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Rohstoffe für das Volk

14.06.2006  |  Adam Hamilton
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Damit geht für viele Investoren und Spekulanten, die gegenüber Futureskonten immer skeptisch waren, ein Traum in Erfüllung. Mit Futures zu handeln ist für den durchschnittlichen Investor relativ schwierig und beinhaltet sein gewisses Risiko. Mit dem DBC kann nun jeder, natürlich indirekt, mit der Leichtigkeit, der Flexibilität und dem Komfort des normalen Aktienhandels in den Rohstoff-Futuresmärkten handeln.

Der DBC wird gleich geführt wie die oben genannten Rohstoff-Indizes. Der Fond wird mit Futures-Kontrakten gestützt, die ständig in den nächsten Kontrakt gerollt werden, so dass es nie zur Lieferung eines Rohstoffes kommt. Der DBC ist jedoch ein bisschen komplizierter als Ihr typischer ETF, der einer Aktie oder Anleihe folgt, da Futures-Kontrakte gewechselt werden müssen und der bestmögliche Roll-Ertrag erzielt werden soll. Wenn die Futureskurse unter dem Kassakurs liegen, spricht man von Backwardation und es kommt zu positiven Roll-Ertrag. Wenn die Futureskurse aber über dem Kassakurs liegen, kommt es zu einem negativen Roll-Ertrag, dem so genannten Contango. Die Fondmanager müssen also wirklich den Überblick über diese Art von ETF behalten, um die möglichen Gewinne zu realisieren und zu maximieren.

Einer der Gründe, warum uns der CRB-Index so gut gefällt, ist seine breite Palette an Rohstoffen. Dieser säkulare Rohstoff-Bullenmarkt, anders als bei einigen der staatlich subventionierten Getreidemärkte, sollte zu Kursgewinnen bei sämtlichen Rohstoffen führen. Der CRB dient nun, wie bereits erwähnt, als exzellente Annäherung für die Entwicklung und Gesundheit des gesamten Rohstoff-Bullenmarktes.

Obwohl ich viel lieber die Einführung eines ETF gesehen hätte, der dem CRB folgt, wird uns der DBC vorerst gute Dienste leisten. Um aber sicherzugehen, dass man den DBC tatsächlich mit dem CRB vergleichen kann, werden die wir die beiden graphisch gegenüberstellen und ihre Zusammensetzung vergleichen. Als Rohstoff-Investor, der lange auf die Entwicklung und die Performance des CRB vertraut hat, bin ich gespannt, wie sich der DBC dagegen verhält.

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Wie aus diesem Chart offensichtlich hervorgeht, zeigt die kurze Geschichte des DBC-ETF tatsächlich eine starke Korrelation zwischen dem CRB und dem Deutsche Bank Liquid Commodity Index. Sogar die kleinsten technischen Signale scheinen ganz klar miteinander zusammenzuhängen. Seit der Einführung des DBC zeigt er eine starke Korrelation mit dem CRB von 0.967, mit einem r-Quadrat Wert von 94%. Es können also 94% der täglichen Kursbewegungen des DBC statistisch durch den CRB erklärt oder vorausgesagt werden.

Da der CRB und der DBC nun eine derart starke Korrelation aufweisen, sollte auch ihre Zusammensetzung ähnlich sein, richtig? Nun, obwohl beide Indizes aus einer Reihe von Rohstoff-Futureskontrakten aufgebaut sind, um den gesamten Rohstoffmarkt zu reflektieren, gibt es doch einige Unterschiede.

Der Deutsche Bank Liquid Commodity Index wird jährlich neu gewichtet, um seine Zusammensetzung aus nur 6 Rohstoffen zu reflektieren. Dieser Index legt hohes Gewicht auf Energiewerte, mit einem Anteil von 35% für Rohöl und 20% für Heizöl. Die Metallanteile von 12,5% für Aluminium und 10% Gold bringen den Anteil der harten Rohstoffe an diesem Index somit auf insgesamt 77,5%. Mais und Weizen runden den DBC mit einem Anteil von jeweils 11,25% ab.

Der CRB-Index besteht dagegen aus mehr dreimal so vielen Rohstoffen wie der DBC. Das folgende Diagramm zeigt diese Rohstoffe und ihre Gewichtungen im jeweiligen Index. Wie Sie sehen können, enthält der CRB eine breite Auswahl von Rohstoffen, angefangen von Orangensaft bis hin zu Schweinen und Nickel. Bei der Betrachtung des CRB ist klar zu erkennen, dass er eine breite Auswahl an Rohstoffen beinhaltet, die den wichtigsten Teil der gesamten Rohstoffmärkte abzudecken scheinen.

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Auf den ersten Blick mag es überraschend erscheinen, dass diese beiden Indizes mit ihrer so unterschiedlichen Zusammensetzung eine so starke Korrelation aufweisen. Dies ist aber einfacher zu verstehen, wenn man die jeweils am stärksten vertretenen Rohstoffe in jedem Index betrachtet. Beide Indizes haben einen sehr großen Anteil an Energie und Metallen.

Es ist kein Wunder, dass wir diese scheinbar einseitigen Gewichtungen hier vorfinden. Energie und Metalle waren bisher tatsächlich die treibenden Kräfte dieses Rohstoff-Bullenmarktes. Der große Unterschied zwischen den Grundsätzen der begrenzten harten Rohstoffe einerseits und der unbegrenzten weichen Rohstoffe andererseits führte zu einem großartigen Kursanstieg jener Energie- und Metallwerte, die im Angebot beschränkt sind. Da Energie und Metalle in der globalen Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle spielen, finden sie eine entsprechend starke Gewichtung in diesen beiden Indizes, mit einem Anteil von 59% am CRB und sogar 77,5% am DBC.

Bei der Ankündigung der Einführung des DBC erklärte der Chef des Rohstoffsektors der Deutschen Bank: "Der DBC ist für Investoren ausgelegt, die Diversifikation ihres Portfolios und Engagement in weltweiten Rohstoffanlagen suchen, mit einer möglichst niedrigen Korrelation mit den US-amerikanischen Beteiligungen und Anleihen. Diese Plattform wird den Investoren systematisches Engagement in globalen Rohstoffmärkten bieten, ohne die Komplikationen und Schwierigkeiten einer direkten Investition in Futureskontrakte oder in die entsprechenden Rohstoffe selbst."
Diese Ausführungen sind für jeden Investor legitime und vernünftige Argumente, um Rohstoffe in sein Portfolio aufzunehmen. Für mich fehlt dabei aber eine gewisse Begeisterung, die bei den unglaublichen Wachstumsmöglichkeiten, die ein säkularer Rohstoff-Bullenmarkt bietet, durchaus berechtigt wäre.

Wenn die Leute in Zukunft auf die heutigen Märkte zurückblicken werden, waren Rohstoffe wahrscheinlich die Grundlage der gesamten, weltweiten Finanzmärkte, die ihren Investoren ein Vermögen einbrachten. Lassen Sie sich nicht vom schwachen Ruf der anderen Wächter täuschen. Rohstoffe sind mehr als nur eine Absicherung gegen die Inflation, auch wenn die Mainstream-Analysten Ihnen genau das erklären.


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