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Wöchentlicher Kommentar: Droht ein Verzug für Silber?

18.06.2006  |  Theodore Butler
- Seite 3 -
Wie ich kürzlich geschrieben hatte, ist jede Short-Position ein Leerverkaufsgeschäft, das eines Tages durchgeführt oder eingelöst werden muss. Die Durchführung des Geschäftes kann entweder durch Lieferung, in diesem Fall von tatsächlichem Silber, oder durch Wiedererwerb oder Zurückkaufen der Short-Verträge erfolgen. Dies trifft auch auf die 187 Millionen Unzen der 4 oder weniger der größten Händler zu. Falls diese Händler auch wirklich tatsächlich 187 Millionen Unzen Silber besitzen, das sie zu liefern beabsichtigen, dann droht kein Verzug bei Silber. Doch dies heißt trotzdem nicht, dass sie nicht der Manipulation und des unfairen Preiskampfes schuldig sind, weil der Besitz einer großen Menge an Waren es einem entsprechend des Handelsgesetzes nicht erlaubt, den Markt zu dominieren und zu manipulieren.

Wenn zu einer Preismanipulation zusätzlich noch die Tatsache hinzukommt, dass diese Händler kein Silber besitzen, dann verleiht dies dem Schreckgespenst von nicht ordnungsgemäßen Preisbildungen und/oder Verzug eine noch höhere Wahrscheinlichkeit. Die großen Händler drücken die Preise ganz klar nach unten und es ist logisch, dass sie sie nach oben treiben werden, falls und wenn sie ihren Kurs ändern. Zuerst wird der Preis nach unten manipuliert und danach folgt eine regelwidrige Preisfestsetzung nach oben. Aus der Sicht der Regulatoren sieht das ziemlich schlimm aus. Doch es gibt eine noch schlimmere Folge - ein tatsächlicher Verzug bei COMEX Silber Verträgen durch das Zurückweisen dieser Verträge aufgrund von Konkurs.

Nach genauem Studium der Daten bin ich davon überzeugt, dass von den 187 Millionen Unzen, die von den 4 oder weniger Händlern short gehalten werden, in der Größenordnung zwischen 100 und 125 Millionen zu nur einem Händler gehören. Es sieht sehr danach aus, dass dies ein einzelner Händler ist, der jetzt mehr verkauft um Zeit zu gewinnen, obwohl er jetzt schon viel zu tief drin steckt. Die anderen Händler haben das bemerkt und beginnen ihre Short-Positionen zurückzukaufen und auf die Long-Seite zu wechseln. Damit werden die großen Verkäufe vollständig dem großen Short-Händler überlassen. Die jüngere Geschichte ist voll von Beispielen an solcherart Verhalten. Beispielsweise sind in den vergangenen paar Jahren Händler aus der Volksrepublik China sowohl auf dem Öl- als auch auf dem Kupfermarkt aufgetaucht. Warum nicht auf dem Silbermarkt?

Ich wäre bestimmt nicht überrascht, wenn es sich heraustellen würde, dass hinter dem konzentrierten Short-Verkauf bei Silber ein agressiver einzelner Händler der PROC (Volksrepublik China) steckt, doch die Frage des wer ist hier nicht wichtig. Was wichtig für den Markt ist, ist dass aggressive schurkische Händler schließlich in Verzug geraten und dieser Verzug Chaos verursacht.

Ich weiß, dass ich den Beamten des CFTC und des COMEX keine Schuld daran geben kann, dass sie mir kein Gehör schenken wollen. Welche Institution läßt sich schon gern etwas von einem Kritiker sagen, vor allem von einem Außenstehenden. Aber ich weiß, dass ich ihnen damit vielleicht sogar einen Gefallen tue indem ich sie auf ein mögliches sehr ernsthaftes Problem aufmerksam mache. Bei der derzeitigen Konzentration der Short-Positionen, die weit größer als der gesamte Bestand des COMEX Silbermarktes ist (von dem sicherlich nicht alles zu einer Lieferung bereitstünde), stellt das Risiko eines Verzuges im COMEX durch den größten und konzentriertesten Händler eine große Bedrohung dar. Unschuldig Betroffene, Verrechnungsfirmen bis hin zu normalen Mandaten und Händlern und Angestellten aller Art würden unter einem Silber-Verzug zu leiden haben. Ein Verzug ist das schlimmstmögliche Ereignis, das einer Börse oder einem Markt passieren könnte. Ein Verzug würde den Gedankenan einen Börsengang des NYMEX zu einem Witz werden lassen, noch viel lächerlicher als sich Refcos Börsengang herausstellte.

