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Negativzinsen heißen so, weil deren Spätfolgen für jede Volkswirtschaft nur negativ sein können

01.03.2016  |  Dr. Dietmar Siebholz
- Seite 3 -
Da meiner Auffassung nach Anlagen mit solidem Hintergrund und einem innewohnenden Substanzwert von diesem Umwandlungsprozess - also der Flut aus dem Sparkapital, belastet mit Negativzinsen - begünstigt sind, diese Anlagen bislang aber mit hohen Opportunitäts-(= Verwaltungs-) Kosten belastet. Jetzt hilft Ihnen aber der Negativzins, diesen nunmehr geringen Nachteil einfach zu ignorieren.

Im Gegenteil ist es logisch, zu erklären, dass vermiedene Negativzinsen einem positiven Zins ähnlich sind, dieser jedoch steuerfrei ist. Was will man mehr? Wenn aus dem aktuell im Edelmetallbereich feststellbaren Trend, der derzeit ein relativ kleines Rinnsal ist, erst einmal ein Strom geworden ist, wird der von der Politik jetzt so dringend gewünschte Inflationsprozess eintreten und die daraus resultierende Erhöhung der Geldumlaufgeschwindigkeit die Inflation ins Galoppieren bringen.

Mein Rat: Nehmen Sie diesen Kommentar ernst. Überlegen Sie die Zusammensetzung Ihrer Anlagen. Gehen Sie weg von Papieranlagen, denn Schuldversprechen sind in Zeiten schwacher Partner immer mit

einem hohen Ausfallrisiko behaftet. Meine Frau kommentiert solche Situationen immer mit dem verärgerten Kommentar: "Versprechen gebrochen? Schad´ ja nichts, Du bekommst ein neues".

Und bedenken Sie bitte, dass es sehr sinnvoll sein kann, sein Vermögen auch international anzulegen. Unabhängig von der Bail-In-Gesetzgebung, die Brüssel jüngst gegen einige zögerliche EU-Staaten mit der Brechstange durchgedrückt hat und unabhängig von Negativzinsen wächst angesichts der desolaten Lage in vielen EU-Staaten der Hunger der sozialistischen Bürokraten in Brüssel, die Umverteilung des Bürgervermögens voranzutreiben. Und wenn Sie der Meinung sein sollten, Deutschland wäre eine Ausnahme, dann versuchen Sie doch einfach einmal, die Kosten der nächsten mindestens sieben Jahre für die Merkel-Aktion "Wir schaffen das…" zu schätzen.

Was uns bleibt, ist die Frage: Schaffen wir das über zusätzliche Steuern, über partielle Enteignung oder über inflationäre Effekte? Mir selbst gefällt keine der drei "Lösungs"-Konzepte, aber es gibt keine vierte, angenehmere.

Die internationale Streuung der Anlagen ist auch deshalb geboten, weil dem Staat nichts mehr anderes übrig bleiben wird als den bald unvermeidlichen Kapitalabfluss durch Kontroll- und Verbotsmaßnahmen zu bremsen. Wer also vor der Masse handelt, hat noch Chancen, allen oben geschilderten Behinderungen zu entgehen. Eile scheint mir hier geboten, denn wenn sich erst einmal die durch die Negativzinsen ausgelöste Umschichtungswelle in Bewegung setzt, kann es zu spät sein.

Wenn Sie fragen, warum dies so ist, hier meine Antwort. Was glauben Sie, wird passieren, wenn größere Umschichtungen die Banken schwächen und ihre Bilanzen ins Straucheln bringen könnten? Bei der schwachen Eigenkapitalausstattung der deutschen Banken (natürlich auch der anderen EU-Banken) dürfte ein Liquiditätsaderlass größeren Ausmaßes durch eben diese Umschichtungsprozesse weg von den Banken bald zu gesetzlichen Schutzmaßnahmen führen. Und glauben Sie bitte nicht, dass diese Schutzmaßnahmen dann zu Ihrem Schutz greifen werden.

Was raten wir unseren Kunden bzw. was haben wir für uns getan? Erstens halten wir in der BRD und in den EU-Staaten nur die notwendigste Liquidität auf Bankkonten vor; dann haben wir alle Anlagen in Lebensversicherungen und in Staatsanleihen bei den derzeitig hohen Anleihekursen liquidiert und die Erlöse in internationales Bargeld, in Edelmetallen und in Agrarinvestments angelegt. Hier gelten nämlich immer noch die natürlichen Bedingungen und denen vertrauen wir mehr als den Finanzzauberkünstlern in Washington, New York, Brüssel und Berlin.

Die oben genannten Anlagen haben nämlich anders als die Staatsanleihen nicht nur einen Papierwert, der im Grunde genommen nur auf dem Vertrauen in die Politik besteht, sondern einen hohen inneren Wert, rufen keine negativen Zinszahlungen hervor und sind gegen Enteignungsanstrengungen weitgehend immun.

Sie werden jetzt verstehen, warum wir so gehandelt haben. Denn alle Signale sehen auf dunkelgelb: Erstens der Druck der EU, überall "Bail-In-Gesetze" (die es ermöglichen, bei Banksanierungen auf die Einlagen der Kunden zuzugreifen) bis zum Jahresende 2015 einzuführen, zweitens die Kostenexplosion wegen der Wirtschaftsflüchtlingswelle, drittens das Driften der CLUB-MED-Länder in immer tiefere Verschuldung und deren anstehenden Anforderungen dieser Länder nach neuen Geldtransfers und viertens die Diskussion über die Beschränkung der Bargeldverkehrs in der EU mit den fadenscheinigsten Argumenten.

Mein persönlicher Kommentar: Klar, die Vampire müssen den Zaun höher machen, damit sich die dummen Schäfchen nicht der Blutentnahme entziehen können. Bitte denken Sie in Ruhe, aber konsequent nach!

Fragen Sie mich bitte nach Details unter wthlz2@gmx.de


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de / www.emuro.de



Anlage: Musterberechnung zum Verlust der Kaufkraft bei 2% Inflation und 2% Negativzinsen

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