutet eine extrem große und konzentrierte Position automatisch, dass ein Markt manipuliert ist? Nicht notwendigerweise, obwohl es keine Manipulation ohne eine konzentrierte Position geben kann. Doch sobald festgestellt wird, dass eine konzentrierte Position besteht, können Behauptungen über Manipulationen nicht einfach unbesehen abgewiesen werden. Die Lage muß mit einer größeren regulatorischen Sorgfalt untersucht werden als wenn es keine konzentrierte Position gäbe. Wenn es dann weitere Hinweise auf eine Manipulation gibt, sollten die Regulatoren auf das höchste alarmiert sein. Ich denke, dass diese Hinweise für jeden existieren, der die Lage aus einem objektiven Blickwinkel betrachtet. Als erstes wäre das die Tatsache, dass COMEX Silber, gemessen an der realen Weltproduktion und am -bestand, schon immer die größten Shortpositionen innehatte. Da könnte man sich die Frage stellen, warum sich der Preis über Jahrzehnte nicht änderte, obwohl der Markt ein klar dokumentiertes Defizit aufwies? In anderen Worten, was überwand das Marktgesetz von Angebot und Nachfrage?




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