Das letzte, das ich erleben möchte ist ein Verzug im COMEX Silber. Mit dem Gedanken, ein solch schreckliches Ereignis abzuwenden, werde ich sogar einen konstruktiven Lösungsvorschlag unterbreiten, um einem solchen Ausgang vorzubeugen. Die Verantwortlichen der Börse und Regulierungsbehörde sollten darauf bestehen, dass bei den konzentriertesten Short-Händlern für jeden Vertrag, der nicht belegbar mit sofort lieferbarem Silber gedeckt ist, der volle Vertragswert als Sicherheit einbehalten wird, so dass die Position abgewickelt werden kann, ohne dass das Gemeinwohl beeinträchtigt wird und die normalen Investoren geschädigt werden, zu deren Schutz die CFTC gegründet worden ist.

Nur damit niemand meine Worte falsch interpretiert, dieser mögliche Verzug ist die preistreiberischste Entwicklung, die es für Silber geben könnte und für diejenigen, welche wirklich Silber besitzen. Dieser Verzug bringt einen preistreiberischen Faktor ins Spiel, der jenseits jeder Beschreibung liegt, wenn die konzentrierten Shortpositionen aufgelöst werden. Erlauben sie mir, es dabei zu belassen, da ich nicht von meiner Bostchaft an die Regulatoren ablenken möchte, indem ich über die Vorzüge von Investitionen in Silber spreche.

Ich weiß, dass die Problematik, die ich anspreche ernst ist und dass die Regulatoren reagieren werden wie sie es immer tun. Jedoch mußten wir beim letzten Mal als ich eine Petition mit ihrer Hilfe einreichte, 5 Monate warten und uns durch 9 Seiten von verworrenen und irreführenden Leugnungen kämpfen. Bei der derzeitigen Situation bei Silber handelt es sich um einen Notfall. Da ist ein Verbrechen im Gange. Die mächtige Short-Seite zwingt den Markt stark und mit voller Absicht nach unten indem sie die bereits stark konzentrierte Short-Position weiter ausbaut, was deutlich aus den von der CFTC veröffentlichten Daten hervorgeht. Dies dient keinem vernünftigen wirtschaftlichen Ziel und könnte nur dazu dienen, den schrecklichen Tag der Abrechnung herauszuzögern, welcher, wenn er kommtein sehr häßliches Ereignis für die Börse, ihre Treuhänder und die CFTC werden könnte.

Die Regulatoren der CFTC und des NYMEX/COMEX müssen sofort eingreifen um das manipulative Vorgehen der/des konzentrierten Short-Händlers zu stoppen und sie müssen Maßnahmen ergreifen, um den Markt vor einem Verzug zu bewahren. Oder sie müssen rechtzeitig erklären, warum die von ihnen veröffentlichten Daten auf keine manipulative oder gefährliche Konzentration hinweisen, wie sie seit den Hunt-Brüdern nicht wieder vorkam.

Ich habe diesen Artikel an den neuen Vorstand der CFTC und den NYMEX/COMEX zusammen mit einem Anschreiben geschickt, in dem ich sie bitte, diese Angelegenheit zu untersuchen und zu beantworten. Im allgemeinen besteht eine größere Chance auf eine zeitlich angemessene Antwort, wenn viele Leute dorthinschreiben. Wenn sie die Behörde kontaktieren möchten, so dürfen sie jederzeit gern meinen Artikel benutzen.


© Theodore Butler

Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 12.06.2006 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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